Als die Decke nachgab und krachend einstürzte, begannen die Zauberer und Hexen wieder zu rufen. Weitere Lichtblitze glitten durch die Gegend und der aufwirbelnde Staub versperrte die Sicht.
Ich versuchte, weiter auf die Todesser zu feuern, konnte aber nicht sicher sein, wen ich wirklich traf. Der kühle Abendwind fegte durch den Korridor und zog an meinem Umhang. Allerdings trug er auch ein wenig des Staubes hinaus und so klarte die Sicht langsam auf.
Gerade rechtzeitig. Denn so konnte ich sehen, wie mein Gegner einen weiteren Zauber auf mich abfeuerte. Er trug eine Maske, weshalb ich nicht genau sagen konnte, wer es war. Als er mich zu erkennen schien, drehte er sich jedoch schlagartig weg und griff Luna an. Sie stand nur wenige Meter von ihm entfernt und hatte nicht bemerkt, dass ein Lichtblitz auf ihren Hinterkopf zuraste.
Sie wurde nach vorne geschleudert und der Todesser setzte ihr nach. Ich erwachte aus meiner Verwirrung und schickte ihm einen Fluch hinterher, welcher ihn gegen die Wand schleuderte. Bewusstlos rutschte er daran hinunter und ich wollte auf Luna zu rennen.
Ich stolperte jedoch und fiel bäuchlings hin. Es drückte mir die Luft aus der Lunge und ich gab ein seltsames Geräusch von mir. Über meinem Kopf trafen zwei Zauber aufeinander und stoben Funken.
Mein Blick glitt zurück zur Tür, die zum Astronomieturm führte und ich kämpfte mich erneut auf die Beine. Mein linker Fuß schmerzte höllisch und am liebsten hätte ich mich einfach wieder hingesetzt.
Allerdings schwang in diesem Moment die Tür auf und Draco kam hervor. Hinter ihm war Professor Snape und schubste ihn unsanft voran. Ein Zauber raste auf die beiden zu und ich warf mein Schild dazwischen.
Snape beachtete diese Geste gar nicht, aber Draco drehte seinen Kopf in meine Richtung. Perplex blieb ich stehen, als sie an mir vorbeieilten. In Dracos Augen spiegelten sich so viele Emotionen wieder. Er war blass geworden und es hatte den Anschein, als müsste er sich jeden Moment übergeben.
Er hatte es tatsächlich getan. All meine Worte, all die Zweifel, die ich in ihm geweckt hatte, um sonst?
Als der nächste Zauber neben mir einschlug und mich jemand zur Seite zog, riss es mich aus meinen Gedanken. Der Kampf tobte noch immer. Ich hatte keine Zeit, mir über Draco den Kopf zu zerbrechen.
„LOU", brüllte Neville und schnipste vor meinem Gesicht. Dabei duckte er sich unter einem Zauber weg und beschwor ein Schild herauf.
„Bin wieder da", antwortete ich und hob die Hand mit meinem Zauberstab an. Ein Todesser kam auf uns zu, fokussierte sich aber mit seinem Blick ausschließlich auf Neville.
„Es ist vorbei. Zeit zu gehen!" Snapes Stimme klang leise über den Lärm der Kämpfenden hinweg und trotzdem hallten seine Worte in meinen Ohren nach. Es war vorbei.
Neville war von meiner Seite verschwunden und wieder in ein Duell verwickelt. Ich entdeckte Harry, welcher den Korridor entlang hechtete. Wo kam er auf einmal her?
Ein weiterer Zauber raste über meinen Kopf und ich duckte mich. Meinen Zauberstab fest umklammert, wollte ich mich ins Getümmel stürzen.
Allerdings fiel mein Blick ein weiteres Mal auf Harry, welcher in diesem Moment von dem Werwolf zu Boden gerissen wurde. „Petrificus Totalus!" schrie ich und rannte auf die beiden zu.
Der Todesser brach über dem Gryffindor zusammen und ich schleuderte ihn mit einem stummen Zauber zur Seite. Harry rappelte sich auf, aber schenkte mir keinerlei Aufmerksamkeit. Er war zu konzentriert darauf, durch den Korridor zu kommen.
Ich feuerte einen weiteren Zauber auf jemanden im schwarzen Umhang und dieser wirbelte Harry aus dem Weg. Jetzt drehte er sich doch um. Es war nur ein kurzer Augenblick, indem ich ihm zunickte und er die Geste erwiderte. Aber es war genug, um mir zu zeigen, dass ich sein Vertrauen zurückerlangt hatte.
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Lucinda - The Mask of a Slytherin
Fanfic„Unsere Herkunft definiert nicht wer wir sind" Lucinda wurde in einem zwiegespaltenen Haushalt geboren. Ihr Vater, ein traditionsbewusster Zauberer, der sich viel auf seine edle Reinblütigkeit einbildete. Ihre Mutter, die, besonders nach der Zwangsh...