Kapitel 29

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Miles Romano
By LuanaWhite

Diese Nacht mit Emily war einfach magisch gewesen. Ich hatte mich in sie verliebt obwohl ich wusste dass ihr gebrochenes Herz jemand anderen gehörte. Aber ich hatte Hoffnung dass das nach dieser Nacht vielleicht anders war. Dass sie mir eine Chance gab.

Langsam öffnete ich meine Augen und sah auf die andere Seite des Bettes, wo Emily noch tief und fest auf ihrem Bauch schlief. Ich lächelte sanft während ich sie beobachtete und strich ihr vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht, die ihr über die Augen gefallen war.

Emily war ein wunderschönes Mädchen und sie einfach nur zu beobachten war wirklich etwas, was ich stundenlang tun könnte. Wow, es hatte mich wohl wirklich voll erwischt. Aber dann sah ich, wie eine Träne ihr geschlossenes Auge verließ und langsam ihre Wange runter rollte.

Sie hatte noch nicht mal die Augen aufgemacht und weinte schon? Aber ich hatte sie nicht ausnutzen wollen. Ich hatte ihre Lage nicht ausgenutzt. Sie hatte doch mit mir auch schlafen wollen, oder weinte sie wegen etwas anderem?
"Em? Was ist denn?" fragte ich leise und wischte ihr sanft ihre Träne weg.

Aus traurigen Augen sah Emily mich an. "Ich bin eine schreckliche Person." kam es ihr nur bitter über die Lippen und neue Tränen kullerten über ihr Gesicht, ehe sie sich aufsetzte und ich es ihr gleich tat.

"Ich habe es nicht verdient, dass du so lieb zu mir bist. Es tut mir leid, Miles." schniefte Emily und hielt sich die Hände vors Gesicht. Ich verstand nicht warum sie das sagte. Warum machte sie sich gerade selbst so fertig nachdem wir eine so wundervolle Nacht gehabt hatten? Ich war nicht blöd, mir war klar dass sie sich mit mir nur trösten wollte wegen Zac, aber das bedeutete doch nicht dass sie ein schlechter Mensch war.

Ich hatte selbst entschieden mich darauf einzulassen. Ich hätte auch nein sagen können, aber das wollte ich nicht. Ich hatte es ja auch wollen. Ich wusste wie es um Emily's Herz bestimmt war, also sollte sie sich keine Vorwürfe machen.

"Em, du bist alles andere als ein schlechter Mensch. Du hattest es verdient dich fallen zu lassen, dich gehen zu lassen, nachdem was dir wiederfahren ist. Ich wusste wie es in dir aussieht und du brauchst dich deswegen nicht schlecht zu fühlen, hörst du? Ich werde auch weiterhin für dich da sein. Dass wir Sex hatten ändert nichts. Weil ich dich mag, auch wenn ich weiß dass diese Gefühle im Moment noch auf Einseitigkeit beruhen, aber das ist völlig okay, hörst du?" versuchte ich ihr zu erklären und streichelte über ihren Arm.

Ich hatte gehofft meine Worte würden Emily beruhigen, aber irgendwie schienen sie die ganze Situation noch schlimmer zu machen. "Ich kann nicht. Es tut mir leid." weinte sie weiter und stand mit der Decke an ihrem nackten Körper gedrückt auf und lief ins Badezimmer. Sie lief vor mir weg.

Ich fuhr mit etwas verzweifelt durch mein Haar und wusste nicht was ich machen sollte. Ich wusste nicht wie ich Emily helfen sollte. Meine eigenen Gefühle waren mir gerade wirklich egal, ich wollte einfach nur dass es ihr gut ging. Ich sammelte meine Boxershorts vom Boden auf um sie mir überzuziehen und ging ebenfalls zur Badezimmertür und wollte klopfen, aber hielt dann inne.

Stattdessen lehnte ich mich mit dem Rücken gegen die Tür und war gerade am Verzweifeln. Wollte Emily dass ich ging? Sollte ich bleiben? Ich wusste es nicht. "Em, sag mir was ich tun soll. Soll ich gehen? Soll ich bleiben? Ich weiß es nicht. Was kann ich tun damit es dir besser geht?" fragte ich sie durch die geschlossene Tür und Tränen trieb es in meine Augen weil es mich einfach schmerzte dieses unglaublich tolle Mädchen so leiden zu sehen.

Eine Weile kam überhaupt keine Antwort, lediglich ein Schniefen konnte ich aus dem Badezimmer hören. Aber dann hörte ich sie leise sprechen. "Ich weiß es nicht." sagte Emily heißer und hörte wie sie weiter weinte.

Ich lehnte meinen Kopf gegen die Tür, wo mir einzelne Tränen meine Wangen runter liefen. Nach einer Weile stand ich auf und zog mir meine restliche Klamotten an, dann setzte ich mich auf das Bett und wartete. Vielleicht brauchte sie die Zeit einfach für sich, und die sollte sie sich nehmen.

Es dauerte wirklich lange, bis Emily wieder aus dem Badezimmer kam. Aber sie sah mich nicht an und schnappte sich schnell ein paar Klamotten.

"Ich muss jetzt leider wohin. Aber danke Miles, das du so lieb zu mir warst und bist. Du bist so ein lieber Kerl. Aber ich möchte dir nicht noch weiter zu Lasten fallen. Das hast du nicht verdient. Du hast auch noch ein anderes Leben außer mir, vergiss das nicht. Ich muss jetzt gehen." meinte sie mit brüchiger Stimme. Aber wohin wollte sie gehen?

Dann schnappte sie sich ihre Tasche, weiter darauf bedacht mir nicht in die Augen zu sehen. Und dann eilte sie aus ihrer eigenen Wohnung und ließ mich zurück.

Ich verstand nicht was das gerade zu bedeuten hatte. Hieß das etwa Emily wollte mich nicht mehr wieder sehen? Das konnte sie doch nicht ernst meinen, oder? "Emily. Emily warte!" rief ich und eilte ihr hinterher, aber sie war weg.

Erneut raufte ich mir die Haare und war am Verzweifeln. Es tat weh. Es tat wirklich sehr weh. Aber ich würde nicht aufgeben. Ich würde Emily zeigen dass ich weiterhin für sie da war, dass sie nicht allein war. Ich konnte gar nicht anders.

Nur für heute musste ich sie wohl erstmal in Ruhe lassen. Sie hatte aber mit einer Sache recht. Ich hatte noch andere Freunde, und ich musste mit jemanden reden. Zac allerdings fiel dabei aus. Ich konnte mit ihm ja nicht über seine Exfreundin sprechen.

Deshalb fuhr ich als erstes zum Haus von Luke und Gwen, aber ihr Vater meinte sie wären vorhin weg gefahren. Also wollte ich es bei Robert versuchen. Ich hoffte er war Zuhause.

Forbidden Love - The ProphecyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt