❥𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝕕𝕣𝕖𝕚𝕫𝕖𝕙𝕟- 𝕄𝕦𝕥𝕡𝕣𝕠𝕓𝕖❧

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Wir fuhren nach Hause. Das war es also. Die anderen hatten gewonnen. Alles, woran wir geglaubt hatten, war eine riesige Lüge. Damit brach für uns eine Welt zusammen. Keiner von uns glaubte an den Sie, keiner von uns glaubte mehr an sich selbst und niemand von uns hatte vor morgen zu erscheinen. Ich hatte mich in meinem Zimmer eingeschlossen. Ich lag auf dem Boden und sah nachdenklich an die Decke. Seit einer Stunde vermied ich es, in den Spiegel zu sehen. Ich wollte mich nicht sehen. Nicht sehen, wie sehr mir das ganze wirklich zu schaffen machte.



Ein vorsichtiges Klopfen an meiner Tür riss mich aus meinen Gedanken. „Komm herein" flüsterte ich. Jede andere Person hätte ich jetzt weggeschickt und angeschrieben, aber ich wusste das es Maxi war. Er war der wichtigste Mensch in meinem Leben. Mein Bruder betrat das Zimmer. Er ließ sich nicht mir auf den Boden fallen und sah mich traurig an. Für ihn schien die Situation genauso blöd wie für mich. Eine Weile saßen wir nur schweigend da.



„Man das ist doch scheiße" rief ich und Pfefferte ein Buch was neben mir lag auch den Boden. Maxi sah mitfühlend zu mir hoch. Mein Zwilling kannte meine kleinen Ausraster schon, deswegen erschreckte ihn das kein bisschen. Gegen 20 Uhr klingelte das Telefon bei uns und Vanessa teilte uns mit, dass sie ganz dringen etwas mit uns besprechen musste. Eine halbe Stunde später wurden wir von ihr und allen anderen Kerlen abgeholt. Mit unseren Fahrrädern fuhren wir alle Nessi hinterher, bis zum Baggersee. Dort blieben wir stehen.



„Was willst du denn hier?" fragte Leon verwundert. „Das siehst du doch. Sie will springen" sagte Marlon verständnislos. „Hat die ne Maise" fragte Juli entsetzt. „Ne, und ich spring ganz bestimmt nicht allein" Entscheid Nessa. „Und ob du das wirst" entgegnete Leon, worauf Nessa mit einem: „Das werde ich nicht" antwortete. „Genau, denn ich spring mit ihr" traute sich Fabi. Man konnte über ihn sagen was man wollte, aber Fabi war verdammt mutig und für seine Freunde tat er alles. „Ihr habt ja einen Knall" fluchte Leon. „Und ihr seid absolut Feige" entgegnete Vanessa entschieden. Das reichte mir. Ich war nicht Feige und ich würde meine Freunde da ganz bestimmt nicht alleine runterspringen lassen. „Ich spring auch" rief ich aus. Entsetzt sah Michelin an. Nessa ging los Richtung Klippe und wir alle folgten ihr.



Vanessa, Fabi und ich stellten uns an den Rand der Klippe. Die anderen Kerle standen hinter uns. „Was habt ihr gesagt? Wie hoch ist das hier ?" fragte Fabi. „Über zehn Meter" murmelte Nessi. „Wieviel über 10 Meter?". „100 oder 1000? Man woher soll ich n das wissen" mischte ich mich nun auch ein. „Dann is es ja halb so schlimm" entgegnete Fabi und versuchte die Angst in seinem Stimme zu überspielen. „Und wenn ihr sterbt, dann werde ich allen erzählen wie mutig ihr wart. Und wie feige die anderen" versprach er uns. Wir machten uns bereit zu springen, da wurden wir unterbrochen. „Halt wartet!". Ich brauchte ein paar Sekunden um zu realisieren wer da gesprochen hatte. Es war mein Bruder. „Maxi" flüsterte ich sprachlos. Maxi hatte schon ewig nicht mehr geredet. Seit unsere Mutter tot war, um genau zu sein. Ich hatte verstanden warum er sich dazu entschieden hat und es auch respektiert, allerdings freute es mich mehr als alles andere, das ich seine Stimme noch einmal hörte. Ermutigend lächelte ich ihn an.



„Kacke verdammte, Maxi, das werde ich dir nie wieder verzeihen! Warum musst du ausgerechnet jetzt anfangen zu reden?" kommentierte Leon. Maxi zog sich, so wie wir zuvor auch, die Jacke und die Schuhe aus und stellte sich zwischen mich und Fabi. Stumm sah Leon zu den andern und sah sie dann entschlossen an. „Verflixt, Maxi hat recht! Oder wollt ihr ab jetzt als Feiglinge dastehen". Die anderen Taten es Maxi und Leon nach, zogen sich Jacken und Schuhe aus und reihten sich ein. Markus stellte sich auf der anderen Seite neben mich und wir alle ergriffen gegenseitig unsere Hände. „Habt ihr Angst?" Fragte ich so leise, das ,ich nur Markus und Maxi verstanden. „Ja, und wie" antwortete Maxi genauso leise. „Aber das hält uns nicht davon ab, wild zu sein" fügte Markus hinzu. Ich lächelte beide an. „Na dann, jetzt oder nie" murmelte ich.



Leon stand neben Vanessa und ergriff auch ihre Hand. „Dafür bring ich dich um" sagte unser Anführer. Nessa sah ihn todernst an. „Das darfst du auch, wenn du danach noch lebst". „Eins" begann Nessi zu zählen. „Zwei... und". „Drei" schreien wir alle und sprangen. Ich fiel in den Baggersee. Überall um mich herum war Wasser und die Schatten der anderen, die ebenfalls in den See fiel zu sehen. Ich brauchte einen Moment, dann tauchte ich auf. Kacke verdammte, wir waren tatsächlich von der nie im Leben spring ich darunter Monster Höllen Klippe gesprungen und die, hatte nicht umsonst ihren Namen. Lachend und jubelnd tauchten jetzt auch die anderen auf. Nessi spritze Leon Nass, Leon spritzte zurück, erwischte aber Maxi und so entwickelte sich eine Wilde Wasserschlacht. Danach schwammen wir zurück zu unsren Fahrrädern. Wir holten decken und heißen Tee und, ließen uns nebeneinander nieder. Ich ließ mich neben Markus nieder und wir beide lehnten und an sein Fahrrad. Die einzige die sich etwas abseits nieder ließ, war Vanessa.



Ich fröstelte, trotz der warmen Decke etwas und legte meinem Kopf auf Markus Schulter. Dieser grinste zu mir herunter. „Halt jetzt bloß die Klappe Blondie" murmelte ich.



Fabi reichte Leon gerade den Tee, doch dieser bekam das gar nicht mit, denn er konzentrierte sich nur auf Vanessa. „Und willst du sie immer noch umbringen?" fragte Fabi seinen besten Freund. „Leon, ich frag dich was". Als von diesem immer noch keine Reaktion kam, begann Marlon mit der Hand vor Leons Gesicht herum zu wedeln. „Huhu? Hallo? Fabi hat dich was gefragt, er will wissen ob das ansteckend ist." Verständnislos sah Leon die Intuition an, dann schien er zu verstehen. „Pass auf was du sagst" zischte er seinen älteren Bruder an. „Ihr könnt alle aufpassen. Hört ihr?!". Dann nahm der Slalomdribbler den Tee an und sah wieder zu Vanessa die jetzt auch zu ihm herüber blickte. Die beiden sahen sich einfach nur an. Nessa lächelte und Leon lächelte zurück. Ich blickte zwischen den beiden hin und her und Marlon hatte ein wissendes grinsen auf dem Gesicht. Lächelnd hob ich meinen Kopf und sah zu Markus. In dieser Nacht, passierte viel mehr, als wir alle begriffen.



𝕃𝕠𝕧𝕖 𝕪𝕠𝕦 𝕒𝕟𝕪𝕨𝕒𝕪𝕤 | 𝗆𝖺𝗋𝗄𝗎𝗌 𝗏𝗈𝗇 𝗍𝗁𝖾𝗎𝗆𝖾𝗋 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt