Bedrückte saßen die Wilden Kerle verteilt in ihrem Strafraum. Leo schoss frustriert einen Ball beiseite während der Slalomdribbler vor seinem Team auf und ab lief. Das Eigentor traf sie alle wie ein Schlag ins Gesicht und niemand wusste was er sagen sollte. „Kacke verdammte!", fluchte Leon schließlich und trat wütend gegen den Torpfosten. „Ich hab euch doch gesagt wir haben keine Chance!" „So ein Quatsch! Das war ein Eigentor, Leon!", unterbrach Maxi. „Das kann jedem passieren", bestätigte die Intuition. „Ich bin aber nicht jeder! Los! Frag Vanessa! Was hat der Navigator gesagt? Wer schießt das entscheidende Tor!" Diese Erkenntnis war ein erneuter Schlag für die Mannschaft. Sollte Leon recht behalten, war alles vorbei.
„Natürlich du Leon, wer den sonst", spottete Fabi, der langsam auf seinen ehemaligen besten Freund zulief. „Das tut mir echt leid", die Ironie in seiner Stimme war nicht zu überhören. „So ein Eigentor ist der Anfang vom Ende. Das fällt ein, wie eine große mächtige Axt." Der Anführer der Biester reichte Leon ein Handtuch. „Hier, falls du keins hast, dass du werfen kannst." „Zisch ab! Mach ne Fliege!", schrie Markus ihn an. „Einen Moment", entgegnete Fabi ohne den Torwart anzusehen. „Denk drüber nach. Ich würde dir die zweite Halbzeit nur zu gerne ersparen." „Niemand hat nach deiner Meinung gefragt!", zischte Leo wütend. „Leo, Leo, Leo. Warum so wütend?" „Hau endlich ab!" „Weißt du, ich hab mich immer gefragt wieso du nicht abgehauen bist. Leon hat dich behandelt wie Dreck! Er dich verraten und sich über dich lustig gemacht, aber sobald er dich brauchte, bist du ohne mit der Wimper zu zucken gekommen. Da stellt sich die Frage, bist du tatsächlich so dumm und naiv oder tust du nur so?", machte Fabi sich weiter lustig. „Du weißt gar nichts über mich, Fabi! Es stimmt, Leon hat sich nicht immer richtig verhalten, nicht selten mir gegenüber", stimmte die Kämpferin zu. „Aber ich habe ihm nicht aus Naivität oder Dummheit verziehen. Ich habe ihm verziehen, weil er mein Freund ist, und weil ich wusste, dass er nur so gehandelt hat, weil er sich selbst nicht mehr helfen konnte. Freunde sind füreinander da und Freunde sollten verzeihen können. Denk drüber nach.", wiederholte sie Fabis Worte an Leon. Der blonde musterte sie mit einem undefinierbaren Blick, bevor er sich zurückzog.
Leons Blick lag noch immer nachdenklich auf dem Handtuch, bevor er sich Vanessa zuwandte. „Okay, wir tun was du sagst. Du bist unser Anführer Leon." „Und ihr, meint ihr das auch?" „Aber natürlich meinen wir das." „Du bist der Beste Leon!" „Du bist unser Held!" „Erinnerst du dich?", mischten sich die Biester ein. „Leon, Vanessa hat recht! Du bist unser Anführer!", ermutigte die Maximilian den Jungen. „Ich verspreche euch, dass ihr nichts bereut!" Leon schleuderte das Handtuch auf den Boden. „Kommt alle her!" Die Mannschaft bildete einen Kreis um ihren Anführer herum. „Okay, und jetzt hört ihr mir zu." Abwartend wanderte sein Blick durch die Runde. „Nerv spielt für mich." „Wie bitte?" fragte der Kleine fassungslos, in den Blicken der anderen Kerle spiegelte sich Verwunderung. „Du hast es selber gesagt, wenn du den Seitfallflugvolley versenkst, sind wir alle gerettet, also mach das Ding rein!" Einen Moment lang zögerte Nerv, doch dann nickte er entschlossen und brachte Leon zum Grinsen. „Und ihr helft ihm dabei! Beweist diesen Biestern das wir die wildesten sind!" Der Slalomdribbler erhob sich. „Was ist, worauf wartet ihr noch?" Grinsend erhoben sich auf die anderen. „Alles ist gut", sagte Nerv an. „Solange du wild bist!" „Eins, zwei, drei" „rahhhhhhh"