🌟 Pack heiße Höschen ein!

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Riley

»Danke«, sage ich und nehme das Glas Piña Colada von TJ entgegen.

Mein Freund und Kollege setzt sich in den Sessel am Fenster und leistet mir Gesellschaft, während ich den Koffer packe. »Ich kann es immer noch nicht glauben, dass du zusammen mit Miami auf liebendes Pärchen machen sollst.«

»Frag mal wer noch«, erwidere ich und öffne den Kleiderschrank. »Wir kennen uns gerade mal einen halben Tag und schon soll ich die nächsten Tage – oder Gott behüte – Wochen mit ihm in einem Apartment verbringen und so tun, als wären wir ein Paar. Warum hat der Captain dafür ausgerechnet uns ausgesucht?«

»Wir zwei hätten viel besser zusammen gepasst«, findet er und legt den linken Knöchel auf dem rechten Knie ab. »Ich meine, wir kennen uns viel länger. Und wir haben schon mal für zwei Monate hier gemeinsam gewohnt, dass sollte doch auch was zählen, oder?«

»Der Captain weiß ja nicht, dass du mal bei mir gelebt hast, als dein damaliger Vermieter euch alle vor die Tür gesetzt hat«, merke ich an und puste mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

»Hmm ...«, brummt er und schlürft an seinen Cocktail. »Und was soll ich jetzt so ganz ohne dich machen? Mit wem sitze ich spät abends auf der Feuerleiter, trinke Bier und esse Fast Food?«

»Frag doch deine Schwester«, schlage ich vor und ziehe einen weichen Rollkragenpullover aus dem Schrank, den ich in den Koffer lege.

»Tabitha steckt ihre Nase doch ständig in irgendwelche Bücher«, mault er und rührt mit dem gläsernen Strohhalm in seinem Drink. »Und sie achtet streng auf ihre Ernährung, wie du weißt.«

Stimmt. TJs jüngere Schwester büffelt für ihr Diplom in Psychologie. Sie strebt eine Karriere als Polizei-Psychologin an und wir unterstützen sie dabei, so gut wir können.

»Dann musst du wohl einen der Jungs anrufen oder dich mit flüchtigen Bekanntschaften ablenken.«

»Darf ich dich wenigstens anrufen, um zu hören, wie es so läuft?«

»Natürlich kannst du mich anrufen. Jeden Abend, immerhin will ich auf dem Laufenden sein, was auf dem Revier so abgeht.« Dem Pulli folgen Shirts, Sweater, Hoodies und ein paar Jeans. Anschließend gehe ich hinüber zu der Kommode, in der ich Sportklamotten, Pyjamas, Socken und Unterwäsche aufbewahre.

Laut dem Grundriss des Apartments, dass uns Captain Landon vorhin gemailt hat, gibt es nur ein Schlafzimmer, was bedeutet, dass einer von uns auf dem Sofa schlafen muss. Ich hoffe, Diego ist Gentleman genug und überlässt mir das Bett, denn ich hasse es auf der Couch zu nächtigen. Nach Jasons Betrug in unserem Doppelbett habe ich wochenlang auf der Sofalandschaft geschlafen, da es mich einfach angewidert hat, dort zu pennen, wo er es mit dieser Schnepfe getrieben hat. Sobald der nächste Gehaltsscheck eintraf, kaufte ich sofort ein neues Nachtlager und verkaufte das alte übers Internet.

»Pack ein paar heiße Höschen ein, um Miami wuschig zu machen«, weist mich TJ an und grinst dann dümmlich vor sich hin.

»Blödmann.« Locker aus dem Handgelenk werfe ich ein Paar zusammengerollter Socken in seine Richtung, die ich lässig auffängt.

»Und vergesst nicht, hin und wieder eindeutige Geräusche von euch zu geben, damit die Nachbarn auch merken, dass ein junges Pärchen nebenan wohnt.«

Ich stöhne genervt auf. Sowas kann nur von TJ kommen. Der Kerl denkt den lieben langen Tag nur an Sex.

»Was denn? Du weißt, dass ich recht habe. Und das klang eben eher so, als hättest du dir den großen Onkel am Türrahmen gestoßen und nicht als ob dein Latin-Lover es dir gerade unglaublich gut besorgen würde.« Er erhebt sich aus dem Sessel und kommt zu mir herüber, um seinen Arm um meine Schultern zu legen. »Ihr müsst so überzeugend wie möglich sein.«

Latin Vibes (Fiery Desire)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt