~•●Kapitel 47●•~

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[6.1.23 Anm.d.Autorin Bitte Kapitel Reihenfolge beachten. Wattpad bringt sie durcheinander und ich kann sie nicht wieder korrekt ordnen!]

Seit alle unsere Freunde wissen, dass wir zusammen sind, und nicht wollen, dass die anderen das erfahren, werden wir von ihnen gedeckt. So können wir uns davonschleichen, und jeder behauptet, wir währen bei ihnen. Wir haben einfach die besten Freunde der Welt!
Und so kommt es, dass wir uns in letzter Zeit immer öfters bei ihm treffen. Er lässt dann sein Zimmerfenster offen, wo ich mich reinschleichen kann. Ich bin auch schon das ein oder andere Mal über Nacht geblieben, da meine Erziehungsberechtigten nun einen vollkommenen anderen Rhytmus haben als ich und zum Teil gar nicht merken, wenn ich nicht da bin (und sonst sage ich einfach, dass wir so lange gelernt haben und ich dort eingepennt bin).

Aber eben, ich liege jetzt wieder bei ihm im Bett, nachdem wir uns etwas amüsiert haben. Gerade kuschel ich mich an ihn, da fragt er plötzlich: "Du, was wollte eigentlich Sui von dir heute?"
Ich seufze, drehe meinen Kopf etwas in seine Richtung und antworte: "Sie arbeitet bei der Schülerzeitung, und wollte mich interviewen. Habe die Wahl als beliebtester Schüler gewonnen."
Dabi grinst etwas verschmitzt: "Ach so? Lustig, wusste gar nicht, dass sie jetzt in der Schülerzeitung ist. Stell dir vor, diese Idioten haben mich zum heissesten gewählt! Mich wollten die auch ausfragen."
Nun muss ich schmunzeln.
"Also, ich stimme denen vollkommen zu!"
"Ja, aber du bist auch mein Freund! Die nicht! Und hast du dir mal meine Narben angeschaut? Wie können die mich da über..."
"STOPP! Nein Babe, hör auf damit! Ich finde deine Narben heiss, auch wenn du die immer versuchst zu verstecken vor mir! Ich... ich stell mir einfach vor, dass du jemanden aus dem Feuer gerettet hast!"
Verschämt weicht er meinem Blick aus, und murmelt ganz leise: "Das habe ich auch getan..."
Ich setze mich langsam auf. Wird er mir jetzt endlich erzählen, was passiert ist?
Er schweigt, weicht meinem Blick weiterhin aus.
Ich senke meinen Kopf auf seine Schulter herab, schaue seine definierte Brust an, auch wenn die leider immer noch von einem Shirt verdeckt ist und beginne, Kreise darauf zu malen.
"Du musst es mir nicht sagen. Ich dränge dich nicht, wenn du es mir sagen willst, dann tust du es, und wenn es einen Tag, ein Jahr, oder ein ganzes Leben dauert, ich werde warten."
Dabi schweigt weiter, und ich schliesse die Augen. Keine Ahnung, wie lange wir so dalagen, als er dann doch tief Atem holt und beginnt zu erzählen.

"Fui wollte noch was einkaufen gehen. Ich habe mich mit meinem Vater gestritten und wollte einfach nur noch raus, ich war geladen. Also habe ich ihr angeboten, sie zu fahren. Mit dem Motorrad. Klar, ich durfte es fahren, aber es war das von meinem Vater, und ich hätte fragen sollen. Habe ich aber nicht gemacht. Hätte ich es getan, hätte ich gewusst, dass die Kühlung im Arsch war, und es erst in die Werkstatt hätte sollen. Doch ich habe es nicht. Ich habe Fui meine Jacke und Handschuhe gegeben und so sind wir losgefahren. Ich war etwas zu schnell unterwegs, was meiner Schwester nichts ausgemacht hat, sie liebte es, hinter mir zu sitzen und den Rausch zu geniessen. Als wir um die Kurve fuhren, kam auf der anderen Seite ein Laster entgegen. Er war etwas länger und fuhr deswegen etwas über der Mittelspur, um um die enge Wendung zu fahren. Wäre ich nicht zu schnell gewesen, hätte ich locker bremsen können, doch ich war es nicht. Der Lasterfahrer trug keine Schuld! Doch ich kam von der Bahn ab und knallte in ein Trafokasten, der dort stand. Mich schleuderte es über den Lenker weg, doch Fui war zu dem Zeitpunkt einiges schwerer und blieb eingeklemmt zwischen Trafo und Motorrad klemmen, ihr Oberschenkel zertrümmert. Nun, der Tank hatte ein Loch bekommen, und als es auf das überhitzte Matorrad traf, begann es zu brennen. Ich weiss, das geschieht sonst immer nur in Filmen, und nie in 'Real Life'. Und auch nicht so, wie man es sich denkt, es begann einfach zu brennen, nichts explodierte oder so!Aber Fui fing Feuer. Und konnte nicht vom Rad weg. Ich rannte hin und begann das brennende Rad wegzubewegen, doch es war so schwer. Also fing auch ich Feuer. Als ich es endlich geschafft hatte, musste ich meine Schwester noch weg bringen, und da riss ich ihr die Kleider vom Leib. Dank der dicken Motorradjacke und den Handschuhen, brannte nur das, doch ich trug normale Kleider. Der Truckfahrer kam mir dann zu Hilfe, und so endete Fui mit zertrümmertem Oberschenkelknochen und Becken und ich mit Verbrennungen zweiten und dritten Grades, einem gebrochenem Handgelenk und ausgekugelter Schulter. Es war meine Schuld, ich hätte das Motorrad nicht nehmen dürfen. Ich hätte nicht so schnell fahren dürfen. Ich hätte die kurze Strecke nehmen sollen."

Still habe ich zugehört, es hat mir mein Herz zusammengezogen. Ich weiss, dass sie ihm keinen Vorwurf macht. Im Gegenteil, er hat sie gerettet. Ohne Rücksicht auf sein eigenes Leben. Das ist es, was sie denkt.
Und das sage ich ihm auch.
"Weisst du, dass du ihr Held bist? Sie hat schon einige Male angedeutet, dass sie dich liebt. Dass sie dankbar ist, was du für sie getan hast. Und sie es schade findet, dass du sie nicht mehr so in den Arm nimmst, wie du es früher getan hast. Sie hat nie gesagt, was genau vorgefallen ist, nur, dass sie dich immer noch über alles liebt, und du nichts falsch gemacht hast. Dass du sie gerettet hast. Und mit dem Hintergrundwissen finde ich deine Verbrennungen nur noch schöner. Sie sind ein Teil von dir, und zeugen von deiner Liebe für deine Familie. Obwohl du selber verletzt warst, hast du nichts unversucht gelassen, um sie rauszuholen. Auch wenn du selber in Flammen standest. Jede dieser Narben steht dafür, dass du das Leben deiner Liebsten über deines stellst, und das ist wahnsinnig sexy!"
Ich beginne sein Shirt zur Seite zu ziehen und seine Narben am Bauch frei zu legen. Bisher hat er es nie zugelassen, ohne mich wieder weg zu stossen. Egal wie oft ich ihm sagte, dass es mir nichts ausmacht.
Zärtlich streiche ich über seinen Bauch. Wie toll er sich doch anfühlt, und ich ihn das erste mal richtig betrachten kann.
"Du bist so wunderschön...", hauche ich, und beginne seine leicht gewellte Haut zu küssen. Dabi entweicht ein leichtes Stöhnen.

"Und diese Narben machen dich zu einem Helden... nicht zu einem Schurken!"

Fick dichWo Geschichten leben. Entdecke jetzt