Regeln sind da, um gebrochen zu werden

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Ich untersuchte mit Anni die Statuen.
„Hier steht ein griechischer Buchstabe", sagte sie. „Eta. Ich frage mich..."
Ich betrachtete die anderen Cupidos. Jeder hat am Sockel so ein Eta stehen. Hier stimmte etwas ganz und garnicht. Ares und Aphrodites Störung bei ihrem Date, Ares seltsames Verhalten und jetzt diese Etas. Ich zermarterte mir das Hirn, versuchte herauszufinden, was nicht stimmte. Dann fiel es mir ein! Ares und Aphrodite. Eta. Ja, dass würde passen. Ich wollte die anderen gerade warnen, als mir Ares Worte in den Sinn kamen. „Du musst an die Regeln denken, Kleine."

Er hatte leider Recht, ich musste mich an die Regeln halten. Also schwieg ich und beobachtete wie Annie und Percy ins Becken kletterten. Aber ich bestand darauf, dass Grover in der Luft blieb, als eine Art Joker.
Sie erreichten das Boot. Percy hob, von einem der Sitze, einen rosa Schal auf. Er roch daran und lächelte verträumt. Ein Liebeszauber.

Zum Glück riss Anni ihm den Schal aus der Hand. Die beiden diskutierten, doch ich konnte nicht verstehen was, dafür war ich zu weit weg. Dann berührte Percy Ares Schild. Ich wusste nicht, was genau passierte, nur, dass mein Bruder einen Mechanismus ausgelöst hatte. Die Cupidos hoben die Bogen und schossen. Doch nicht auf Anni und Percy, sondern aufeinander. An den Pfeilen waren Fäden befestigt, sie verwoben sich zu einem Netz.

Percy packte Ares Schild und versuchte mit Anni aus dem Becken zu klettern.
„Los jetzt!" Grover versuchte verzweifelt ein Loch im Netz offen zu halten, aber immer wenn er das Netz berührte, wickelten sich Fäden um ihn. Die Köpfe der Cupidos klappten auf. Videokameras kamen zum Vorschein und überall wurden Scheinwerfer ausgefahren. Doch das Schlimmste kam noch. Eine Lautsprecherstimme schrie: „Live zum Olymp in einer Minute ... neunundfünfzig Sekunden, achtundfünfzig..."

Unten im Becken kam Anni endlich, und etwas spät, auf die Lösung. „Hephaistos!", schrie sie. „Was bin ich blöd. Eta ist sein Anfangsbuchstabe. Er hat eine Falle gebaut, um seine Frau mit Ares zu erwischen. Jetzt werden wir live auf den Olymp übertragen und stehen wie die Vollidioten da!"
Damit hatte sie Recht. Mit allem, aber dass würde ich ihr sicherlich nicht sagen.

Erzähler POV:
Annabeth und Percy hatten den Beckenrand fast erreicht, als die Spiegel aufsprangen und winzige Metallspinnen heraus krabbelten.
„Spinnen", sagte Annabeth hysterisch. „Sp...Sp...aaah!"

Für alle unwissenden Sterblichen: Athena hatte Arachne, eine hervorragende Werberin, in eine Spinne verwandelt, da sie genauso gut weben konnte wie die Göttin. Arachne schwor Rache und seitdem fürchten Athene-Kinder Spinnen. Aber zurück zur unserer Story.

Percy zog, die vor Angst erstarrte, Annabeth in das Boot. Die Spinnen umzingelten sie und fingen an, unsere Helden zu keifen. Percy brüllte Annabeth an, sie solle ihm helfen. Doch diese war so in Panik, dass sie nur schreien konnte.
In Mitten des Chaos ertönte der Lautsprecher: „Dreißig, neunundzwanzig..."

Und diesem Moment beschloss Ayumi die Regeln Regeln sein zu lassen und ihren Freunden zu helfen.
Sie konzentrierte sich, blendete alles aus ihrer Umgebung aus.
„Fünf, vier..."
In den Wasserrohren gurgelte es, als Wasser durch sie hindurch schoss. Es gab einen lauten Knall.
„Zwei, eins, null!"

Die Rohe hatten dem Druck des Wasser nicht mehr stand gehalten und waren explodiert.

Die Roboterspinnen bekamen einen Kurzschluss und das Boot, mit Percy und Annabeth, raste auf den Tunnel zu. Sie rauschten an Bildern von Romeo und Julia vorbei. Ayumi hatte alle Hände voll zu tun, um das Boot vor dem Kentern zu bewahren. Was als Nächstes passierte lässt sich schwer beschreiben. Das Boot knallte gegen ein Tor und plötzlich flogen Percy und Annabeth durch die Luft, über das Becken hinweg, auf den Asphalt zu. Zum Glück konnte Grover sie packen. Der Fall wurde verlangsamt und die drei knallten in eine Fotowand.

Ayumi überzeugte sich, dass niemand verletzt war, dann schaute sie zum Liebestunnel. Langsam verschwand das Wasser, das Boot war kaputt, überall schwammen Bruchstücke herum und die Cupidos filmten immer noch. Aber nicht mehr lange. Gelassen zog Ayumi ihre Wurfmesser hervor. Es war ein mehrfaches Tschok zu hören und die Kameras filmten nicht mehr. Messer hatten sich in ihre Linse gebohrt.
„Die Show", sagte Ayumi, „ist vorbei."

Ayumi Jackson - Die Schwester von Percy JacksonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt