❥𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝔻𝕣𝕖𝕚𝕫𝕖𝕙𝕟 - 𝔼𝕤 𝕥𝕦𝕥 𝕞𝕚𝕣 𝕝𝕖𝕚𝕕❧

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Hinter der brünetten stand Markus und starrte sie verlegen an. Leo nickte stumm. „Lass uns nach dort vorne gehen." Die Maximilian deutete auf eine Gruppe Steine, etwas weiter entfernt von den anderen Kerlen. Erschöpft ließ sie sich auf einen dieser Steine fallen, während der Torwart neben ihr Platz nahm.

„Es tut mir leid", fing er an. „Wirklich. Ich hab mich Scheiße verhalten. Ich mein, nachdem die Mannschaft auseinander gefallen ist war es komisch, ich... Ich hab uns aufgegeben. Ich hab alles aufgegeben was mir etwas bedeutet hat und das obwohl ich mir jeden Tag gewünscht habe es wäre so wie früher. Dann bekam ich die Chance alles wieder gut zu machen und mein altes Leben zurückzubekommen. Aber ich hab sie abgelehnt. Ich hab sie abgelehnt, weil ich verdammt nochmal Schiss hatte. Aber das ist ja nicht mal das Schlimmste. Das Schlimmste ist, dass ich dich im Sticht gelassen habe und das schon zum zweiten Mal. Nachdem ihr Weg wart habe ich oft darüber nachgedacht ob ich nicht die falsche Entscheidung getroffen habe. Mir ist bewusst geworden, dass ich den wichtigsten Teil meines Lebens aufgegeben habe, für absolut nichts. Und das bist du. Du bist das Wichtigste in meinem Leben. Deswegen kann ich dir gar nicht sagen wie Leid mir das alles tut. Ich verstehe, wenn du mir nicht verzeihen kannst, aber ich wollte trotzdem das du weißt wie ich denke."

Einen Moment lang war Leo sprachlos, dann seufzte sie. „Ich verstehe was du meinst. Als das Team zerfallen ist habe ich mich selbst verloren. Die wilden Kerle waren das, was meinem Leben eine Bedeutung gegeben hat. Dieses Team war meine Bestimmung und meine Familie. Damals, als ich mit Leon und Fabi die Wilden Kerle gegründet habe, war ich so glücklich wie noch nie. Ich hatte endlich was gefunden das ich gut kann, wobei nicht absolut alles was ich mache schief geht, oder als Fehler gilt und das wollte ich um jeden Preis halten. Ich habs verbockt, wie immer. Ich wusste nichts mehr mit mir selbst anzufangen, ich hab mir dir Schuld für alles gegeben und ich war gefangen in meinem Zimmer. Irgendwann hab ich es nicht mehr ausgehalten. Ich war so wütend, dass ich den Spiegel in meinem Zimmer zerbrochen habe. Ich konnte es nicht mehr ertragen mich selbst so zu sehen. Ja, ich bin verdammt nochmal richtig tief im Selbstmittleid versunken, aber Shitte nochmal, das kann mir niemand vorenthalten. Für die Aktion habe ich zwei Wochen Hausarrest bekommen. Danach fing die Schule wieder an und Linn kam neu in unsere Klasse, wir mussten ein Referat zusammenhalten und verstanden uns gut. So wurde sie meine neue beste Freundin, neben Leon natürlich. Mit Leon hatte ich sechs Monate nach unserem Streit bei einem zufälligen Treffen vertragen. Wir verbrachten unsere Nachmittage zu dritt, meistens an der Eisdiele oder wir sind Spazieren gegangen. Bei eben so einem Spaziergang wurde ich auf die alte Garage am Stadtrand aufmerksam. Ich fand heraus das hier immer wieder Leute zum Bogenschießen hinkommen und hab das ganze auf Befehl meiner beiden Freunde mal versucht. Ich war gut, sehr gut sogar, das hat zumindest Levi immer gesagt, seinem Vater gehört die Anlage. Also war ich oft dort. Aber es war trotzdem kein Vergleich zu meiner wirklichen Leidenschaft. Jeden Abend, wenn ich in meinem Zimmer lag habe ich die Wilden Kerle vermisst. Ich hab dich vermisst. Ich habe mir gewünscht, dass alles so wird wie früher. Ich wollte das wir so werden wie früher. Unendliche Male hab ich mich gefragt wieso wir keinen Kontakt mehr hatten. Mir ist nie eine Antwort eingefallen. Und dennoch war ich zu Feige dich anzusprechen. Ich hatte verdammte Angst das du mich... naja, dass du kein Interesse mehr an mir hast. Ohne Fußball war ich nichts besonderes mehr und ich hab gedacht das es nur eine Frage der Zeit ist bis dir das auffällt. Vor ein paar Tagen kam Nerv und hat alles verändert."

Ihr Blick wanderte zu dem kleinsten und ein Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Markus lächelte ebenfalls. „Schon verrückt der Kleine und dennoch haben wir ihm alles zu verdanken was wir jetzt wieder haben." Die Kämpferin nickte leicht. „Ja, es wurde wahrscheinlich endlich mal Zeit das uns mal jemand gewaltig in den Arsch tritt."

„Hey, Leo." „Hmmm" „Das was du gesagt hast, das stimmt nicht." Verwundert hob die brünette den Kopf. „Was meinst du?" „Na, dass du ohne Fußball nichts Besonderes bist. Da ist Unsinn. Ich habe dich immer bewundert dafür, wie gut du spielst, aber das war es nie was dich besonders gemacht hat. Du bist Leonora Maximilian, die Prinzessin, meine Prinzessin und das ist es, was dich besonders macht. Du bist klug, mutig, ehrlich, loyal und wahnsinnig hübsch. Du bist besonders. Du warst es immer und du wirst es immer sein."

Sofort warf sich das Mädchen um seinen Hals. „Das war das Schönste was du jemals gesagt hast weißt du das eigentlich?" Ohne zu zögern erwiderte der blonde die Umarmung. Einige Sekunden verharrten sie so und genossen die Nähe des jeweils anderen bevor Leo sich schließlich löste. „Du weißt schon das ich dir allein dafür verzeihen muss", kicherte sie. „Das bedeutet es ist alles in Ordnung?", fragte Markus vorsichtig. „Mehr als in Ordnung." „Aber wie geht es jetzt weiter mit uns? Ich meine wir..." Die Maximilian unterbrach ihn mit einem weiteren Kuss. „War dir das als Antwort genug?" „Mehr als genug." Das Pärchen grinste sich an.

Da kam Leo noch ein Gedanke. Hektisch begann sie in ihrer Tasche zu kramen. „Ich glaube due gehören dir." Lächelnd streckte sie Markus seine Torwarthandschuhe entgegen. „Hast du die die ganze Zeit mitgeschleppt?" „Nein", versuchte sich das Mädchen herauszureden. „Du hast mich ja wirklich vermisst, Prinzessin." „Bild dir bloß nichts drauf ein, Blondie. Außerdem war das nicht der einzige Grund. Ein Torwart muss schließlich seine Handschuhe dabeihaben." Markus prustete los. „Wie bitte, sie wollten DICH ins Tor stellen. Hattet ihr vor zu verlieren? Seid wann ist Leon SO Lebensmüde?" „Entschuldigung?!", empörte sich die Kämpferin. „Was denkst du denn wer im Tor gestanden hat bevor du kamst du Genie?" „Ist das die Ernst? Warum hast du mir nie was gesagt!" „Naja, es gab keinen Grund das je zu erwähnen, also hab ich es nicht gemacht. Ich hab sowieso immer lieber auf dem Feld gespielt."

„Hey, Leo, Markus kommt schon! Wenn wir rechtzeitig bei der Natternhöhle sein wollen müssen wir jetzt Gas geben!", verkündete Juli. Er sah ziemlich genervt aus, so als wolle er das ganze möglichst schnell hinter sich bringen.

𝕃𝕠𝕧𝕖 𝕪𝕠𝕦 𝕒𝕟𝕪𝕨𝕒𝕪𝕤 | 𝗆𝖺𝗋𝗄𝗎𝗌 𝗏𝗈𝗇 𝗍𝗁𝖾𝗎𝗆𝖾𝗋 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt