Fick dich

~•●Kapitel 27●•~

[6.1.23 Anm.d.Autorin Bitte Kapitel Reihenfolge beachten. Wattpad bringt sie durcheinander und ich kann sie nicht wieder korrekt ordnen!]

Dabi war nicht da. Den ganzen Samstag nicht. Zur Freude meiner Freunde, zu meiner Enttäuschung . Ich wollte ihn unbedingt wieder sehen. Konzentrieren konnte ich mich nicht, aber das spielte eh keine Rolle. Ich arbeitete am Gedicht für den Deutschunterricht. Wer schon mal ein Gedicht geschrieben hat, weiss, dass das echt schwer ist! Da kommt mir Rudi Karells 'Goete war gut' in den Sinn. Altes Lied, aber so wahr.

Ich versuchte noch öfters Dabi zu erreichen, doch er drückte mich immer weg. Und so ging ein weiteres, frustrierendes Wochenende zu Ende. Dieser Satz...
Und so kommt es, dass ich mich dieses mal echt auf den Montag freue. Selbst wenn ich ihn nur von weitem anhimmeln kann, so kann ich es wenigstens.

Doch auch heute geht er mir aus dem Weg. Bis zum Abend, wo wir zu dritt wieder zu unserem Englischlehrer zitiert werden.
"Yo Leute, was macht der Nachhilfeunterricht? Ich sehe, ihr macht Fortschritte! Goto, wie hat er es geschafft, dich zum mitarbeiten zu bringen?", wendet er sich gleich an unseren Bodybuilder.
"Nur so fürs Protokoll, ich mag ihn immer noch nicht, aber er kann wenigstens Englisch. Naja, er hat einen Weg gefunden, sagen wir es so. Der Rest geht sie nichts an."
"Oho!", meint der Lehrer: "Scheint wohl persönlicher Natur zu sein. Egal, solange es nützt. Und du, Toya? Wie zufrieden bist du?"
Dabis Augen stechen kurz in meine Richtung, dann antwortet er: "Am Nachhilfeunterricht kann ich nichts aussetzen. Nur menschlich hat er mich ziemlich enttäuscht. Aber auch das geht sie nichts an."
Herr Yamada legt den Kopf schief: "Ich habe schon mitbekommen, dass er nun mit deiner Schwester liiert ist. Das ist aber kein Grund, ihn zu diffamieren."
"Ich werds mir merken, ich werde kein Problem mehr haben, dass er mit meiner Schwester zusammen ist... wobei, doch, sehen sie, genau das ist das Problem! Wenn er nicht mit ihr zusammen wäre, gäbe es diesbezüglich auch keinen Anstoss... aber wissen sie was, das geht sie ja eh nichts an. Er ist meiner Meinung nach ein Arschloch, und das wird sich nicht ändern. Punkt. Das können sie ihm gerne so ausrichten."

Die wahre Bedeutung dieser Worte habe wohl nur ich verstanden. Ist mir auch lieber so, muss ja niemand wissen. nur so schmerzen mich seine Worte mehr, als ich es erwartet hätte. Er hat abgeschlossen mit mir. Er denkt, ich wollte ihn bloss in die Kiste kriegen. Was ja schon mal per se absoluter Blödsinn ist. Ich meine, was denkt sich der Kerl von mir?

"Nun, wenn ich das aber richtig mitbekommen habe, lernt ihr zwei mal die Woche?", fragt nun Herr Yamada nach. Wir nicken.
"Immer Dienstags und Donnerstags, oder? Finde ich sehr löblich, dass ihr das mindeste überboten habt. Nun, eben, ich wäre morgen gerne einmal  mit dabei, dass ich einmal sehen kann, wie es läuft bei euch. Dann morgen also wieder einmal hier bitte, ich erwarte euch dann hier.", fährt er fort, und ich kann sehn, dass Dabi am liebsten schreiend davon gelaufen ist.
"Ehm, Herr Yamada, ich glaube das ist keine gute Idee.", meldet sich nun Goto zu Wort.
"Blödsinn, morgen ist perfekt. Dann kann ich sehen, wie ihr euch auf die Prüfung am Donnerstag vorbereitet!"
Ich kann seinen Unmut verstehen, er will nicht mit mir zusammen sein. Doch ich mit ihm. Eigentlich bin ich meinem Lehrer dankbar, dass er mir so etwas Zeit verschafft mit meinem Crush. Auch wenn es mehr weh tut, als ich dachte. 
"Gut, dann seid ihr damit entlassen! Wir sehen uns!", verabschiedet sich Herr Yamada nun von uns.

Toya dreht sich zu Goto um: "Sag dem Idioten neben dir, dass er sich gefälligst anständig vorbereiten soll für die Stunde morgen! Ich will, dass unser Lehrer denkt, dass wir auch anständig für die Prüfung lernen. Ich will ein Genügend in dieser Prüfung, damit ich ihn los bin!"
Goto dreht sich zu mir um: "Du hast ihn gehört."
Lächelnd antworte ich ihm, dass ich es gehört habe, ehe der Mann meines Verlangens sauer an mir vorbeistapft.

Natürlich halte ich mich an mein Wort und bereite eine Stunde vor, die ihnen eine genügende Note einfahren sollte.
Die beiden arbeiteten sehr konzentriert und fokussiert mit, ihnen war es wohl ernst. Und von Herrn Yamada gab es nur lobende Worte.
Nach dem Unterricht versuchte ich Dabi nochmals abzufangen, doch Goto stellte sich zwischen uns.
"Goto, bitte lass mich kurz mit Dabi reden!", ich flehte ihn schon beinahe an. Doch die Antwort des Muskelmannes schnitt tiefer in mein Herz, als ich je gedacht hätte.
"Dabi hat sich damit abgefunden, dass du nun mit Fuyumi zusammen bist. Nun sollst du ihn in Ruhe lassen. Er will nicht mehr mit dir reden. Du sollst die Spiele lassen, und ich wäre dir auch echt verbunden, wenn du dich von uns fern hälst. Es tut mir weh zu sehen, wie er sich deswegen quält. Also, verpiss dich!"
Ich drehe mich um Goto herum und spreche Dabi direkt an: "Ich spiele nicht, das weisst du genau! Wenn du mich anhören würdest, wieso kannst du mich nicht verstehen? Du weisst genau, wie es um mein Herz bestellt ist!" Der Grössere blickt mich grimmig an: "Hat das letzte mal aber noch anders geklungen. Habe ich dir nicht deutlich genug gemacht, was ich davon halte? Nämlich gar nichts. Tu doch, was du willst, aber lass mich in Frieden. Werde glücklich mit Fuyumi. Von wegen nicht echt."

Schockiert muss ich feststellen, dass Dabis Augen langsam glasig werden. Scheisse, der beginnt gleich zu heulen, aber aussprechen lässt er mich schliesslich doch nicht. Er dreht sich schnell weg, in der Hoffnung dass ich das verräterische Glitzern nicht wahrnehme, und winkt einem sichtlich verwirrten Goto, ihm zu folgen. Mein Herz beginnt zu krampfen. Wieso will dieser Vollidiot nicht einfach aufhören, sich selber im Weg zu stehen, über seinen Schatten zu springen und mir endlich mal zuhören? 

Ich WILL mit ihm zusammen sein. Nur ihn an meiner Seite haben. Mit ihm zusammen einschlafen und am nächsten Morgen zusammen aufwachen. Jede Sekunde mit ihm geniessen. Nur will ich nicht gleichzeitig Fuyumis UND sein fester Freund sein. Ich will dass er zumindest vor ihr zu uns stehen kann, dass sie es weiss, dass ich mit ihm zusammen bin und nicht mit ihr. Das hat sie verdient, und mindestens die involvierten Personen sollten die Wahrheit kennen. Ich will nicht zweigleisig fahren, aber er hat mich ja nie ausreden lassen. Er hat ja gleich blockiert!

Mich, nein, UNS abgewiesen.