Die Zeit verging und ich stellte erleichtert fest, dass Draco und mein ‚nicht reden' auf dem Austronomieturm tatsächlich etwas gebracht hatte. Zu den anderen war er zwar weiterhin ein grantiger Arsch, aber mich ließ er wieder an sich heran. Natürlich nur, solange wir nicht über die Todesser, sein Tattoo oder Voldemort sprachen. Aber ehrlich gesagt, war mir das manchmal auch ganz lieb.
Ich versuchte, mich darauf zu konzentrieren, eine ganz normale Schülerin zu sein. Mir war klar, dass ich das Thema nur verdrängte und es immer noch da war. Allerdings fiel es mir so leichter, die guten Seiten am Leben zu sehen.
Ein Wochenende fragte mich Draco sogar, ob wir zusammen nach Hogsmeade gehen. Diese Geste der Freundschaft bekam jedoch einen pfaden Beigeschmack, als eine Gryffindor von einer Kette verflucht wurde. Laut ihrer Freundin, sollte sie diese zu Professor Dumbledore bringen.
Ich traute mich nicht, Draco danach zu fragen. Sein Verhalten in den Folgetagen war eigentlich auch Bestätigung genug. Er war wieder nachdenklicher und distanzierter geworden. Ich entschloss mich dazu, ihm die Zeit zu lassen, die er brauchte. Ich war mir sicher, dass er jetzt wusste, dass ich immer für ihn da war.
Beim Essen in der Großen Halle saß ich allerdings weiterhin bei ihm, aber ich drängte ihn trotzdem nicht zu meiner Gesellschaft. Stattdessen verbrachte ich meine Freizeit mit Blaise, welcher mich kurz vor Weihnachten auf eine Party unseres Zaubertränkelehrers einlud.
Ich hatte vom Slughclub gehört, aber war nicht Teil davon. Darin waren nur die begabtesten und vielversprechendsten Schüler. Oder jene die eine gute Abstammung aufwiesen. Beides Dinge, die ich nicht hatte. Zumindest, wenn man meinen schulischen Leistungen glaubte. Bei manchen Zaubersprüchen hielt ich mich im Unterricht immer noch zurück. Warum konnte ich nicht sagen. Es war einfach so ein Gefühl, dass mich dazu veranlasste.
Auch wenn Blaise mich zu einem Kleid versucht hatte zu drängen, stand ich in einer dunklen Jeans und Bluse im Gemeinschaftsraum und wartete auf ihn. Unter dieser Weihnachtsparty konnte ich mir irgendwie nicht so recht etwas vorstellen.
„Du hättest ruhig das Kleid von Silvester anziehen können", meinte Blaise, als er aus dem Jungenschlafsaal kam. Er hatte ein weißes Hemd über einer dunklen Hose an und um seinen Hals hatte er eine grüne Krawatte geschnürt.
„Das habe ich im Manor gelassen, außerdem wäre das nicht ein bisschen Overdressed gewesen?" Ich legte den Kopf schief und sah ihn vorwurfsvoll an. „Mir hätte es gefallen", erwiderte er Schulter zuckend und ließ mich bei sich unterhaken.
Gemeinsam verließen wir den Gemeinschaftsraum und Blaise führte mich durch die Gänge von Hogwarts. „Danke nochmal, dass du mitkommst. Ich bin in diesem Slugclub irgendwie ein ausgestoßener, als einziger Slytherin." „Kein Problem, vielleicht kann ich versuchen, zwischen dir und den anderen zu kommunizieren", schlug ich vor, doch er schüttelte den Kopf.
Als wir im Gang von Slughorns Büro ankamen, wurde das Gelächter und die Musik mit jedem Schritt lauter, den wir auf die Tür zugingen. Ich löste mich vorsichtig von Blaise Arm und betrachtete ihn, während ich meine Bluse glatt strich. Dann richtete ich noch schnell seine Krawatte, bevor er mir, wie ein Gentleman, die Tür öffnete.
Ich bin noch nie im Büro des Professors gewesen, aber ich war mir sicher, dass er es magisch vergrößert haben musste. Jedenfalls war es, im Gegensatz zu dem von Professor Snape, ein riesiger Saal. An den Wänden hingen einige Vorhänge, die den Anschein erweckten, wir wären in einem Zelt.
Erstaunt stellte ich fest, dass nicht nur Hogwartsschüler anwesend waren, sondern auch ein paar ältere Herren in Gruppen zusammenstanden. Über ihren Köpfen schwebten kleine Rauchschwaden, die aus ihren Pfeifen hervorkamen.
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Lucinda - The Mask of a Slytherin
Фанфик„Unsere Herkunft definiert nicht wer wir sind" Lucinda wurde in einem zwiegespaltenen Haushalt geboren. Ihr Vater, ein traditionsbewusster Zauberer, der sich viel auf seine edle Reinblütigkeit einbildete. Ihre Mutter, die, besonders nach der Zwangsh...