Kapitel 83.1

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Je länger er darüber nachdachte, desto mehr zweifelte er daran. Etwas stimmte nicht und er sah, das er einen Nerv bei Azul traf. Auch Azul begann zu zweifeln. All die verteilten Männer. All die nicht geführten Kämpfe. Azul und Brook, die sich gegenseitig zerstören sollten. Ein Verräter der Blanco hasste und Brook, der bereit war Blanco für Arran zu verraten. Naias Worte. Variante 4. Sie trafen sich auf neutralem Boden. Als wollte das Schicksal ihm etwas beweisen, erklang ein Knacken in seinem Ohr. Es rauschte. Schüsse waren zu hören und ein schwer atmende Stimme. „Rojo. Tomás ist nicht in seinem Versteck!" Juan. Zu mehr schien er nicht zu kommen, da knackte es und die Verbindung zu Juan brach ab. Jemand verteidigte das Versteck und er kämpfte um sein Leben. Tomás war nicht in seinem Versteck und Azul war nur hier um Brook zu töten. Nein. Um geopfert zu werden. „Was ist, wenn Tomás dich hintergeht. Azul. Wenn du hier bist um selbst geopfert zu werden, während Tomás etwas tut, das deinen Hass nähren würde." Es knackte, als Azul schon halb den Abzug drückte. Ein weiterer Hauch und Arran war Tod. Hatte er den Blauhaarigen zu sehr provoziert? War es vorbei? Er sollte Angst haben. Doch er hatte keine. Etwas gab ihm das Vertrauen, das er der Wahrheit auf der Spur war und er konnte beobachten das Azul zu zweifeln begann. Etwas arbeitete in dem Blauhaarigen und alles was Arran konnte, war zu hoffen, das Azul zum richtigen Schluss kam. Azul kämpfte mit sich. Drückte Arran die Waffe fester an den Kopf nur um kurz darauf etwas lockerer zu lassen. Azul wollte gerade nach seinem Funkgerät greifen, als einer der 20 Männer zuckte. Es war eine Bewegung zu viel gewesen. Arran hob endlich wieder seine Waffe und zwei Waffen schossen binnen Augenblicken den Mann Tod. Azul und Arran hatten gleichzeitig geschossen. Arran hatte Recht behalten. Tomás schien bei Azul kein Risiko eingehen zu wollen. Im nächsten Moment sprangen Azul und Arran aus dem Weg und zielten wieder. Duckten sich unter der ersten Bleisalve hinweg. Das hier war nur eine Ablenkung um Azul und Brook loszuwerden. Eine Ablenkung um von etwas entscheidenden abzulenken. Von Tomás und Blanco selbst. Der Variante 4 von der Naia gesprochen hatte. Arran wusste nicht wie, doch die Beiden hatten sich verständigt. Die Beiden nutzten diese Schlacht ums Hotel als Ablenkung um sich irgendwo zu treffen und Azul war zu dem selben Ergebnis gekommen. Weitere Schüsse fielen und ein Teil der 20 Männer sackte zusammen. Jene, die die Rampe hinab in das anderen Stockwerk führten. Das zwang die Feinde dazu sich umzudrehen. Chaos brach aus, als Brook hinter ihnen erschien und begann Arran, Azul und Co zu helfen. Arran zögerte keinen Moment und auch die anderen nicht. Der Vorteil, wenn man umzingelt war, war schlicht und einfach, das man losballern konnte, wie man wollte. Man traf sofort und Arran und Azul waren äußerst talentiert und dazu noch, waren sie ein gutes Team. Immerhin war es Azul gewesen, der Arran alles beigebracht hatte. Obwohl sie in der Minderheit waren, überwältigten sie Azuls vorbereitete Mörder. Sie atmeten schwer, als der letzte Feind leblos zusammenbrach und es plötzlich still wurde. Totenstill. Keiner rührte sich mehr. Sie lauschten hinein und erwarteten weitere Feinde zu hören. Doch es kamen keine. Als Arran sich als erstes rührte, sah er das dort Brook stand. Allein. Er war blutüberströmt mit einer Schusswunde an der Taille. Er verzog schmerzerfüllt das Gesicht und hielt sich eine Hand darauf. „Brook!" Entfuhr es Arran erschrocken. Auch er war überrascht, das er für den Wahnsinnigen plötzlich genug Sympathie empfand, das er ihm helfen wollte. Doch Brook hob seine Waffe und hielt sie einfach auf den Rothaarigen. Azul sah verwirrt hin und her und hob selbst seine Waffe. Hielt sie auf Brook. Rico und Leo zielten ebenfalls. So standen sie alle da. Bereit sich gegenseitig zu erschießen. „Komm mir jetzt nicht mit Mitleid." Azuls Augen verengten sich. „Deine Männer wollten dich loswerden." Erkannte der Blauhaarige und Brook grinste finster. „Ja, aber sie waren alle nutzlos." Arran sah auf die Wunde. „So nutzlos auch wieder nicht." Es war Rascal, der über das Geländer hinab blickte. „Und sie sind nicht die einzigen!" Azul knurrte laut und riss seine Waffe weg von Brook. Trat an Rascals Seite und starrte hinab. „Diese Wichser. Sie wollten uns nur hier oben wissen, damit wir nicht fliehen können." Auch Brook ließ seine Waffe wieder sinken. „Scheint so." Rico schluckte schwer. „Wir sitzen in der Sackgasse!" Wieder dachte Arran fieberhaft nach. Sie waren so schweißtreibend hier hoch gelangt nur um jetzt überrannt zu werden? Dem haftete etwas äußerst bitteres an. Sie waren in die Falle gerannt. In Tomás und Blancos. Scheinbar hatten die beiden Anführer genau das hier gehofft. Nicht nur erhofft. Sie hatten damit gerechnet das Clavol angreifen würde und sie hatten Fallen bereit gestellt. Sich zusammengeschlossen. Das war die eine Option, die Clavol und Arran nicht hatte kommen sehen. Das zwei so herrische und paranoide Personen, die sich bereits einmal hintergangen hatten, bereit waren, sich noch einmal zusammenzuschließen. Wie hatten sie das vor aller Augen geklärt? Wie hatten sie sich verständigt und wo waren sie jetzt? Das Juan so unter Beschuss stand bewies, das auch Tomás ihm in den wenigen Tagen eine Falle gestellt hatte. Dabei hatte Clavol extra schnell reagiert. Damit die Beiden eben nichts mehr planen konnte. Sie waren zu langsam gewesen. Blanco hatte Brooks Verrat für sich genutzt. Wie hatte Blanco das kommen sehen? Hatte er Brooks Liebe zu Arran durchschaut gehabt? Arran musste zugeben, diese Niederlage schmerzte. Sehr sogar.


Sein roter Himmel - Su Cielo RojoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt