Azrael
By LuanaWhiteSeit Tagen war ich nun auf der Erde und auf der Suche nach den Kindern der Probezeiung und langsam kam ich ihnen näher. Jedesmal wenn einer ihrer Kräfte zum Vorschein kam, konnte ich es spüren. Aber es war eine anstrengende Suche. Doch meine Anwesenheit auf der Erde und mein Fall blieben nicht unbemerkt. Lucifer selbst war zu mir gekommen.
Nun stand ich ihm also gegenüber. Dem ersten gefallenen Engel in der Geschichte. Lucifer präsentierte stolz seine riesigen, schwarzen Flügel und sah mich voller Begeisterung an.
"Azrael, es ist schön dich zu sehen. Ich habe gehört, was passiert ist. Mein tiefes Mitgefühl, aber vielleicht ist das ja auch ein Zeichen für dich, dass du einen Neuanfang wagen solltest. Du weißt, dass meine Türen für dich immer offen stehen. Und jetzt wo dich die Engel verstoßen haben, könntest du es bei mir besser haben. Was meinst du? Wir könnten zusammen mein Kind suchen." machte er mir ein Angebot.
Wieso hatte ich gewusst dass sowas von ihm kommen würde. Früher, als Lucifer noch bei uns Engeln gewesen war, hatten wir uns eigentlich gut verstanden. Aber dann hatte er sich verändert und dann war er gefallen. Es gab Gerüchte darüber warum er sich verändert hatte, aber ich bildete mir lieber mein eigenes Urteil.
"Danke für das Angebot, Lucifer, aber leider muss ich abschlagen. Es gab Missverständnisse, aber ich werde immer tun was ich für richtig halte. Und ich kann mir nicht vorstellen dass du Michaels Kind verschonen würdest." erklärte ich ihm ruhig. Aber ich sah ihm an, dass ihm meine Antwort nicht gefiel.
"Was müssen die verdammten Engel noch tun, damit du begreifst, dass sie nicht so unschuldig sind, wie sie immer tun? An meiner Seite wäre dein Leben um so vieles besser. Und Michaels Kind ist mir einerlei. Ich will lediglich meines finden, was mir so viele Jahre vorenthalten wurde." erklärte Lucifer mir streng, oder versuchte es zumindest.
Ich konnte nachvollziehen, dass Lucifer sein Kind finden wollte, genau wie Michael. Aber ich wusste auch dass ihnen die Prohezeiung nicht gefiel und sie es nicht duldeten, was darin stand. Nämlich die Tatsache dass sich die beiden lieben würden.
"Es geht nicht darum eine Seite zu wählen, Lucifer. Ich wähle mich, und diese unschuldigen Kinder, die nicht mal wissen in welchem Krieg sie stecken. Sie haben mit all dem nichts zu tun und sind vermutlich mehr wie verängstigt, weil sie nicht wissen was mit ihnen passiert." erklärte ich weiterhin ruhig. Michael verstand es nicht, aber vielleicht würde es ja Lucifer verstehen. Damit würde er wahre Größe zeigen.
"Es geht immer darum eine Seite zu wählen, mein Lieber. Und wenn du mir nicht hilfst, werde ich mein Kind selbst finden. Mein Angebot steht noch, aber warte nicht zu lange. Ist es einmal erloschen, stehen wir uns bedauerlicherweise als Feinde gegenüber alter Freund. Mach's gut." erklärte Lucifer scharf und mit fester Stimme, ehe er verschwand.
Auch wenn ich bis vor kurzem im Reich der Engel gelebt hatte, wollte ich mich für keine Seite entscheiden. Dies führte vermutlich auch dazu, dass ich verbannt wurde. Aber manchmal musste man eben Opfer bringen um das Richtige zu tun.
Ich seufzte leise aus und sah mich in der Straße um. Hier irgendwo mussten die Kinder sein. Und dann spürte ich plötzlich, wie einer ihre Kräfte wieder aktiviert wurden. Sie waren nahe. Es war wie ein Kompass der mich in ihre Richtung führte und dann kam ich bei dem Haus an.
Auf dem Briefkasten stand der Name Daniels, aber ich war irritiert als ich durch das Fenster mehrere Kinder erblicken konnte. Zu viele. Ich konnte nicht sagen von welchem die Kräfte kamen und zögerte. Aber plötzlich tippte mir jemand auf die Schulter und ich drehte mich irritiert um.
Vor mir stand eine schöne, blonde Frau. Aber was wollte sie von mir? "Entschuldige, kann ich dir vielleicht helfen? Suchst du jemanden?" fragte die Frau freundlich und lächelte.
Okay, das war jetzt eine verzwickte Lage. Ich hatte mir noch gar keine Gedanken gemacht was ich überhaupt sagen sollte. Wenn ich die Wahrheit erzählte, würden mich die unwissenden Menschen für verrückt halten. Mir musste schnell etwas einfallen.
"Ähm... Ich... Ja, irgendwie schon. Ich suche zwei Kinder die hier wohnen sollen." erklärte ich etwas verlegen. Ich kannte ja auch nicht die Namen der Kinder und irgendwie fiel mir auch kein plausibler Grund ein, warum ich hier stand ohne wie ein Verrückter oder Perverser zu wirken.
Etwas irritiert sah die Frau mich an. "Hier wohnen meine Nichte und mein Neffe. Wieso suchst du gerade sie? Wer bist du denn?" fragte sie mich. Nichte und Neffe? Hm. Ob die Kinder wussten dass die Familien, in der sie aufgenommen wurden, gar nicht ihre richtige Familie waren? Ich wusste die Kinder waren zusammen, aber dass sie als Geschwister aufgewachsen wären, wäre dann doch zu verrückt, oder?
"Nun, ich weiß dass sie adoptiert wurden und ich weiß wer ihre wahren Väter sind." erklärte ich der Frau und das war auch die Wahrheit. Lügen war nicht so mein Ding, also beschloss ich so ehrlich wie möglich zu sein.
Die Frau sah mich aber nun sehr skeptisch an. Meine Antwort schien wohl nicht die gewünschte Wirkung erzielt zu haben. "Woher weißt du das? Wer bist du? Bist du einer der wahren Väter? Und ich muss sagen, dass das hier wirklich seltsam ist." entgegnete sie mir und verschränkte ihre Arme vor der Brust.
Ich seufzte und schüttelte meinen Kopf. Nein, ich hatte keine Kinder. "Nein, aber ich kenne beide sehr gut und wenn einer von ihnen hier auftaucht, wird das nicht gerade schön. Die Sache ist wirklich mehr als kompliziert, aber es ist zwingend notwendig dass ich mit den beiden spreche." erklärte ich der Frau eindringlich. Ich wollte ihnen wirklich nichts böses, ich hoffte das erkannte sie. Ich musste irgendwie ihr Vertrauen gewinnen.
"Mein Name ist Azrael und ich bin wirklich nur hier um zu helfen." erläuterte ich und streckte ihr meine Hand entgegen.
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Forbidden Love - The Prophecy
FantasyAmanda und Zachary verstanden sich als Geschwister immer prächtig und haben sogar den gleichen Freundeskreis. Doch das änderte sich als sich bei den beiden komplizierte Gefühle entwickeln. Gefühle, die verboten sind. Die Clique droht auseinander zu...