🌟 Finger weg von meiner Frau

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Diego

»Bringst du Riley mit? Dad ist schon ganz gespannt auf sie.«

Geschockt starre ich auf das Display des Telefons in meiner Hand, wo mir das grinsende Gesicht meines Bruders entgegenblickt.

»Du hast ihm von ihr erzählt?«, erkundige ich mich im Flüsterton und schaue mich vorsichtig um, nicht das noch irgendjemand seine Frage gehört hat. Nicht auszudenken, was passiert, wenn die Nachricht die Runde macht, dass ich Riley mit nach Hause zu meiner Familie nehme. Nach einer gewissen Zeit des Kennens und Zusammenarbeitens wäre das sicher nicht verwunderlich, aber nach ein paar Wochen? Dass Riley mich zu Nolans Hochzeit begleitet hat, weiß bislang nur TJ und das auch nur, weil er ihr bester Freund ist.

»Ist mir so rausgerutscht, als er fragte, mit wem du zur Hochzeit fährst, sorry.« Fernando verzieht das Gesicht zu einer zerknirschten Miene.

»Ja, ja ... ist schon okay«, sage ich und reibe mir mit einer Hand über die Wange. »Bisher habe ich sie noch nicht gefragt. Irgendwie kam immer etwas dazwischen.«

Mein großer Bruder nickt verständnisvoll, wobei ihn das Leuchten seiner braunen Augen, die den meinen so ähneln, verrät. Er ahnt genau, was uns gestört hat beziehungsweise, was uns dazwischen gekommen ist.

»Dann solltest du sie möglichst schnell fragen, denn Dad erwartet uns morgen Abend«, erinnert mich mein Gesprächspartner und wackelt provokant mit den Augenbrauen.

»Ich weiß.« Unser Vater feiert morgen seinen dreiundsechzigsten Geburtstag und möchte das gern ein wenig feiern, da wir uns nicht so oft sehen. »Wen bringst du mit?«

Fernando hustet auf und sein Kopf verschwindet kurz aus dem Bild. »Wie du weißt, bin ich Single und habe somit niemanden, den ich mitbringen könnte.«

Ups, da fühlt sich jetzt aber jemand auf den Schlips getreten. So war das gar nicht gemeint. Mir ist durchaus bewusst, dass er allein ist und unter diesem Umstand leidet.

»Dann bring doch deine Jungs mit«, schlage ich vor und nehme mir vor, mit Riley über ihre Freundin December zu reden, von der mein Brüderchen so fasziniert ist.

Er zuckt mit den Schultern. »Mal sehen, ob sie Zeit haben.«

In der Ferne höre ich zwei Kollegen lachen, daher beende ich das Gespräch. Fernando winkt mir zum Abschied zu, schon wird das Display schwarz.

Ob Riley mich wirklich zum Geburtstag meines Dads begleiten möchte? Soweit ich mich erinnere, habe ich ihr bisher nur von Fernando erzählt. Von meinem Vater weiß sie nur, dass er ebenfalls Schönheitschirurg ist.

Ich hole meine Sachen und verabschiede mich von TJ und Declan, die neben der Kaffeemaschine stehen und plaudern.

»Bis morgen, Männer«, sage ich im Vorbeigehen und ziehe die Autoschlüssel aus der Hosentasche hervor.

»Bis morgen, Miami«, rufen sie mir im Chor zu und ich muss automatisch grinsen. Ob ich diesen Spitznamen noch mal loswerde? Bestimmt nicht.

Während ich durch die Flure des Reviers laufe, versuche ich Riley anzurufen, aber es springt nur die Mailbox an. Wo ist sie denn? Heute Morgen beim gemeinsamen Frühstück im Bett hat sich nichts davon gesagt, dass sie irgendwelche Termine hat oder so. Vielleicht hat sie auch einfach nur keinen Empfang, was in New York nicht unmöglich ist, wie ich in der kurzen Zeit, die ich hier bin, bereits festgestellt habe.

Grummelnd steige ich in meinen Wagen und will gerade das Telefon auf die Mittelkonsole legen, als es munter zu klingeln beginnt.

Shane.

Latin Vibes (Fiery Desire)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt