❥𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝕧𝕚𝕖𝕣- 𝕖𝕚𝕟 𝕋𝕣𝕒𝕚𝕟𝕖𝕣 𝕦𝕟𝕕 𝕖𝕚𝕟𝕖 𝕎𝕚𝕖𝕤𝕖❧

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Mit hängenden Köpfen saßen wir an dem Balkon des Baumhauses und ließen unsere Beine in der Luft baumeln. Links und rechts von mir befanden sich Maxi und Juli. Niemand von uns sprach, jeder war in seine eigenen Gedanken vertieft. Ich war mir nicht sicher ob wir wirklich eine ernsthafte Chance gegen die unbesiegbaren Sieger hatten. Abgesehen von Sense, der in unsere Parallel Klasse ging, waren sie alle um einiges älter als wir und nicht nur das, sie waren auch alle zweimal so groß und mindestens dreimal so breit wie wir, außerdem würden sie mit ziemlicher Sicherheit nicht fair spielen.

„Hippopoutamusbullenpropellerschwanzmist, die schießen uns einfach in fetzten!", durchbrach Raban die Stille. „Kabumratzfatztatadabum", rief Joschka während er mit seinen Armen wild durch die Luft wedelte. „Meinst du so?", erkundigte er sich dann. „Nein das werden sie nicht, wir brauchen nur einen Trainer!", sagte Marlon optimistisch. „Wir haben doch noch nicht mal eine Wiese", warf ich kopfschüttelnd ein. „Aber wir haben Angst." "Sag das nochmal!", forderte Leon seinen Bruder wütend auf. „Wir machen uns vor Angst in die Hosen", wiederholte Marlon. „Dein Bruder ist echt die Pest", informierte Fabi Leon, doch bevor noch jemand etwas schnippisches erwidern konnte vernahmen wir in der Ferne ein vertrautes Knattern. 

Willi fuhr auf seinem alten Motorrad vor und musterte uns mit kritischem Blick als er endlich anhielt. „Wow, so müssen Sieger aussehen, hat meine Oma immer gesagt", er stieg von seinem Gefährt ab und griff sich eine Kiste Apfelschorle aus dem Anhänger. „Was ist denn los Jungs? Probleme?", erkundigte er sich, als ihm jedoch niemand antwortete schien er zu verstehen. „Ah, große Probleme." Mitsamt der Apfelschorle gesellte er sich zu uns nach oben und ließ sich zwischen Fabi und Marlon nieder, dann reichte er jedem von uns eines der Getränke und zündete sich eine Zigarette an.

„Willi du warst doch mal Fußballprofi?", fragte Fabi schließlich in die Stille hinein. „Ich? Habe ich das gesagt?", erkundigte er sich voller Verwirrung bei uns. „Hast du!", kam es wie aus der Pistole geschossen von Leon. „Kann ich mich gar nicht dran erinnern, seid ihr das sicher?", er blickte uns noch immer überrascht an. „Todsicher", fügte ich nickend hinzu. „Und hab ich nichts getrunken?", vergewisserte er sich. „Neee, überhaupt nichts", bekräftigte Juli, während ich, um ihm zu helfen, wild mit dem Kopf schüttelte. „Höchstens eins", versicherte ihm Marlon. „Oder zwei", fügte Raban hinzu, woraufhin er ein gerauntes „verflixt!", und einen Tritt gegen sein Schienbein von Leon erntete. „Autsch", quiekte der Held erschrocken auf. „Naja wenn ich das gesagt habt", gab Willi schließlich nachdenklich nach. „Und jetzt sucht ihr zufällig einen Fußballtrainer",stellte er fest. Betreten wanderten unsere Augen auf den Boden. „Habt ihr schon einen Gefunden?", erkundigte der Erwachsene sich, als ich plötzlich einen Stoß von der Seite verspürte. Mein Zwilling hielt mir einen weißen Zettel entgegen, wenn er wirklich dringend etwas sagen wollte schrieb er es auf einen dieser Zettel, sonst übernahm ich das sprechen für ihn, denn meist war uns ohnehin bewusst was der jeweils andere dachte. Ich nahm das Papier entgegen und gab ihn Juli und Marlon, welche ihn schließlich Willi überreichten. Dieser faltete ihn auseinander und las ihn mit zusammengekniffenen Augen vor „Dich. Warum? Weil ich der richtige bin? Oder weil ihr keinen besseren gefunden hab?" Niemand traute sich ihm eine Antwort auf diese Frage zu geben, also fuhr er völlig unbeirrt fort. „Leon, du hast da auf eben auf dem Bolzplatz eine ganz dicke Lippe riskiert." „Na und?", entgegnete unser Anführer, doch Willi überging seinen Kommentar geschickt. „Zu dick, wenn du mich fragst. Dafür werdet ihr euch in 10 tagen alle ein blaues Auge holen, gegen den unbesiegbaren Sieger habt ihr nicht den Hauch einer Chance, die sind zwei nummern zu groß für euch." „Ich dachte du wärst unser Trainer", empörte ich mich sogleich. „Das bin ich noch nicht, ich bin nur ehrlich." „Auf die Ehrlichkeit kann ich pfeifen", mischte sich Leon angesäuert ein. „Ach ja?" wollte er wissen und fügte dann etwas lauter an uns hinzu: „Denkt ihr alle genauso wie Leon?" Erneut bekam der Erwachsene keine Antwort von uns. „Na gut, wenn das so ist Jungs, dann kann ich nichts für euch tun." Mit diesen Worten verließ er Camelot, als er unten bei seinem Motorrad angekommen war wandte er sich noch einmal zu uns um.

„Und ich dachte immer ihr wollt diese Mister Kerle schlagen." „Aber du hast doch gerade gesagt wir haben überhaupt keine Chance", rief die Intuition völlig irritiert. „Nichts ist unmöglich. Ihr müsst dafür nur aufrichtig sein und wenn ihr das glaubt treffen wir uns morgen an der wiese am Fluss, okay?" „Verflixt Leon, weißt du was das bedeutet?", fragte Marlon seinen Bruder ungläubig.

𝕃𝕠𝕧𝕖 𝕪𝕠𝕦 𝕒𝕟𝕪𝕨𝕒𝕪𝕤 | 𝗆𝖺𝗋𝗄𝗎𝗌 𝗏𝗈𝗇 𝗍𝗁𝖾𝗎𝗆𝖾𝗋 Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt