~•●Kapitel 37●•~

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[6.1.23 Anm.d.Autorin Bitte Kapitel Reihenfolge beachten. Wattpad bringt sie durcheinander und ich kann sie nicht wieder korrekt ordnen!]

Dabi lehnt lässig an der Wand. Wir haben nicht bemerkt, dass er aufgewacht ist und uns nun zugehört hat.
Ist das gerade sein Ernst? Hat er eben gerade der Psychotante gesagt, dass...?

Dabi löst sich von der Wand und kommt auf mich zu. Sein Blick löst sich nicht von Toga, während er meine Hand nimmt.
"Hast du ein Problem damit?", fragt er sie ernst, aber leise.
In dem Moment quietscht die Kleine auf und hält sich dann sofort erschrocken die Hände vor den Mund.
Was sie dann leise murmelt kann ich nicht genau verstehen, aber ich glaube so was wie 'Oh mein Gott ich hab es gewusst oh mein gott wie süss ich habe es richtig gesehen...' etc.
Mein Blick wandert zu den ineinander verflochtenen Finger, dann hoch zu Dabis Gesicht. Er schaut immer noch konzentriert die Kleine an, die immer noch ihre Freude zu verbergen versucht.

"Dabi...?", spreche ich ihn an, doch er unterbricht mich: "Sie wird so lange suchen, bis sie es gefunden hätte, und mit dieser Idee alle anderen anstacheln. Wenn sie es weiss wird sie die Klappe halten und uns nicht nachsteigen. Stimmts oder hab ich recht?"
Das Mädchen nickt schnell und überzeugt mit dem Kopf, ihre Haare wippen mit jeder Kopfbewegung mit.
Dann macht sie das 'ich halte die Klappe' Zeichen, und beginnt gruselig glücklich zu grinsen.

Seine Hände drücken leicht die meine. Dann endlich schaut er mich an, ehe er sich mit plötzlich leicht besorgtem Blick zu mir herunter beugt: "Oder hast du ein Problem, wenn sie es weiss?"
Ich schüttle lächelnd den Kopf, nein von mir aus dürften es alle wissen. Naja, ausser meinen Erziehungsberechtigten. Die vielleicht besser nicht!
Wobei? Nee, das spare ich mir für den Moment, wo ich sie richtig anpissen will.
Ich schüttle daher den Kopf und blicke nun in seine Augen. Die Erleichterung ist ihm deutlich anzusehen.
Dennoch wende ich mich an die Blonde vor mir: "Aber wehe, wenn du es weitersagst! Darauf habe ich echt keine Lust!"
Sie schüttelt den Kopf energisch: "Nein, ich sage es keiner Menschenseele! Ich wollte es nur wissen. Nun tu ich es, ich kann Geheimnisse gut für mich behalten!"
Dann überlegt sie kurz, ehe sie plötzlich den Kopf schräg legt und uns beide leicht vorwurfsvoll anschaut: "Aber sagt mal, Fui...?"
"Um die brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ich bin ihr Alibifreund, nicht sie meine Alibifreundin. Sie weiss, dass ich und er... naja, dass wir zusammen sind."
Nun schleicht sich auch auf ihr Gesicht Erleichterung: "Puh, bin ich froh. Eine Freundin belügen, wenn ihr Freund sie betrügt... das hätte ich wahrscheinlich nicht gekonnt!"
"Aber dennoch will ich nicht, dass du es weitererzählst! Ausser dir und Fui weiss es niemand, und das soll vorerst so bleiben.", trichtert mein Freund ihr ein.
"Aww, ihr zwei seid so süss!"

Nun, was danach noch abging ist nicht weiter interessant. Dabi und Toga begannen wieder miteinender zu zicken. Den Vorhang zwischen unseren Betten schoben wir zur Seite, und irgendwann verabschiedeten wir uns von ihr.


Am nächsten Tag ging es mir schon deutlich besser. Dabi wurde entlassen und plötzlich war ich wieder alleine. Im Verlauf des Tages kamen noch einige herein, die dann nach Hause geschickt wurden, nur ich durfte nicht. Meine Erziehungsberechtigten meldeten der Schule klar und deutlich, dass ich erst wieder nach Hause durfte, wenn ich wieder vollkommen gesund sei. Sie wollen diese Seuche nicht auch noch einfangen.
Und so fristete ich mein elendes Dasein im Angesicht der Langeweile einsam vor mich hin. Meine Klassenkollegen brachten mir zum Glück etwas Schulstoff, so dass ich wenigstens etwas lernen konnte.
Ich hoffe, dass ich heute Abend wieder nach Hause darf.
Gerade quäle ich mich durch verschiedenen Stoff zum wunderbar 'spannenden' Thema Elektrizität, welches mich zum knistern bringt, und verputze eine Blutorange. Zum Glück wenigstens etwas gesundes. Doch so richtig warm werde ich mit dem Thema nicht. Nur noch eine Stunde, dann ist schulaus und wenn ich Glück habe, kann ich die Schwester überzeugen, dass es mir wieder gut geht und ich nach Hause darf.

Da betritt wieder die kleine Blondine das Krankenzimmer.
"Sag mal Toga, hast du nichts anderes zu tun? Wieso bist du schon wieder hier und gehst nicht endlich nach Hause?", begrüsse ich sie.
"Hey Hühnchen! Nee, ich warte auf Dabi, und da er bestimmt noch hier vorbei kommt, leiste ich dir etwas Gesellschaft. "
"Und wie kommst du darauf, dass er nochmals hierher kommt?"
"Ah, bestimmt kommt dich Fui besuchen, und da er mit ihr zusammen geht, kommt er auch. Ich kenne die beiden!", meint sie nur schulterzuckend.
Doch irgendwas stört mich: "Du, jetzt will ich aber doch wissen, wieso willst du nicht nach Hause gehen? Und hast du keine Freunde in deinem Alter?"
Die Kleine wirkt mit einem Schlag niedergeschlagen.
Sie starrt nur den Boden an und schürzt den Mund.
Also stimmt doch was nicht!
"Ich weiss ja nicht, wieso du auch immer hier her kommst! Wäre es nicht besser, Freunde in deiner Klasse zu haben?"

Nun schaut sie mich grimmig an: "Du hast keine Ahnung Hühnchen! Lass mich in Ruhe!"
Energisch schüttle ich den Kopf: "Nein. Wenn du mich hier nicht in Ruhe lässt, dann lass ich dich auch nicht. Also, was ist los?"

Was mir klein Toga dann erzählt, ist allerdings alles andere als schön. Jetzt verstehe ich auch, wieso sie immer hier ist. Trösten will ich sie nicht, sie will kein Mitleid. Aber mir kommt eine andere, gute Idee in den Sinn.
"Sag mal, hast du es schon mal mit Kampftraining probiert?"
Sie schaut mich schockiert an: "Bist du irre? Meine Eltern würden mich killen, wenn ich das machen würde!"
"Musst ja nichts sagen! Ich wüsste da zufällig einen Jungen, der dir das bestimmt sehr gerne beibringen würde!"
Verwirrt schaut sie mich an.
"Du?", fragt sie dann ungläubig.
"Bingo!"
Misstrauisch rümpft sie die Nase, ehe sie fragt: "Wieso? Wieso solltest du das tun?"
Ich zucke mit den Schultern.
"Vielleicht, weil ich es hasse, wenn andere gemobbt werden. Und ich finde, jede Frau sollte sich verteidigen können! Vor allem ist das gut für das Selbstbewusstsein, wenn du weisst, du bist nicht machtlos! Und wenn du willst kann ich dich auch meinem Trainer vorstellen, dann kannst du dort etwas trainieren gehen. Shoto geht übrigens auch dort hin. Er ist ja fast gleich alt wie du!"
"Hmmm, vielleicht wäre es keine schlechte Idee... aber ich kann mir das nicht leisten. Das kostet alles Geld, was ich nicht habe."
"Nun, ich hätte da an so einen kleinen Deal gedacht..."

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