~•●Kapitel 10●•~

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[6.1.23 Anm.d.Autorin Bitte Kapitel Reihenfolge beachten. Wattpad bringt sie durcheinander und ich kann sie nicht wieder korrekt ordnen!]

Ich konnte heute Nacht nicht wirklich viel schlafen. Immer wieder sah ich Toyas Blick vor mir. Seinen Blick, als hätte er erkannt, was tief in meinem Innern verbogen ist. Sein Blick, welcher mich komplett durchschaut hatte. Und sich tief in meine Seele gebrannt hat.

Und so kommt es, wie es kommen musste, ich bin am nächsten Morgen alles andere als ausgeschlafen. Und ausgerechnet heute muss natürlich wieder jemand auf Konfrontation sein. Aber diesmal ist es nicht etwa Toya, nein, es ist die kleine Psychotante. Sie streitet sich mit dem anderen Jungen vor meinem Spind. Wobei ich immer noch nicht verstehe, was so eine Mittelschülerin bei uns macht. 
Aber da nützt nichts, ich muss an meinen Spind. Wo Toga davor steht.

Ich versuche mich in einem Lächeln und weiss, das ist nicht meine beste schauspielerische Leistung, trete an die Keifenden zwei ran.
"Guten Morgen... würdet ihr mich bitte kurz an meinen Spind lassen? Ich bin dann gleich auch wieder weg."
Die Blicke, die mir die kleine Blondine zuwirft, lassen mich kurz frösteln, doch ich gebe mein bestes, freundlich weiter zu grinsen. Da dreht sie sich zu mir um: "Was ist gestern los gewesen? Dabilein ist ziemlich sauer auf dich! Angeblich hast du seiner Schwester schöne Augen gemacht! Ich warne dich, lass bloss die Finger von Ihr!", keift sie mich an.

Das Grinsen verschwindet aus meinem Gesicht: "Und selbst wenn, er hat mir auch schon gedroht, und ich würde jetzt mal behaupten, er schlägt härter zu als du. Und vor ihm habe ich keine Angst. Soll er es mir ruhig nochmals selber sagen! Wie gesagt, ich will an meinen Spind!"
Unterdessen schaue ich nicht mehr freundlich, und ich weiss, das kann ich herrvorragend.
Toga verengt die Augen zu Schlitzen und kommt drohend auf mich zu. Auch wenn ich sie nicht ganz ernst nehmen kann, schliesslich ist sie viel kleiner als ich (und zugegebenermassen sieht sie echt süss aus. Als wäre ein Katzenbaby sauer. Aber das sage ich ihr besser nicht!)
"Hör mal zu Hühnchen, Dabilein hat gestern beinahe den Laden auseinandergenommen, und ich mag es gar nicht, wenn er so sauer ist. Und seine Schwester steht unter unserem Schutz, also ich wiederhole mich nochmals, Finger weg von ihr!"

Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen, ducke mich zu ihr runter, dass ich ihr in die Augen schauen kann, und flüstere ihr zu: "Hmmm, wenn du mich so aufforderst, es nicht zu tun... irgendwie hätte ich jetzt echt Lust, nur aus Spass an der Freude, Fuyumi heute auszuführen... was hälst du davon?"
Unsanft werde ich von der wutroten Toga weggerissen, ich habe nicht gesehen, dass der Muskelprotz von hinten an uns herangetreten ist: "Hey, lass gefälligst unsere Kleine in Ruhe, sonst gibts aufs Maul!"
Goto knallt mich gegen meinen Spind.
"Wenn ich dich wäre, würde ich schnellstmöglichst loslassen. Sie hat angefangen, und ich habe keine Lust, dir hier vor der versammelten Schule den Arsch aufzureissen, Goto."
Ich grinse den Mann vor mir an: "Ich habe kein Problem mit Dabi mitzuhalten, und ich behaupte mal, du hast es. Also, wenn du dann so freundlich wärst, dir wäre besser geraten, die Kleine an die Leine zu nehmen, statt bei mir 'ne Szene zu machen. Wenn Wort gegen Wort steht, was glaubst du wohl, wem die Lehrer glauben werden? Mir oder dir? Also verpiss dich!"

Wenn meine Erziehungsberechtigten mich so würden reden hören, bekäme ich wohl drei Tage lang nur Wasser und Brot zu essen, doch sie hören mich zum Glück nicht!
Mir mehr Kraft, als ich dachte, dass nötig sei, drückte ich den anderen von mir weg, da durchbricht eine schneidende Stimme den Gang: "Miss Toga, was tun sie schon wieder hier? Und Herr Imasuij, wieso bedrohen sie schon wieder einen Mitschüler? Und verdammt, Herr Shigaraki! Sie sollten sich endlich mal richtig anziehen!"
Aha, Shigaraki heisst der Blasse also?
Herr Aizawa hat die Lage wieder entschärft, ich richte mir meine Kleider.
"Herr Takami, was war hier wieder los?", werde ich nun von ihm gefragt.
"Tut mir leid, Herr Aizawa. Es war bloss ein Missverständnis. Toga dachte, dass ich versehentlich gestern Todorokis Füller eingepackt habe, den sie ihm geschenkt hat. Goto kam später dazu und dachte, ich sei gemein zu der Kleinen und wollte sie in Schutz nehmen. Hat sich aber alles schon geklärt."
Ich lächle den Lehrer an. Ein falsches Lächeln, aber das bemerkt keiner.

Nach einigen letzten mahnenden Worten, dreht er sich dann um und lässt uns wieder alleine. Nun endlich drehe ich mich zu meinem Spind um und wechsle meine Schuhe.
Da bemerke ich, dass der Blasse hinter meinem Spind an der Wand lehnt und auf mich zu warten scheint, Toga ist wieder gegangen und der Muskelberg hat seinen Spind eh am anderen Ende der Reihe.
Langsam schliesse ich die Türe wieder uns werte darauf, dass Shigaraki etwas sagt. Seine Augen sind kalt und stechend, aber im Gegensatz zu Dabis überhaupt nicht faszinierend.
"Hey, ich weiss nicht, was gestern zwischen euch vorgefallen ist, aber wenn du Ärger mit uns willst, kannst du es nur sagen. Dann klären wir das ausserhalb der Schule!"
Ich lehne mit de Schulter nun ebenfalls an die Wand, ehe ich antworte: "Sorry, aber ich bin es nicht, der Streit sucht. Das kommt alles von euch aus. Nur habe ich keine Angst vor euch, im Gegensatz zu den anderen hier. Ich bin kein Hündchen, das kuscht wenn der selbsternannte Löwe brüllt, ich beisse zurück. Also, falls Dabi ein persönliches Problem mit mir hat, darf er sich gerne bei mir melden."

Damit drehe ich dem Jüngeren den Rücken zu und laufe davon. Doch dann drehe ich mich noch einmal um: "Aja, und noch was: Dabi geht es einen feuchten Dreck an, was Fuyumi und ich für eine Beziehung haben! Aber eines kann ich ihm versprechen, ich werde ihr bestimmt nicht weh tun! Richte ihm das aus!"
Und damit gehe ich endgültig.

Endlich kann ich wieder durchatmen, dass ich mir beinahe in die Hose gemacht habe vorhin, braucht ja keiner zu wissen! Ich bin ein sehr friedliebender Mensch, doch ich habe immer wieder mit Selbstzweifeln zu kämpfen. So stark, wie ich mich gebe, bin ich nämlich gar nicht, diese Stärke wurde mir anerzogen. Ja klar, kann ich mich wehren. Körperlich. Und bisher hatte ich zum Glück immer noch genug psychische Stärke, um erst wenn ich alleine war zusammen zu brechen. Und ehrlich gesagt bin ich froh, hat Herr Aizawa die Sache beendet, ich weiss nicht, ob ich sonst heil aus der Sache gekommen wäre.

Fick dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt