Riley
Mein Schädel dröhnt und meine Augenlider wollen einfach nicht aufgehen. Was ist das denn für ein Scheiß? So fangen die Tage normalerweise nicht an. Stöhnend will ich mich auf die Seite rollen, als ein Schmerz durch meine linke Seite schießt. O Gott, tut das weh! Hat mir jemand über Nacht ein Messer zwischen die Rippen gestoßen? Oder gar eine Glasscherbe?
Plötzlich dringt ein nervtötendes Piepen in mein Bewusstsein und ich runzele die Stirn. Also irgendwas läuft heute völlig verkehrt. Dieses Geräusch kann nicht aus meiner Wohnung kommen. Selbst die Rauchmelder klingen anders. Woher ich das weiß? Nach meiner Trennung von Jason hatte ich eine stundenlange Telefonkonferenz mit den Mädels, um über diese Niete zu lästern. Nebenbei wollte ich die übriggebliebenen Spirellis von Mittag braten. Das Ende vom Lied waren schwarze Nudeln und eine verrauchte Küche, so dass der Rauchwarnmelder sich zu Wort meldete. Nach langem Hin und Her gelingt es mir schließlich, die Augen zu öffnen, doch als ich die weiße, sterile Umgebung erfasse, bin ich verwirrter als zuvor. Wo bin ich und was mache ich hier?
Die Tür geht auf und ein junger Typ in Krankenhausuniform betritt den Raum. »Ah, Sie sind wach. Das wird den Arzt freuen.« Er kommt näher, nimmt mein linkes Handgelenk und checkt meinen Puls.
Ich räuspere mich und merke, wie trocken mein Hals ist. »Wo bin ich?«, frage ich den Typen und blinzele ein paar Mal, bis meine Sicht klar und deutlich ist.
»Sie sind im Presbyterian«, erwidert er, greift zu einem Glas auf dem kleinen Nachtschränkchen und hält es mir an die Lippen. »Schön langsam trinken.«
Vorsichtig befolge ich seinen Rat. Die Flüssigkeit ist eine echte Wohltat für meine ausgedörrte Kehle. »Und was mache ich hier?«, erkundige ich mich weiter und probiere, mich im Bett aufzusetzen, aber der Versuch schlägt dank der Schmerzen fehl.
Der Pfleger hilft mir, so gut es geht. »Sie können sich nicht erinnern?«
Beunruhigt schüttele ich den Kopf. »Nein.«
Er umrundet das Bett und schüttelt das Kissen auf, als sich die Tür erneut öffnet. Herein kommen zwei Ärzte. Ein Mann und eine Frau.
»Miss Hudgens«, sagt der Doktor und schenkt mir ein freundliches Lächeln. »Wie fühlen Sie sich? Ich bin Doktor Wu und das ist Doktor Scott.«
Seine Kollegin nickt mir grüßend zu.
»Ich fühle mich, als hätte mir jemand ein Messer zwischen die Rippen gerammt. Was ist passiert?«, versuche ich erneut meine Gedächtnislücke zu füllen.
Die Ärztin bleibt am Fußende des Bettes stehen. »Sie wurden angeschossen. Eine Kugel blieb zwischen ihren Rippen stecken und musste operativ entfernt werden. Die zweite Kugel war nur ein Streifschuss an ihrer Hüfte.«
»Sie hatten wirklich Glück, Detective«, fügt Dr. Wu hinzu, sieht mich dabei ernst an und notiert anschließend etwas auf dem Krankenblatt. »Hätten die Rippen die Kugel nicht aufgehalten, dann wäre sie mit ziemlicher Sicherheit in ihren Lungenflügel eingedrungen und das hätte gravierende Folgen haben können.«
Die Erinnerung an den Einsatz in der E 70th Street kommt langsam zurück. Wir hatten alle auf der Straße gestanden, bereit das Gebäude zu stürmen, als plötzlich das Feuer eröffnet und ich getroffen wurde. Zuerst hatte ich den Schuss gar nicht bemerkt, doch wenige Sekunden später sackten mir die Beine weg. Diego eilte sofort an meine Seite.
Diego.
Wo war er eigentlich? War er etwa auch getroffen worden? Bitte nicht!
Ich atme einmal tief durch und blicke dann von einem Arzt zum anderen. »Wurde noch jemand verletzt? Irgendein Kollege?« Die Frage nach möglichen Toten vermeide ich tunlichst.
DU LIEST GERADE
Latin Vibes (Fiery Desire)
RomanceRiley Hudgens ist eine knallharte und engagierte Polizistin des NYPD, die für ihren Job brennt. Für sie ist es eine Berufung in ihrer Heimatstadt New York für Recht und Ordnung zu sorgen und die Verbrecher zur Strecke zu bringen. Als sie aus ihrem K...