Kapitel 21

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Kaia Winters
By LuanaWhite

Die letzten Tage war ich viel bei Robert gewesen. Es wirkte als würde es ihm allmählich besser gehen, auch wenn er immer noch ein gebrochenes Herz hatte. Aber ich konnte das gut nachvollziehen. Wie oft hatten mir Gwen und Amy gesagt dass ich mir Zac aus dem Kopf schlagen sollte und für eine kurze Zeit hatte ich das auch getan, als er mit Emily zusammen gewesen war.

Aber jetzt hatte er sich von ihr getrennt und ich hatte deswegen Hoffnung. Ich musste nur den Mut finden und es ihm sagen. Würde schon schief gehen. Heute stand wieder College am Programm und als ich den Kurs für moderne Literatur verließ, erblickte ich ihn auch. Er war gerade allein und tippte was in sein Handy. Vielleicht war das ja der passende Moment und ich ging leicht lächelnd auf ihn zu.

"Hey Zac, wie geht's dir?" fragte ich ihn mitfühlend. Ich kannte ihn zwar noch nicht so lange wie die anderen in unserer Clique, aber wir waren dennoch Freunde. Und ich hoffte auch irgendwann mehr als das.

"Hey Kaia, passt schon soweit und dir?" antwortete Zac mir. Ich strich mir eine blonde Haarsträhne hinters Ohr und musterte ihn ein wenig. Er sah fertig aus. Und er hatte Augenringe. War das wegen der Trennung? Vielleicht war das doch kein so guter Zeitpunkt ihm meine Gefühle zu offenbaren.

"Ebenso. Naja, der ganzen Clique scheint es gerade nicht so gut zu gehen. Es tut mir leid dass es mit Emily nicht geklappt hat, wenn du reden willst bin ich für dich da. Ich hoffe das weißt du." erklärte ich Zac sanft und legte meine Hand an seinen Arm.

"Das weiß ich Kaia. Immerhin sind wir alle sehr gute Freunde und deshalb will ich auch ehrlich zu dir sein. Ich will nicht, dass du dir bei mir weiter umsonst Hoffnungen machst. Du bist eine Freundin, eine gute Freundin, aber leider bist du nicht die Eine für mich. Es tut mir wirklich leid Kaia, aber gerade weil wir Freunde sind, will ich ehrlich zu dir sein." sagte Zac dann plötzlich zu mir.

Zuerst war ich überrascht, aber als mir klar wurde was Zac da sagte, auch sehr verletzt. Ich hatte gedacht ihm würde gar nicht auffallen dass ich ihn mochte. Auf welche Weise ich ihn mochte. Und ja, es brach mir das Herz. Aber ich versuchte meinen Schmerz nicht zu zeigen und versuchte mich an einen Lächeln.

"Schon okay. Naja, wäre auch zu schön gewesen. Ich muss jetzt zu meinen nächsten Kurs, wir sehen uns." entgegen ich Zac und kämpfte gegen die Tränen an. Noch ehe er mir aber etwas antworten konnte, ging ich schnell weiter. Zac rief mir etwas hinterher, aber ich blieb nicht stehen. Ich brauchte kurz einen Moment für mich.

Ich war so dumm gewesen. Zu glauben dass Zac mehr in mir sehen würde. Ich war immer nur eine gute Freundin. Für jeden. Bei Gwen und Amy war ich auch immer nur die Zweitbesetzung. Ich war zwar blond, aber nicht blöd. Nie sah jemand etwas besonderes in mir. Das tat weh. Das tat so unglaublich weh.

Aber anstatt zu meinen nächsten Kurs zu gehen verließ ich das Gebäude und versteckte mich am Campusgelände. Erst als ich völlig allein war, ließ ich meinen Tränen freien Lauf.

Aber dann merkte ich wie sich mir jemand näherte. Es war Robert. Er sah mich besorgt an und holte aus seinem Rucksack ein Taschentuch und reichte es mir.
"Kaia, hey was ist passiert?", fragte er mich.

Ich sah zu Robert auf und schämte mich, dass er mich weinen sah. "Danke." sagte ich und nahm das Taschentuch und versuchte meine Tränen zu trocknen. "Naja ich... Ich habe mit Zac geredet. Ich habe ihm gesagt wie leid mir das mit Emily tut und dass ich für ihn da wäre. Aber er...

Ich habe schon immer für ihn geschwärmt, Rob. Aber gerade sagte er mir dass ich keine Hoffnung wegen ihm haben sollte. Ich war so dumm gewesen. Aber das ist leider nicht alles. Ich bin immer... Ach keine Ahnung. Ich fühle mich so oft wie das fünfte Rad am Wagen. Niemand sieht in mir was besonderes. Ich will auch die beste Freundin von jemanden sein. Ich will für einen Jungen das eine besondere Mädchen sein." erklärte ich ihm ehrlich.

Durch die Zeit die wir zusammen verbracht hatten weil er wegen Amy so down war, hatte irgendwie unsere Freundschaft gestärkt und ich hatte das Gefühl ich konnte völlig ehrlich zu Robert sein. Ich wusste er verstand mich.

Mitfühlend sah Rob mich an und zog mich in eine feste Umarmung. Das tat gut. "Du bist von uns allen eine mehr als gute Freunde Kaia, rede dir nichts anderes ein. Und was das andere betrifft. Ich bin mir sicher, du wirst noch den Richtigen find, für den du das besondere Mädchen bist. Vertrau mir." versuchte er mich wieder aufzubauen.

Ich schüttelte den Kopf und lehnte diesen an Rob's Schulter. "Ich bin immer nur die gute Freundin. Ihr kennt euch immerhin alle schon so lange und ich... Vielleicht werde ich nie richtig dazu gehören." erklärte ich ihm. Letztens im Club hatten sie auch auf mich vergessen. Als ich von den Toiletten zurück gekommen war, waren alle verschwunden gewesen. Da wurde mir klar dass ich nicht bedeutend war.

Amy und Gwen hatten Geheimnisse vor mir. Sie sprachen immer so leise miteinander und wenn ich dazu kam hörten sie plötzlich auf zu reden. Und jetzt auch noch das mit Zac. Rob schien wohl gerade der einzige zu sein, der sich für mich interessierte.

"Du gehörst bereits dazu, Kaia. Rede dir nicht immer was anderes ein." versuchte er mit erneut klar zu machen. Dann löste Rob sich wieder von mir. "Ich habe jetzt leider noch einen Kurs. Aber schreib mir, wenn du was brauchst oder willst du später noch einen Kaffee trinken?" fragte er mich sanft.

Ich wischte mir meine Tränen noch etwas weg und nickte. "Kaffee trinken klingt gut." antwortete ich und Rob nickte lächelnd, als er sich auf den Weg zu seinem Kurs machte. Er war so ein lieber Kerl. Ich verstand Amy einfach nicht dass sie ihn nicht wollte. Sah sie denn nicht wie besonders er war?

Vielleicht hatte Rob ja recht. Aber nur was ihm betraf. Er war der einzige der mich zu schätzen wusste. Und was Zac anbelangte... Ich musste wohl jetzt damit zurecht kommen, dass er mich niemals richtig mögen würde. So ähnlich musste Emily sich wohl auch gerade fühlen. Vielleicht sollte ich sie mal anrufen.

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