Ungeduldig warteten die anderen Kerle auf die beiden jüngsten, die gerade als letzte ins Baumhaus stürmten. Beide hatten jeweils einen Stapel Bücher dabei. „Was is n das?" fragte Leo. Sie hatte sich zwischen Marlon und Maxi fallen gelassen. „Bücher. Ratgeberbücher. Die habe ich von meiner Mutter stibitzt." Erklärte der Held, während er die Bücher an die Kerle verteilte. „Hier. Liebe die Liebe. Wage des Wagness. Leb nicht allein." Stirnrunzelnd nahm Leon sein buch an. „Aha und die hat deine Mutter alle gelesen?" Der Held zuckte mit den Schultern. „Klar." „Und warum lebt sie dann noch allein?" warf Maxi lachend ein und die anderen fielen in sein Gelächter mit ein. „Hier, hört euch das an. Die drei goldenen Regeln für einen richtigen Kuss." Wieder ertönte Gelächter und Raban und Joschka verzogen angeekelt die Gesichter.
Jetzt sprang Leon auf. „Hey, stopp! Wir sind nicht zum Spaß hier" augenblicklich verstummte das Lachen. „Ich muss einen Brief schreiben. Ich mein... einen Brief. Einen...ach Kacke verdammte" frustriert lies er sich auf den Boden fallen. „ich hab keinen Blassen Schimmer, wie das überhaupt geht." „Also los! Wer traut sich als erster" begann Deniz und richtete sah die Kerle alle an. „Markus, du bist der coolste von uns." „Ich glaub mir wird schlecht" kommentierte Markus. Es mag sein, das der Torwart sich verliebt hatte, aber er würde ganz sicher keinen Liebesbrief schreiben, schon gar nicht, wenn er nicht einmal für das Mädchen war, das er selbst mochte. „Komm, jetzt mach schon!" forderte Deniz. Markus seufzte geschlagen. „Mhhhh. Mein netter Freund, Vanessa" Leo schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn und die Jungs begannen zu lachen.
„Ich hab's!" rief Leon und sprang auf. „Wie wärs mit ihren Hinterradreifen" Der Anführer der Kerle setzte sich an einen Tisch und schrieb seine Idee mit Füller auf ein Blatt. Wieder ertönte Gelächter. „Das ist gut. Mein netter Freund Vanessa, ich liebe deinen Hinterradreifen" Spottete Marlon. „Deinen extra breiten Hinterradreifen" fügten die Zwillinge sarkastisch hinzu. Alle drei schlugen ein und meinten gleichzeitig: „Ich meine wenn dann schon richtig". Das lachen der anderen wurde noch lauter. „Verflixt, was lacht ihr denn so? Das war doch gar nicht so schwer" sagte Leon Todernst. Verirrt sahen ihn alle an. Er seufzte. „okay, okay, ist ja schon gut ich hab's kapiert." Er zerknüllte den Zettel und warf ihn weg. Beleidigt verschränkte der jüngere Masannek die Arme vor der Brust. Juli stand auf uns setzte sich Gegenüber von ihm. Leo sprang auf und setzte sich auf den freigewordenen Platz neben Markus.
„Leon, jetzt denk doch mal nach" forderte Juli. „Denk an sie, denk an Vanessa" machte jetzt auch Deniz mit. Leon schloss die Augen. „genau, an was denkst du jetzt?" fragte Juli. „na komm schon, an was?". „An Fußball" antwortete Leon. „ohhhh!" „kacke verdammte!" „kreuzkackendes Kümmelhuhn!" riefen die anderen Kerle genervt. „Jetzt seit doch mal still!" verteidigte Deniz seinen besten Freund. „oke, das war gut, mach weiter so Leon." „Und, an was denkst du jetzt?" fragte Juli neugierig. „An ihre Augen." „Bist du da sicher?" hackte Deniz nach. Langsam öffnete Leon seine Augen. „Ja, an ihre Augen." „Und was fühlst du dabei?" wollte Huckleberry wissen. „Das ich will, das sie bei mir ist. Versteht ihr das? Wenn Vanessa da ist, dann...dann ist das so, als würde die ganze Welt bunter sein." Der ältere Reik sah ihn verständnisvoll an, so als würde er selbst, das Gefühl nur zu gut kennen. „Los schreib das auf" forderte er dann.
Leon griff zu Stift und Papier und begann zu schreiben. „Liebe Vanessa. Nein, das ist falsch. Geliebte Vanessa. Ohne dich, ist die ganze Welt nur noch schwarz, weiß." „Weil deine Augen wenn du gehst die Farben mitnehmen" machte Marlon weiter. Als nächstes kam Juli. „Und ohne dein lachen, die Sonne nicht scheint" dabei ruhte der blick des älteren Reiks fest auf Leo, die dies gar nicht zu bemerken schien. „Und der Wind zum Sturmregen bricht" fuhr Maxi fort. „Markus" forderte Deniz und auch Maxi ermutigte ihn mit einem Kopfnicken. „Jetzt ist mir schlecht" gab Markus zu. Leo sah ihm fest in die Augen und er sah zurück. Sie atmete tief durch, dann fuhr sie an Markus stelle fort. „Ohne dich, fehlt jedem Kampf, den ich kämpfe, der Grund." Jetzt traute sich auch der Torwart. „Und meinem Herzen, das Feuer." „Ich kann dich nicht zwingen das du zurück kommen sollst, aber..." machte Leon selbst weiter. „Ich bitte dich" riet Deniz. „Mit allem was ich hab, und was mir etwas bedeutet" murmelte der Anführer der Kerle. „Für immer" machte jetzt auch Raban mit. „Dein Leon" endete der Slalomdribbler.
Dieser Moment war magisch gewesen, das konnte keiner von ihnen bestreiten. Er war neu für sie. Und doch, fühlte es sich nicht schlecht an.
„Terro torristische Monsterschleimbacke und davon ist gar nichts gelogen?" fragte Joschka erstaunt. Die anderen lächelten ihn an und schüttelten leicht den Kopf. Deniz und Leon fuhren los, um Vanessa den Brief zu überbringen. Während die anderen Kerle auf Camelot blieben und auf sie warteten, meinte Joschka er müsste noch etwas holen.