🌟 Wer ist Owen?

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Diego

Kaum habe ich die Tür zu unserem vorübergehenden Zuhause geöffnet, höre ich auch schon Rileys Stimme. Sie scheint zu telefonieren. Wahrscheinlich spricht sie gerade mit einer ihrer Freundinnen über unsere gemeinsame Nacht. Verständlich! Ich könnte jetzt auch ein offenes Ohr gebrauchen, um mir den Frust von der Seele zu reden, aber im Augenblick sitze ich hier mit dieser sturen Frau fest. Wie in Gottes Namen soll ich ihr nur begreiflich machen, dass das mit uns kein Fehler war?

Maldición.

Ich schlüpfe aus den Schuhen und gehe kurz ins Bad, um mir etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen. Als ich zurückkomme, setzt Riley Henriette gerade in ihren Käfig und schließt die Tür.

»Ist Mrs. Shelburne fertig mit ihrem Dirty Talk?«, frage ich und befülle die Kaffeemaschine, um mir einen neuen Wachmacher zu kochen. Vielleicht hebt das Gebräu ja meine Stimmung, die derzeit absolut im Keller ist. Seit Riley mir schonungslos sagte, dass das zwischen uns ein Fehler war, hänge ich regelrecht in den Seilen. Die Joggingrunde hat nicht wirklich geholfen mich abzureagieren. Eher im Gegenteil. Während der ganzen Rennerei habe ich ihrer Worte immer und immer wieder in meinem Kopf abgespielt und versucht zwischen den Zeilen einen Hinweis darauf zu finden, dass sie es nicht ernst meint, doch der Versuch war zwecklos.

»Ja. Endlich«, erwidert Riley und spült ihre Tasse aus. »Macht es dir etwas aus, wenn ich auch mal eine Weile an die frische Luft gehe?«

Am liebsten würde ich Ja sagen und sie hier so lange festnageln, bis sie zugibt, dass sie die letzte Nacht nicht bereut, aber wie ich sie inzwischen kenne, würde sie sich dann noch weiter von mir zurückziehen und das möchte ich nicht.

»Kein Problem«, murmele ich und hole eine neue Tasse aus dem Schrank.

Sie verkrümelt sich kurz ins Schlafzimmer, um sich umzuziehen, und ich kann mich nur mit großer Mühe davon abhalten, ihr zu folgen. Grummelnd stehe ich vor der Kaffeemaschine und warte ungeduldig darauf, bis das Getränk durchgelaufen ist.

Wenig später ist sie weg und ich schlage mit den Handflächen mehrmals auf die Arbeitsplatte.

Santa Mierda!!!

Wie auf Kommando vibriert das Telefon in meiner Gesäßtasche und ich ziehe es fluchend hervor. Eine Nachricht von meinem Bruder. Was hat er denn auf dem Herzen? Stirnrunzelnd öffne ich die Message.

Hey! Habt ihr die Observierung inzwischen beendet? Ich hätte mal wieder Lust auf eine Bike-Tour mit meinem kleinen Brüderchen.

O ja, es ist schon ewig her, dass wir gemeinsam durch die Gegend gecrused sind. Obwohl mein Bruder nach außen hin ein wenig verklemmt wirkt, so steckt doch ein cooler Kerl unter diesen gestärkten Hemden und Rollkragenpullover.

Ich: Leider nicht! Bisher haben wir noch keine Spur von dem Flüchtigen. Hast du etwa mal ein Wochenende frei? Braucht niemand ein Lifting oder größere Möpse?

Fernando: Mist!! :/ Ich habe mit einem Kollegen getauscht. Na gut, dann werde ich mal Dad fragen, ob er Zeit für ein Männerwochenende hat.

Ich: Dad? Er ist doch genauso ein Workaholic wie du.

Seit Moms Tod hat sich unser Vater regelrecht in seine Arbeit gestürzt, da er so weniger Zeit zum Nachdenken hat. Und in der Klinik fühlt er sich nicht so alleine wie daheim.

Fernando: Fragen kostet doch nichts.

Ich: Du weißt aber, dass du auch mal ausgehen könntest, um eine Frau kennenzulernen??

Fernando: Warst du schon das Partyleben am Big Apple abchecken?

Ich: Bisher hatte ich dafür leider noch keine Zeit, sobald die Observierung beendet ist, hole ich das nach. Kannst gern mitkommen.

Latin Vibes (Fiery Desire)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt