Ich spiele Detektiv

144 3 0
                                    


Zuvor
Ayumi POV:
Nachdem ich Percy ins Camp gebracht hatte, ging ich zurück zur Unfallstelle und suchte nach Spuren. Ich fand nichts. Der Minotaurus schien uns nur gejagt haben, da es in seiner Natur lag. Nirgends fand ich etwas, dass nach Anstiftung aussah. Vielleicht hatte der Minotaurus uns nur gejagt, weil wir mächtige Halbgötter waren. Aber ich glaubte nicht daran, ich erinnerte mich an die Sache beim Bahnhof. Der Minotaurus hatte explizit nach Percy gesucht, hatte Zeus ihn vielleicht geschickt? Nein, dazu hatte er nicht die Macht. Und Hades? Der wusste nichts von Percy und hatte keinen Grund ihn umzubringen. Oder vielleicht doch? In der Ferne hörte ich Polizeisirenen, der Unfall war nicht unbemerkt geblieben. Ich stieß einen kurzen Pfiff aus und wartete. Dann hörte ich Flügel schlagen, ein Pegasus stieß vom Himmel herab und landete vor mir.
Hey Ayumi, hörte ich eine Stimme, sie erklang in meinem Kopf.
„Hallo Fog!", begrüßte ich die Stute. Fog schaute sich um und blähte die Nüstern.
Hier riecht es nach Ungeheuern, stellte sie fest.
„Gut erkannt", lachte ich. „Aber, die sind kein Problem. Ein Problem sind die Sterblichen, sie sind auf dem Weg hierher. Ich muss zu Cookie, kannst du mich hinbringen?"
Klar doch, spring auf.
Kaum hatte ich mich auf ihrem Rücken niedergelassen, da schoss Fog schon in die Luft. Hätte ich nicht damit gerechnet, wäre ich runtergefallen. Es war ein berauschendes Gefühl zu Fliegen und da ich auf einem Pegasus saß konnte Zeus mich nicht vom Himmel pusten. Naja, er wusste höchstwahrscheinlich garnicht von mir. Es sei denn, er hatte vom olympischen Schwarzmarkt gehört. Eine lange Geschichte, fragt nicht.
Fog flog schon ein paar Stunden und wir waren fast da. Aus Sicherheitsgründen werde ich euch nicht sagen, wo wir waren. Das hatte ich Cookie nämlich versprochen. Wer Cookie ist? Er ist einer meiner Informanten und macht die Weltbesten Cookies, abgesehen von Mom, deshalb nennt man ihn auch so. Fog landete direkt vor Cookies Café.
Ich warte hier auf dich, meinte Fog. Bringst du mir Cookies mit?
„Natürlich. Danke fürs hinbringen." Ich rutschte von ihrem Rücken, zog mir die Kapuze tief ins Gesicht  und betrat Cookies Café.
Drinnen sah es aus wie immer. Stühle und Tische standen herum, an denen merkwürdige Gestalten saßen. Hinten am Tresen stand Cookie und schrieb Backrezepte. Er trug seinen blauen Overall und eine Kochmütze. Kaum hatte ich die Türschwelle übertreten, drehten sich alle zu mir um und wichen zurück. Auch Cookie blickte auf. Naja er blickte nicht direkt auf, er ist nämlich blind, aber er kann Auren spüren.
„He Kleine," rief er mit seiner tiefen Stimme. „Lange nicht gesehen. Komm doch mit nach Hinten."
Wir gingen in ein Hinterzimmer. „Also", fragte er. „Was gibt's?" Das ist das Schöne an Cookie, er ist immer direkt und haspelt nicht rum. „Informationen. Was kannst du mir über die Wohlgesinnten sagen?" Er runzelte die Stirn. „Das übliche halt, nichts besonderes. Warum?" Cookie ist zwar ein Informant, aber auch ein guter Freund. Ihm kann man vertrauen. „Eine ist aufgetaucht und hat meinen Bruder angegriffen." Jetzt war er sprachlos. „Wenn du mir nichts über sie sagen kannst, dann vielleicht über ihren Meister?" Nun war Cookie wieder voll dabei: „Auch nichts besonderes. Er hüllt sich in Schweigen, aber seine Diener tauchen immer häufiger auf." Mir kam ein Gedanke. „Wann war dieser Umbruch?" „Kurz nach der Wintersonnenwende." Das würde zu meiner Vermutung passen, aber wer...

Ich verließ das Café mit einer großen Tüte Cookies. Draußen wartete Fog auf mich, ich hielt ihr die Tüte hin: „Hier."  Genießerisch aß sie die Cookies. Nachdem sie fertig und kein Krümel mehr übrig war, schnaubte sie zufrieden.
Wohin jetzt?
Ich beobachtete den Sonnenaufgang am Horizont. Dann wandte ich mich um.
„Nach Hause!"

Ayumi Jackson - Die Schwester von Percy JacksonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt