Chains

Kapitel 32 - Nächtlicher Besuch

"Miley?"

Was sucht Miley hier? Und weint sie? Ich ging näher zu ihr und kniete mich hin. Tatsächlich, sie weinte.

"Hey, was ist denn los?"

Sie sagte nichts und schluchzte in ihre Hände. Sie hatte ihr Gesicht in ihren Händen vergraben. Oh, man.

"Hey, komm. Lass uns rein gehen. Es ist doch kalt hier draußen."

Ich half ihr hoch und sie sah mich immer noch nicht an. Ich schloss die Tür auf und ließ sie rein. Danach schloss ich die Tür wieder ab und ging mit ihr ins Wohnzimmer.

"Setz dich doch. Dort ist auch eine Decke. Dir ist bestimmt kalt. Ich geh uns einen Tee machen."

So ging ich direkt in die Küche und kochte Wasser. Es interessiert mich wirklich was passiert ist und wieso sie ausgerechnet zu mir kommt. Als das Wasser anfing zu kochen, schüttete ich es in 2 Tassen mit jeweils einem Tee Beutel und ging mit diesen zurück ins Wohnzimmer, wo Miley in der Decke eingekuschelt auf der Couch saß. Ich ging zu ihr und setzte mich neben sie.

"Hier."

Ich reichte ihr die Tasse.

"Danke."

Sagte sie leise und wie es scheint hat sie sich beruhigt. Mich schaute sie trotzdem nicht an.

"Geht's dir besser?"

Sie nickte und trank etwas vom Tee.

"Magst du mir erzählen was passiert ist?"

Sie biss sich auf die Unterlippe und zögerte ein bisschen. Echt, das sah richtig sexy aus, aber ich weiß falscher Zeitpunkt.

"Ich konnte nicht allein zuhause bleiben. Meine Eltern sind noch nicht da."

"Okay, versteh es nicht falsch aber wieso bist du nicht bei einen deiner Freunde?"

"Ich konnte nicht. Selena und Justin sind zusammen und Kendall ist bei ihrer Schwester in Beverly Hills."

"Und dein Freund?"

Ich schluckte. Anscheinend war es ihr auch nicht angenehm über ihn zu reden, denn sie wurde unruhig.

"Um ihn geht es ja. Zayn."

"Zayn?"

Sie nickte. Zayn war einer von Demis Schülern. Er war ein guter Schüler und nicht so einer wie Justin, auch wenn er mal gerne Mädchen aufreißt. Aber wenn er dies tut, dann hält er es auch lange aus.

"Ich..., Ich hab gesehen, wie er mich betrogen hat."

Das war krass. Nicht weil ich es Zayn nicht zugetraut hätte, sondern weil ich wusste wie es sich anfühlt. Miley konnte ihre Tränen nicht wieder halten und weinte wieder los. Ich konnte sie so nicht sehen und nahm sie in meinen Arm.

"Shh... Ich weiß wie du dich fühlst, aber du musst nach vorne schauen. Er war anscheinend doch nicht der richtige und ich bin mir sicher, du wirst irgendwann den Richtigen finden."

"Wirklich?"

Sie schaute zu mir hoch. Sie sah mich jetzt endlich an und ich konnte diesen Schmerz in ihren Augen sehen. Sogar mit verwischter Schminke sah sie noch umwerfend aus. Verdammt.

"Wirklich. Ich bin mir sicher da draußen gibt es viele Jungs in deinem Alter, die so ein schönes Mädchen 'Mein Mädchen' nennen würden."

Ich lächelte sie leicht an, welches sie erwiderte. Auch wenn mir dies schwer fällt, muss ich mich daran gewöhnen.

"Ähm... Mr. Jonas, ich-"

"Nenn mich ruhig Nick."

"Okay, Nick, ähm... Könnte ich vielleicht die Nacht hierbleiben? Ich will nicht aufdringlich sein, aber...-"

"Schon okay. Ich hab noch ein Zimmer frei. Komm."

Ich stand auf und hielt ihr meine Hand hin. Ich weiß nicht wieso ich das alles tat, aber irgendwie wollte ich auch, dass sie bei mir bleibt. Wir gingen Hand in Hand die Treppen rauf zum Gästezimmer.

"Du hast hier rechts auch ein Bad, wenn du möchtest kannst du es benutzen. Im Schrank sind doch frische Handtücher und noch ein paar Sachen von Olivia."

"Danke echt. Aber ist Olivia nicht da? Ich hoffe es ist kein Problem."

"Nein, wir haben uns getrennt. Ich wohne jetzt allein. Sie hat die Sachen, die ich ihr gekauft hatte hier gelassen. Habe zwar keine Ahnung was ich damit anfangen soll, aber ja."

Ich musste lachen. Ich weiß echt nicht was ich mit Frauen Klamotten machen soll, aber gut. Aber Olivia war schon immer so. Sie mochte es nie jemanden etwas schuldig zu sein. Warum denk ich über sie? Ich habe mit ihr abgeschlossen!

"Ich bin dann im Zimmer neben an, wenn etwas ist, komm ruhig. Gute Nacht."

Ich drehte mich um und verließ das Zimmer. Ich lächelte Miley nochmal zu, bevor ich die Tür schloss. Ich ging in mein Zimmer und konnte immer noch nicht realisieren, was gerade los ist. Ich schüttelte wie gewohnt den Gedanken weg und zog mich bis auf meine Boxer aus und legte mich schlafen. Jedoch klappte es nicht so gut, da ich die ganze Zeit an Miley denken musste. Nach einer Weile hörte ich ein klopfen und sagte 'herein'. Die Tür öffnete sich und dort stand Miley. Mit einem langen T-Shirt von mir und sah auf ihre Füße. Ich setzte mich auf und sah sie fragend an.

"Es ist mir echt peinlich, aber ich kann nicht schlafen. Kann ich vielleicht zu dir?"

Ich war überraschte willigte aber ein. Sie kam zu mir und ich machte ihr in meinem King Size Bett platz. Als sie sich zu mir legte, drehte sie sich mit dem Rücken um, was vielleicht auch besser war, da meine Erinnerungen an Miami wieder kamen. Ich deckte uns beide zu und machte meine Nachttischlampe aus.

"Gute Nacht Miley."