𝔻𝕣𝕖𝕚 - 𝕄𝕚𝕔𝕙 𝕨𝕚𝕣𝕕 𝕞𝕒𝕟 𝕟𝕚𝕔𝕙𝕥 𝕝𝕠𝕤

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„Hinterwald-Vorsinnflutliche-Rocknaröck-Pampa", fluchte Nerv gerade, während er an einem ungewöhnlich großen Koffer herumschraubte. „Raban und Joschka, ich brauche Strom!" „Einen Moment." „Da haben wir gleich", antwortete die siebte Kavallerie gelassen und schnappte sich zwei der drei Meerschweinchen, die die beiden Erfinder ständig mit sich trugen. „Tinkerbell." „Glühwurm und Sternschnuppenbär." Die kleinen Tierchen waren von ihnen behutsam in die bereits aufgebauten Laufräder eingesetzt worden, welche nun ganz langsam begannen sich zu drehen und die dazugehörige Maschine in Gang brachten. Die Lichter in der Unterkunft der Kerle flackerten zuerst leicht, dann leuchteten sie völlig auf und brachten Licht in das bisher dunkle, große Zelt der Mannschaft. „Beim allmächtigen Top und Mr. Secret", staunte der jüngste ungläubig.

„Nur leider werden wir das nicht mehr lange genießen." Sein älterer Bruder betrat das Zelt und setzte sich vor den kleinen Tisch in der Mitte des Raumes. „Wie bitte?" „Wir werden verhungern, hörst du?", warf Marlon, der sich nun ebenfalls auf dem Boden fallen ließ, überdramatisch ein. „Also, was ist? Kriegen wir nun etwas zu essen oder kriegen wir nichts?" Auch der Rest der Kerle hatte sich bereits an der Tafel eingefunden und lugte mit abwartenden Blicken zu dem jüngsten Maximilian herüber. „Aber natürlich, sofort! Ich habe Pizza-Bonbons: Schinken-Salami und Pizza Hawaii, und zu trinken nehmt ihr euch am besten das was ihr wollt!" Nerv kippte besagte Bonbons in einen Kochtopf und stürzte sich sofort auf dessen Deckel, damit dieser nicht absprang. „Vor euch steht Rabans und Joschkas neuste Erfindung, Brause mit wünsch dir was du nur willst Geschmack." „Und das funktioniert?", bezweifelte die Unerschrockene. „Probier es doch mal aus!" „Du musst nur die Augen schließen und am Etikett reiben", erklärte Joschka von seinem Arbeitsplatz aus. „Okay." Vanessa dachte einen kurzen Augenblick lang nach, dann befolgte sie Joschkas Anweisung und nahm die mit Wasser gefüllte Flasche in ihre Hand. „Ich wünsche mir Marshmallow-Smartie-Gummibär-Brause." Die Flüssigkeit innerhalb der Glasflasche nahm eine rosafarbene Färbung an und die Gesichter der wilden Kerle erhellten sich begeistert. „Was hab ich gesagt?", entgegnete Raban triumphierend. „Und jetzt musst du es trinken." Binnen Sekunden verflog Vanessas Grinsen und der Schock stand ihr buchstäblich ins Gesicht geschrieben. Als sie die wahllosen zusammengestellten Süßigkeiten benannt hatte, hatte sie wohl nicht darüber nachgedacht das sie das Gemisch auch tatsächlich trinken musste. Langsam führte die blonde die Flasche an ihre und nahm einen zögerlichen Schluck, während die anderen skeptisch ihre Gesichter verzogen. „Das ist gut", stellte Vanessa nach einem weiteren Schluck fest, als Erik gerade die Unterkunft der Kerle betrat.

„Hey Erik, willst du auch mal probieren?" „Oder willst du zuerst eine Pizza?", meldete sich Nerv erneut zu Wort, der gerade den fertigen Teller mit den Mini-Pizzen auf dem Tisch positionierte. „Nein, danke", lächelte der Anführer der Wölfe, doch dann verdunkelte sich seine Miene ein wenig. „Ich würde gerne mit Leon sprechen." „Okay, schieß los, wir hören dir zu!", grinste die Intuition. „Ich meine allein." Spätestens jetzt ruhten alle Augen erst auf Erik, dann wanderten sie abwartend zu Leon herüber. „Sorry Erik, aber wir sind alle ein Team", lehnte der Slalomdribbler höflich ab. „Ich weiß und das sollt ihr auch bleiben." Eine betretene Stille legte sich über die Gruppe als der Anführer der Kerle seine Augen nachdenklich über seine Mannschaft gleiten lies. „Okay, wie du willst. Aber ich darf mir doch noch eine Pizza mitnehmen, oder?", verließ Leon schließlich witzelnd mit Erik das Zelt.

„Was glaubt ihr was Erik von ihm will?", durchbrach die Stimme der Kämpferin nach einigen Minuten die Stille. „Ich hab keine Ahnung", antwortete Maxi wahrheitsgemäß. „Aber es schien verflixt ernst gewesen zu sein." Der held blickte von seiner Maschiene auf und biss genüin seine Pizza hinein. „Dafür lege ich meine Beine ins Feuer", stimme der Torwart nachdenklich zu. „Shitte nochmal, was ist hier eigentlich los?", murmelte Vanessa, deren Blick noch immer auf dem Ausgang des Zeltes lag, durch den Leon und Erik vor einigen Minuten verschwunden waren.

Nach einer Stunde kehrte Erik nach Rocknaröck zurück, jedoch, sehr zum Missfallen der wilden Kerle, ohne den Slalomdribbler. „Tronje, Run! Schließt das Tor wenn Leon zurück kommt! Und verdoppelt die Wachen!" Nerv gesellte sich mitsamt des dreckigen Geschirrs, das der eigentlich bereits vor einer halben Stunde hätte spülen sollen, zu seinem Bruder, der misstrauisch das Tor beäugten. „Das gefällt mir nicht, Maxi. Das wird immer gruseliger."

Als wäre dieses Wort ein Signal gewesen sprang urplötzlich das junge Mädchen, welches sich bei ihrer Ankunft noch über Marlon lustig gemacht hatte, von einem der hölzernen Deckenbalken direkt in das Zelt der Kerle. Mit einem klirrenden Scheppern landeten die Teller, die sich eben noch in Nervs Händen befanden, auf dem Boden. „Oh", abwehrend hob das Mädchen noch im selben Moment die Hände, während sie sich vom Fußboden aufrappelte. „Ich bin's doch nur, Klette, mich wird man nicht los." Klette machte sich daran das Geschirr aufzusammeln, wurde allerdings von dem jüngsten Maximilian grob zur Seite gestoßen. „Na bravo!" Er packte die Teller und pfefferte sie in die kleine Wanne, in der seine Schwester gerade dabei war seine eigentliche Aufgabe zu erledigen: den Abwasch. „Leo, kannst du ihr bitte sagen das ich mit Mädchen nicht rede!" „Ich bin kein Mädchen!", kam es beinahe sofort von der braunhaarigen Wölfin. „Sie ist kein Mädchen", zuckte die Kämpferin abwesend mit den Schultern. „Klar, und ich bin der Kaiser von China." Klette machte eine übertriebene Verbeugung vor dem Jungen. „Oh, hallo Kaiser." „Hey, sie hat gesagt hallo Kaiser", teilte die Kämpferin ihrem Bruder grinsend mit. „Ich hab es doch gesagt, mich wird man nicht los!" „Sie sagte..." „Leo!", knurrte der kleine mit einem sichtlich genervten Blick. Abwehrend strecke seine Schwester die Hände in die Luft und tauschte einen belustigten Blick mit Markus, welcher hinter ihr an seinem Motorrad herum schraubte. „Ist ja schon gut, Brüderchen, das war doch genau das was du wolltest." „Okay, ich geh ja schon", winkte die Wölfim ab, jedoch nicht ohne dem wilden Kerl noch eine letzte ironische Bemerkung mitzuteilen. „Eure Majestät, es wird mir eine Freude sein dich morgen zu schlagen!" Noch bevor sie das Zelt verlassen konnte, prallte sie plötzlich gegen Leon, welcher unbemerkt zu den anderen zurückgekehrt war. „Oh, Entschuldigung", stotterte sie verunsichert und drängelte sich an dem Anführer der Kerle vorbei.

„Und, was hat Erik gewollt?" Markus war der erste der sich traute Leon diese Frage, die ihnen allen auf der Zunge brannte, vor die Brust zu stoßen. Selbst Raban und Joschka gesellten sich, von dem Lärm angezogen, aus ihrem Erfinderraum heraus zum Rest der Mannschaft, um Leons Erzählung zu verfolgen können. „Leon?", wiederholte Raban vorsichtig. „Was ist?", hakte die siebte Kavallerie erneut nach, doch auch er wurde enttäuscht als der Slalomdribbler wortlos an ihm vorbei ging. „Ich dachte wir haben keine Geheimnisse", warf Maxi in den Raum. „Da hast du Recht. Er wollte mir Angst machen, doch in Wirklichkeit hat er nur Schiss." „Das er morgen verliert", versuchte Marlon die Stimmung ein wenig aufzulockern und erntete tatsächlich ein paar Lacher. „Was ist denn los mit euch? Los, ab in die Federn! Oder wollt ihr unseren Sieg am Ende verschlafen?"

Die wilden Kerle befolgten Marlons Rat und breits eine halbe Stunde später herrschte völlige Stille in dem zuvor noch so aufgewecktem Zelt. Leo und Markus lagen gemeinsam auf einer der mit Kissen gepolsterten Matten, die der Mannschaft, neben den Hängematten, als Betten dienten. Der Kopf der Kämpferin ruhte auf der Brust des Torwarts, ihr Blick war nachdenklich auf die Decke über ihr gerichtet. „Markus?" Der von Theumer Junge hob vorsichtig seinen Kopf an. „Mir gefällt es hier nicht. Ich weiß zwar noch nicht was, aber irgendetwas ist an diesem Ort verdammt seltsam. Ich hab wirklich kein gutes Gefühl bei der Sache." „Ich weiß was du meinst", erwiderte der blonde ruhig. „Ich auch nicht", fügte er nach einigen Sekunden noch hinzu. „Denkst du es ist richtig morgen anzutreten?", grübelte die Maximilian. „Ich weiß es nicht", gab er zu. „Aber diese Entscheidung liegt nicht bei uns." Leo nickte zögerlich. „Ich hoffe nur das Leon weiß was er tut."

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