Ein Freund begeht Verrat...

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Percy's POV:
Ich saß in Hütte drei auf meinem Bett und las zum bestimmt hundertsten Mal den Brief von Mom. Sie schrieb von Gabes unerklärlichen Verschwinden und ihrem ersten großem Kunstwerk „Die Pokerpartie". Aber interessante Teil war ein anderer.

Stell dir vor, einige Zeit nachdem ich die Skulptur fertiggestellt hatte, tauchte Ayumi bei mir auf. Sie meinte, sie würde wieder auf Reisen gehen. Ich habe ihr den Karton mit dem Werkzeug gegeben. Bei ihr ist er besser aufgehoben. Ich soll dich ganz lieb von ihr grüßen.

Lia war also bei Mom gewesen. Nach meiner Audienz bei der Dramaqueen war sie plötzlich verschwunden. Poseidon hatte mir nur ein kleines Päckchen von ihr gegeben. Ich hatte es noch nicht geöffnet. Lacht mich ruhig aus, aber dieses Päckchen machte mir Angst. Lia würde mir nie absichtlich schaden wollen, da war ich mir sicher. Aber sie könnte sich erklären wollen und davor hatte ich Angst. Ich hatte Angst sie zu enttäuschen. Nein, ich hatte sie enttäuscht.
Und ich fühlte mich alleingelassen. Lia war verschwunden, Grover war zu seiner Suche aufgebrochen und Annabeth verbrachte den Großteil ihrer Zeit bei ihren Geschwistern.

Endlich fasste ich mir an Herz. Ich zog das Päckchen aus meiner Hosentasche und öffnete es. Ein Armband lag darin. Es bestand aus meergrünen ineinander verflochtenen Fäden. Bunte Perlen und kleine Muschel gaben eine wunderbare Verzierung ab. Ich band es mir um. Es war ganz leicht und störte bei keiner meiner Bewegungen. Man merkte es kaum.
Das Muschelhorn erklang. Es war Zeit fürs Abendessen. Danach bekam ich meine erste Perle überreicht, pechschwarz und in der Mitte funkelte ein meergrüner Dreizack.

Am nächsten Morgen fand ich einen Brief von der Campleitung. Ich musste mich entscheiden. Entweder würde ich das ganze Jahr im Camp oder bei Mom verbringen. Schwer zu glauben, aber ich wusste nicht, was ich tun sollte. Also machte ich das, was jeder Halbgott vor einer schwierigen Entscheidung machen würde. Ich nahm mein Schwert und zog los, um Pappkameraden umzubringen.

Vergesst das Letzte. Statt einem ruhmreichen Kampf mit Übungspuppen streifte ich mit Luke auf der Suche nach einem würdigeren Gegner durch den Wald. Eine Stimme in meinem Hinterkopf, die verdächtig nach Annabeth und Lia klang, sagte mir, dass das vermutlich eine blöde Idee sei. Aber zu Cola konnte man doch einfach nicht „Nein" sagen, oder?
Leider (oder glücklicher Weise) trafen wir keine Ungeheuer.

Schließlich setzten wir uns an einer schattigen Stelle am Bach auf einen hohen Felsen. Wir führten eine Weile Smalltalk, bis Luke von seinem Auftrag erzählte. Das Gespräch schaukelte sich hoch, bis er einen Skorpion beschwor und den eigentlichen Plan zum Diebstahl des Blitzes und meinen Auftrag enthüllte. Er schaute hinab auf den Skorpion, der jetzt auf meiner Hüfte saß.

„Du hättest im Tartarus sterben sollen, Percy. Aber mach dir keine Sorgen. Ich überlasse dich hier meinen kleinen Freund, der wird das schon in Ordnung bringen." Wut, die sich das ganze Gespräch über aufgestaut hatte, erreichte ihren Höhepunkt. Meine Schwester hatte so viel für ihn getan und...
„Thalia und Lia haben ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um dich zu retten", sagte ich zähneknirschend. „Soll das vielleicht dein Dank sein?"

„Erzähl mir nichts von Thalia", schrie er. „Die Götter haben sie sterben lassen. Und Ayumi wurde von ihnen grundlos verflucht. Sie haben ihr ihre Gefühle verdreht. Sie an sich gebunden. Ihr ihren freien Willen genommen. Und das gehört zu den vielen Dingen, für die sie bezahlen werden."

Man warf mir zwar öfters vor, ich sei ein Idiot, aber selbst ich hatte gemerkt, dass Luke Lia mehr als normal mochte. Er war in sie verknallt. Aber ich wusste, die beiden würden nie zusammen sein können. In dieser Hinsicht hatte Luke recht. Lia würde nie für irgendjemanden besondere Gefühle haben. Allerdings gehörte Luke höchstwahrscheinlich zu ihrer Familie und ich hatte diese Ahnung, dass sie Luke's Verlust nicht ertragen könnte. Deshalb sagte ich: „Du wirst benutzt, Luke. Du und Ares. Hör nicht auf Kronos."

„Ich werde benutzt?" Lukes Stimme klang schrill. „Sieh dich doch selbst an. Was hat dein Alter denn je für dich getan? Kronos wird sich erheben. Du hast seine Pläne nur verzögert. Er wird die Olympier in den Tartarus stürzen und die Menschheit zurück in ihre Höhlen jagen. Alle außer die Stärksten - die, die ihm dienen."
„Ruf die Wanze zurück", sagte ich. „Glaubst du wirklich Lia würde das wollen?"

Luke lächelte bitter. „Netter Versuch, Percy. Aber mich kannst du nicht ködern. Mein Herr wartet und er hat jede Menge Aufträge für mich. Und sobald sein Traum verwirklicht ist, wirst du sehen, Ayumi wird an meiner Seite stehen."
„Luke..."
„Leb wohl, Percy. Ein neues goldenes Zeitalter bricht an. Aber du wirst darin nicht vorkommen." Er verschwand in wogender Finsternis.
Der Skorpion setzte zum Stich an.
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Ayumi Jackson - Die Schwester von Percy JacksonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt