Die Busfahrt des Schicksals

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Am letzten Schultag fuhr ich mit Percy und Grover zurück nach Manhattan.
Gut,die beiden wussten nichts von mir und ich saß drei Reihen hinter ihnen, aber es heißt ja: Der Gedanke zählt.
Jedenfalls bekam ich nichts von ihrem Gespräch mit, sah aber, wie Grover Percy seine Visitenkarte gab. Ich ließ den Jungs dann ihre Privatsphäre, zumindest, wenn es so etwas in einem vollem Bus gab und schaute aus dem Fenster.
Ein leises Ping ertönte und sagte mir, dass ich eine neue Nachricht hatte.
Warum ich ein Handy hatte? Ich locke eh schon viele Monster an, ein paar mehr machen keinen Unterschied, außerdem hatte ich so Kontakt zu meinem Onkel und zu Mom.
Ich öffnete die Nachricht, sie war von Mom:

Ich fahr mit Percy die nächsten drei Tage nach Montauk.
Kommst du auch? Wir würden uns freuen.
Hab dich lieb! ♥️
Mom

Ich lächelte. Montauk war der Strand, an dem Mom Poseidon kennengelernt hatte. Eigentlich mochte ich Poseidon nicht so, aus verschiedenen Gründen, mein Onkel war ein besserer Vater bzw. Ersatz gewesen, aber Mom und Percy... Ich tippte eine Antwort:

Ich schau vorbei, versprochen.
Ayumi 😘

Und drückte auf „Senden". Plötzlich ertönte ein lautes, bohrendes Geräusch.
Aus dem Armaturenbrett quoll schwarzer Rauch. Wir hielten auf dem Seitenstreifen des Highways und der Fahrer versuchte den Motor zu reparieren.
Es gelang ihm nicht und wir mussten aussteigen.
Auf der anderen Straßenseite entdeckte ich eine Obstbude und... die Moiren.
Wenn ihr irgendwo eine Panne habt und in der Nähe drei alte Damen sitzen und Stricken, sind das höchstwahrscheinlich die Moiren.
Auch Grover sah sie und scheuchte Percy zurück in den Bus.
Die Moiren starrten ihn an, dann hob die Mittlere eine Schere.
Ihre Augen wanderten kurz zu mir und dann zerschnitt sie den Faden.

Percy POV:
Und ich hätte schwören können, dass ich das über die vier Fahrspuren hinweg gehört hatte.
Hinten am Bus riss der Fahrer ein riesiges rauchendes Metallteil aus dem Motor.
Der Bus bebte und der Motor erwachte brüllend zum Leben.
Die Fahrgäste jubelten und da fiel mir das Mädchen auf, sie beobachtete alles mit neutralem Gesichtsausdruck. Unsere Blicke trafen sich.
„Ja, verdammt", schrie der Fahrer. „Und jetzt alle wieder an Bord!"
Verwirrt blickte ich mich nach dem Mädchen um, aber sie war verschwunden.

Ayumi Jackson - Die Schwester von Percy JacksonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt