Am nächsten morgen wurde ich von der aufgehenden Sonne geweckt und sprang munter aus meinem Bett. Leise schlich ich mich zu meinem Bruder herüber und sprang heftig auf ihn. „Guten Morgen du Langschläfer! Komm schon wir müssen los!", rief ich meinem noch ziemlich verschlafenem Zwilling aufgeweckt zu. Er blinzelte ein paar mal, quälte sich aber dann ebenfalls aus seinem Bett. Wir zogen uns an und stürmten die Treppe nach unten, dann rannten wir aus der Tür, schnappten uns unsere Fahrräder und fuhren ungehalten los in Richtung der Wiese am Fluss.
Auf der Wiese warteten bereits Willi, Juli und Joschka auf uns. Sofort gesellte ich mich zu Juli und begann mit ihm über das anstehende Spiel gegen den dicken Michi zu diskutieren. Nach und nach trudelten auch die restlichen wilden Kerle ein. Als letztes trafen Fabi, Marlon und Leon mit Socke im Schlepptau ein, bei Fabi allerdings stutzte ich. Sein Hinterradreifen war rosafarben. Oh Gott, und die behauten tatsächlich ich wäre das Mädchen. Wir alle stützen uns auf dm Fahrrad eines anderen ab und Willi musterte uns genau, e nahm seine Sonnenbrille von den Augen, nur um sie sich einen Moment später wieder auf zu setzten.
„Wow", murmelte er ungläubig. „Schade das meine Oma euch so nicht sehen kann." Socke winselte leise. „Leon, gib mir mal den Ball", verlangte unser Trainer. Als Leon sich kein Stück rührte begann Willi ihn zu provozieren. „Na, hopp!" Betont langsam richtete unser Anführer sich auf und warf Willi den Ball zu, nur um sich sofort danach, ebenso langsam, wieder gegen Maxis Fahrrad zu lehnen. Der erwachsene fing den Ball mit Leichtigkeit. „Leon, Raban, Joschka, ihr drei gegen den Rest", befahl er, allerdings regte sich erneut niemand von uns. „Was'n los Jungs? Muskelkater?", erkundigte sich unser Trainer spöttisch.
Schlagartig begannen wir alle zu grinsen und rannten auf die Wiese, welche uns als Spielfeld diente. Sofort begannen wir voller Freude Fußball zu Spielen. Leon schoss auf anhieb zwei Tore, allerdings wurde ihm und seiner Mannschaft sein Einzelspiel immer mehr zum Verhängnis. Es gelang mir ihm den Ball abzunehmen und unser Team schoss gleich Vier Tore hintereinander. Zuerst ließen sich Raban und Joschka den Alleingang von Leon gefallen, doch dann, als sie merkten das sie verloren, begannen sie sich aufzuregen und zu protestieren. „Leon abspielen!", mahnte Willi. „Leon wegen dir verlieren wir, nur wegen dir", schrie der jüngere Reik ihn aufgebracht an. „Jetzt sag doch mal was, Willi!", verlangte der Held wütend. Seufzend wandte sich der Erwachsene an den Slalomdribbler. „Leon." „Wenn ich Raban oder Joschka den Ball gebe, dann ist er doch sofort wieder weg!" „Ich glaube du brauchst mal ne Pause." „Wie bitte?", protestierte unser Anführer. „Leo, du spielst für Leon. Leon, vom Platz!", befahl der Trainer, in einem Ton der keinen Widerspruch zuließ. Wütend schlug der brünette auf die Wiese, ging aber vom Platz, ich gesellte mich in der Zeit zu den beiden jüngsten.
Das gegnerische Team schoss beinahe sofort das nächste Tor, doch ich schnappte mir den Ball. „Leo, ich bin frei!" rief Joschka. Ich passte zu dem jüngsten und er rannte mit dem Ball auf das gegnerische Tor zu. Raban lief ihm entgegen und prallte ungebremst in die siebte Kavallerie hinein. Beide vielen zu Boden und Joschka beschwerte sich mit einem: „Pass doch auf!", bei seinem Besten Freund und das nächste Tor für dir anderen fiel.
„Hey, davon lassen wir uns nicht einschüchtern! Wir können immer noch aufholen!", versuchte ich sie aufzumuntern. Am Spielfeldrand diskutierte Leon derweil mit Willi.
Ich flankte den erneut Ball zu Raban. „Ich hab ihn! Ich hab ihn!", rief der rothaarige aufgeregt, doch der Ball traf ihn mitten ins Gesicht und schlug ihm zusätzlich die Brille von der Nase. Willi beendete das Training für heute, Leon, war bereits verschwunden.