Kapitel 19

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Amanda 'Amy' Daniels
By LuanaWhite

Nachdem Gwen mich nach Hause gefahren hatte, hatte ich Kaia angerufen um mich nach Robert zu erkundigen. Aber sie meinte nur dass er etwas Zeit brauchte. Ich wollte irgendwas tun damit es ihm besser ging, aber Kaia meinte ich könne nichts tun.

E war ein schreckliches Gefühl, jemanden den man wirklich sehr gerne hatte das Herz zu brechen, aber man hatte keine Wahl. Die Liebe war echt beschissen. Warum machte man das mit uns? Ich verstand es einfach nicht. Wenn ich mich doch nur in Robert statt meinen Bruder verliebt hätte, dann könnten wir jetzt alle glücklich sein.

Ich wollte mich ablenken und zu meinen Eltern nach unten gehen, als ich auf der Treppe Zac begegnete. Er wirkte noch zerstreuter als vorhin im Bowling Center und hatte er geweint? Und seine Wange war rot. Das konnte ich einfach nicht ignorieren. "Zac, was ist denn passiert?" fragte ich sanft und voller Sorge. Wir waren trotz allem immer noch Geschwister und wenn er Sorgen hatte wäre ich für ihn da. Das wäre ich immer.

Aus verweinten Augen und völlig fertig sah Zac mich an. "Ich kann jetzt nicht, Amanda. Bitte nicht." bat er mich flehend und eilte in sein Zimmer.

Ich blieb auf der Treppe zurück und starrte leer vor mich hin. So war es nun zwischen uns? Konnten wir also jetzt nicht einmal mehr miteinander sprechen? Mein Herz zerbrach in tausenden von Einzelteilen und ich sank an Ort und Stelle. Ich hatte keine Kraft mehr mich aufrecht zu halten und stille Tränen liefen meine Wangen hinab.

Durch die Gefühle die sich zwischen uns entwickelt hatten, wurde so unglaublich viel zerstört. Nicht nur Freundschaften brachen, auch dieses Band, welches meinen Bruder und mich von Anfang an verbunden hatte, war kaputt. Und manche kaputten Sachen waren einfach nicht mehr zu reparieren.

Ich wusste nicht wie lange ich so auf der Treppe saß. Irgendwann bemerkten mich meine Eltern doch ich reagierte nicht als sie mich ansprachen. Obwohl sie vor mir standen, hatte ich das Gefühl sie wären ewig weit weg. Dann hob Dad mich hoch und brachte mich in mein Zimmer, wo er mich in mein Bett legte. Mom strich mir sanft mein Haar aus dem Gesicht, ehe sie mich wieder allein ließen. Irgendwann musste ich dann auch eingeschlafen sein.

"Zac! Zac bitte nicht! Lass mich nicht allein. Ich brauche dich doch. Bitte Zac!" rief ich verzweifelt und wollte auf ihn zulaufen. Er war doch meine Bestimmung, mein Schicksal! Aber Zac sah mich nur ausdruckslos an und auch wenn ich versuchte immer schneller auf ihn zuzulaufen, entfernte er sich immer weiter.

"Zac!" rief ich immer wieder und streckte meine Hand nach ihm aus. Aber er wurde immer kleiner und kleiner und dann war er verschwunden. Ich blieb allein zurück und um mich herum war nichts. Rein gar nichts. Ich war in einer unendlichen Dunkelheit gefangen und ich war verloren. Für immer verloren. Ohne Zac war ich Teil eines Nichts.

Ich schrie auf als ich aufwachte und sofort begann ich wieder zu weinen. Ich hatte schon so oft von Zac geträumt, aber diesmal war es anders. Ich musste nicht nur damit leben dass die Liebe die ich empfand mich unglücklich machte, weil sie verboten war, ich musste nun auch damit leben dass ich meinen Bruder verloren hatte.

Plötzlich wurde meine Zimmertür aufgerissen und meine Eltern kamen herein gerannt. Bestimmt hatte sie mein Schrei geweckt. Und als Mom mich weinen sah, zog sie mich sofort in ihre Arme.

"Mäuschen, was ist denn nur los? Dein Vater und ich sind krank vor Sorge." redete sie beruhigend auf mich ein und streichelte mir über den Rücken. Ich drückte mich fest an meine Eltern und konnte einfach nicht mehr aufhören zu weinen. Ich konnte ihnen nicht sagen was mein Problem war, das ging einfach nicht. Und obwohl ich wach war, fühlte ich mich immer noch als würde ich mitten im Nichts schweben. Ich wusste nicht wie ich mit all dem zurecht kommen sollte.

"Kleines, deine Mutter hat recht. Wir erkennen dich kaum noch wieder. Du musst mit uns sprechen, sonst können wir dir nicht helfen." redete dann auch Dad auf mich ein, aber wenn sie die Wahrheit wüssten, dann würden sie mich bestimmt einweisen lassen. Vielleicht war ich ja auch wirklich verrückt. Ich hatte mir eingebildet dass Zac auch etwas für mich fühlte aber das konnte einfach nicht sein. Mein Bruder liebte mich nicht auf diese Weise und ich durfte ihn auch nicht lieben. Meine Träume hatten mir den Verstand geraubt und ich hatte an etwas geglaubt, dass niemals real werden würde. Aber jetzt war ich wieder in der Wirklichkeit. Eine Wirklichkeit die voller Schmerz war.

Nach einer Weile gaben es Mom und Dad schließlich auf und meinten ich solle noch etwas schlafen. Ich versuchte es, aber ich hatte Angst was ich diesmal wieder träumen würde. Am nächsten Morgen hatte ich auch keine Kraft aufzustehen. Das College kam mir gerade wie das Unwichtigste der Welt vor. Ich hatte nur einen Wunsch. Ich wollte nichts mehr fühlen. Meine Gefühle hatten für ein einziges Chaos gesorgt.

Forbidden Love - The ProphecyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt