Diego
Die letzten Tage waren arbeitstechnisch nicht wirklich ereignisreich. Unsere Fachleute überprüfen nach wie vor all die Leute, die in den vergangenen Jahren mit Ruben Ramirez in Verbindung gestanden haben sollen. So lange wir keine näheren Informationen zu seinen Komplizen haben, lassen wir ihn in seiner Zelle schmoren. Soll er dort ruhig wie auf heißen Kohlen sitzen und auf uns warten.
Mein Blick wandert zu Riley, die mir gegenüber an ihrem Schreibtisch sitzt, und an ihrem Tee nippt. Bereits die zweite Tasse an diesem Morgen. Sehr ungewöhnlich! Bisher habe ich sie immer nur mit Kaffee, Milchshakes oder hier und da mal mit einem Energiedrink gesehen. Irgendetwas stimmt nicht, das sagt mir mein Instinkt.
»Willst du einen Donat?« Spendierfreudig hebe ich die Schachtel vom Bäcker hoch, die ich vorhin auf dem Weg zur Arbeit geholt habe.
Sie sieht mich über den Rand ihrer Teetasse hinweg an und schüttelt dann den Kopf. »Nein, danke. Ich habe keinen Hunger.«
Die Stirn in Falten legend mustere ich ihr wunderschönes Gesicht, das mich vom ersten Tag an verzaubert hat. »Ist alles okay? Du siehst ein wenig blass um die Nase aus.«
Riley winkt ab. »Ach, das ist nichts, was Pfefferminztee nicht wieder richten kann.«
Ihre Antwort überzeugt mich nicht. Ich stelle die Tasse neben der Tastatur ab und beuge mich vor, damit keiner der Kollegen meine nächsten Worte hören kann. »Du hast schon seit Tagen Probleme mit dem Magen. Warst du mal beim Arzt?« Wenn sie denkt, dass mir ihr Gesundheitszustand nicht aufgefallen ist, dann irrt sie sich. Alles was mit Riley Hudgens zu tun hat, erregt meine Aufmerksamkeit, egal wie gut sie auch versucht, es zu verbergen.
Sie verspannt sich kurz, ahmt gleich darauf jedoch meine Position nach und sieht mir dabei tief in die Augen. »Ich habe nur einen nervösen Magen, nichts weiter. So etwas hatte ich vor der Abschlussprüfung an der Akademie auch, das gibt sich wieder«, versichert sie mir und schenkt mir ein Lächeln, das allerdings nicht ihre Augenpartie erreicht.
Wem will sie hier irgendwas vormachen? Mein Lügen-Radar springt sofort an und ich beiße die Zähne zusammen. Hier auf dem Revier können wir das Thema nicht in Ruhe besprechen, daher nehme ich mir vor, es nachher noch einmal aufzugreifen, wenn wir unter uns sind. So leicht kommt sie mir nicht davon.
»Hey, Miami«, ruft Declan von seiner Nische aus zu uns herüber. »Du sollst deinen Allerwertesten mal ins Drogendezernat bewegen. Sie haben wohl interessante Neuigkeiten.«
»Danke.« Ich winke ihm zu und rolle auf dem Stuhl zurück, um mich anschließend zu erheben. »Kommst du mit?«
Natürlich hätte ich mir die Frage sparen können, denn Riley kippt den restlichen Tee in einem Zug herunter, stellt die Tasse zur Seite und springt förmlich von ihrem Platz. »Selbstverständlich. Ich hoffe, sie haben endlich noch ein paar Leichen im Keller gefunden.« Im wahrsten Sinne des Wortes, versteht sich.
Gemeinsam gehen wir zum Fahrstuhl und fahren dann in den Keller, wo wir bereits von zwei Kollegen erwartet werden.
»Hi Riley«, sagt die Frau mit der feuerroten Igelfrisur, auf deren Brusttasche der Name Stone aufgenäht ist.
»Hey Carry, lange nicht gesehen. Wie geht es dir?« Kurz umarmen sich die Damen, ehe sie wieder gebührenden Abstand zu einander halten.
»Gut und selbst?«
»Kann nicht klagen. Ihr habt etwas für uns?« Riley fährt sich mit einer Hand durchs Haar.
»Allerdings. Kommt mit.« Der Rotschopf führt uns in einen Raum, in dem lauter Computer stehen, vor denen Kollegen mit grimmigen Mienen sitzen. Sie sichten unterschiedliche Videos, deren Qualität recht dürftig zu sein scheint. »Zwei von Ramirez' Komplizen waren in den letzten Monaten auffällig oft in den Hamptons, wie wir anhand der Handydaten herausgefunden haben. Ihre Telefone haben sich oft in der Nähe des Strandes aufgehalten, was nahe legt, dass sie dort irgendwelche krummen Dinger erledigt haben.«
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Latin Vibes (Fiery Desire)
RomanceRiley Hudgens ist eine knallharte und engagierte Polizistin des NYPD, die für ihren Job brennt. Für sie ist es eine Berufung in ihrer Heimatstadt New York für Recht und Ordnung zu sorgen und die Verbrecher zur Strecke zu bringen. Als sie aus ihrem K...