~•●Kapitel 11●•~

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[6.1.23 Anm.d.Autorin Bitte Kapitel Reihenfolge beachten. Wattpad bringt sie durcheinander und ich kann sie nicht wieder korrekt ordnen!]

Dabi kam heute nicht mehr zur Schule. Anscheinend hatte seine Mutter einen Nervenzusammenbruch und musste in die Klinik. Also, ich dürfte das eigentlich ja nicht wissen, aber ich habe es so bei der Schurkenliga flüstern gehört.
Konnte mir ja auch egal sein, nach der Sache von gestern wollte ich ihm nicht gerade unter die Augen treten.

Dennoch machte ich mir etwas Sorgen, und so kam ich nicht umhin, mich doch schnell bei seiner Schwester zu melden.

H: Hey Fuyumi, alles okay bei euch?

F: Hey Keigo! Wie kommst du jetzt darauf?

H: Ich habe Dabis Freunde munkeln gehört, dass es deiner Mutter nicht so gut geht?

F: Okay? Dabei sollte es doch ein Geheimnis bleiben... kannst du herkommen?

H: Klar, ich frage kurz nach ob das geht, ich muss mein Training absagen...

F: Nee, ist schon gut, das musst du nicht machen.

H: Schon passiert, du klingst nicht gut! Kann ich noch deine Adresse haben?

F: *Standort*

H: Ok, bin in ca 20 min. bei dir!

Keine Ahnung wieso, aber ich habe ein ungutes Gefühl. So schnell ich kann, gehe ich zur angegebenen Adresse.
Und ich muss sagen, einfach nur Wow! Das Anwesen der Todorokis ist echt nicht von schlechten Eltern! Auch wenn es irgendwie etwas kalt und unpersönlich wirkt. Nun doch etwas verunsichert gehe ich durch den Vorgarten und klingle an der Türe. Ich kann sie runterrennen hören, scheint es ziemlich eilig zu haben.

Die Türe geht auf, und eine ziemlich aufgelöste Fuyumi steht vor mir. Und ehe ich wirklich Hallo sagen kann, zieht sie mich einfach ins Haus.
Dort drückt sie mich ganz fest an sich, und ich kann spüren, dass sie zu schluchzen beginnt.
Wortlos streichle ich ihr über den Rücken und gedulde mich, bis das Schluchzen weniger wird. Wir stehen immer noch im Gang, und ich frage mich, ob denn niemand mehr hier ist.

Als sie sich schliesslich von mir löst, zieht sie mich wortlos hinter sich her durch das viel zu grosse Haus. Im Wohnzimmer läuft die Glotze, ein ca 9Jähriger und ein etwas älterer Junge sitzen davor und zocken Mario Kart. So hochkonzentriert wie die beiden sind, bemerken sie uns gar nicht.
"Das sind Shoto und Natsuo, meine jüngeren Brüder. Natsou lenkt den Kleinen ab, der realisiert hoffentlich noch nicht so ganz, was los ist."
Ich nicke nur und lasse mich in ihr Zimmer hochziehen.
"Sorry, dass ich dich so überfalle damit, ich habe sonst niemanden mehr, mit dem ich reden kann... und ausser dir käme mir auch keiner in den Sinn, der käme, die haben alle Angst vor Brüderlein...", entschuldigt sie sich bei mir: "Willst du denn nicht wissen, was los ist?"
"Nun, doch eigentlich schon. Aber ich warte, bis du mir von dir aus erzählst, was los ist. Und falls du es nicht erzählen willst, dann biete ich dir lediglich meine Schulter an, um dich auszuheulen.", ich lächle sie beruhigend an.
"Schliesslich kennen wir uns ja auch noch nicht so lange..."
"Das stimmt. Aber ich habe das Gefühl, dass du jetzt schon mein bester Freund bist!"
Da endlich, ein Lächeln.

Und dann beginnt sie zu erzählen. Dass ihr Vater kein besonders guter Mensch ist, dass ihre Mutter geistig instabil ist, und den Kleinsten verbrühte, als er etwa 6 Jahre alt war. Dass sie daraufhin in die Klinik ging, und vor etwa drei Wochen wieder zurück durfte. Und dass sie nun heute Morgen wieder einen Zusammenbruch hatte, und nun wiederum in die Klinik musste. Dass Dabi nun mit ihr dort ist, und ihr Vater sich nicht darum schert und arbeiten ist. Stumm höre ich ihr zu, und unterbreche sie nicht. Ich glaube, sie hat es einfach gebraucht, dass sie sich mal ausreden konnte.

Unterdessen ist es schon spät geworden. Draussen ist es bereits dunkel, und ich frage mich, ob ihr Vater immer noch arbeitet.
"Der kommt erst, wenn wir schon im Bett sind. Er arbeitet meistens erst ab Mittag, dafür bis spät in die Nacht. Ich habe irgendwie so die Rolle der Mutter übernommen, zudem haben wir Hauspersonal. Apropos, ich denke, wir sollten mal kochen. Willst du mitessen?", fragt sie mich.
Obwohl das vermutlich Ärger geben wird, nicke ich. Mit einer Familie mal was essen, das kenne ich nicht.

Und so gehen wir in die Küche und beginnen was zu kochen. Aufwändig ist es nicht, Reis mit Poulet und Süsssauer Sauce. Halt ein Klassiker, aber angeblich soll das das Lieblingsessen von Natsou sein.
Und ganz ehrlich, ich bin beeindruckt! Ich kann nicht kochen. Also zumindest muss ich nicht kochen. Wahrscheinlich dürfte ich nicht mal. 
"JUNGS! ESSEN!"
Kurz zucke ich zusammen ob ihrer lauten Stimme, doch ich kann augenblicklich hören, wie das Spiel unterbrochen wird. Echt jetzt? Die spielen nicht mal mehr die Runde fertig?
Die beiden jüngeren Brüder von ihr kommen in die Küche geflitzt, scheinen ein Rennen gemacht zu haben, doch der Kleinere bleibt blitzschnell stehen, als er mich entdeckt. Rutscht noch einige Zentimeter auf den Socken weiter durch die  Küche, ehe er fragt: "Und wer ist das?"

Der Kleine, Shoto heisst er glaube ich, starrt mich kühl an.
"Das ist ein Freund und Klassenkollege von mir und Toya. Er heisst übrigens Keigo. Sei nett zu ihm."
Missgünstig schaut er mich an. Ich kann sehen, wie es in seinem Kopf rattert.
"Kann er Mario Kart spielen?", fragt er dann seine Schwester.
"Frag ihn das doch selbst.", schmunzelnd nickt sie in meine Richtung.
Er dreht sich zu mir um, mustert mich misstrauisch.
"Kannst du Mario Kart spielen?"
Okay. "Ja, kann ich, aber ich bin nicht besonders gut. Ich darf bei mir zuhause so gut wie nie zocken."
"Ist ja öde... Fuyumi, wo ist eigentlich Toya?"
"Ehm, ich weiss es nicht. Vielleicht kommt er noch, jetzt aber iss erst mal, ehe es noch kalt wird. Natsuo hat schon fast eine ganze Portion gegessen!"

Der Jüngste der Todorokis nickt und macht sich dann auch über das Essen her.
Und Natsuo? Der löchert mich mit Fragen unter dem wachsamen Blick des kleineren.

Keine Ahnung, wie viel Zeit so vergeht, jedenfalls beschliessen wir gerade, dass wir nachher zu viert eine Runde Mario Kart spielen gehen, als die Esszimmertüre laut zuknallt.

"Was.zum.Teufel.macht.denn.der.hier..."

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