Kapitel 25

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Voll bepackt mit seiner Sporttasche betrat Arran das Wohnzimmer. Gleichgültig warf er sie auf das Sofa und lief zum Kühlschrank. Seine Mutter hatte Frühschicht. Nana war ein paar Freunde in der Stadt treffen. Er war Gott froh deswegen. Heute war ein Turnier und er hasste es, wenn sie alle zusahen. Es brachte ihn ganz aus dem Konzept. Es würden nur die üblichen Verdächtigen dort sein. Einer davon schien noch immer zu schlafen. Arran zog sich die Milchpackung aus dem Kühlschrank und gönnte sich einen großen Schluck, ehe er den leeren Karton einfach wieder zurückstellte und die Tür schloss, nur um zu Naias Tür zu kommen. „Schlafmütze. Wach auf oder ich geh ohne dich." Er klopfte wild dagegen. Etwas murrte. Sie war also davon wach geworden. Es dauerte geschlagene 15 Minuten, bis sie tatsächlich ins Wohnzimmer kam. „Morgen." Brummte sie verschlafen. Er musterte sie skeptisch. Er hatte längst angefangen sein Frühstück zu essen. Brot mit Erdnussbutter und Banane. Er brauchte was Energiereicheres als Weißbrot. „Warum musst du diesmal so früh los?" Fragte sie mürrisch und taumelte schlaftrunken zum Badezimmer. Sie war kaum darin verschwunden, als er grinste. Er hatte ihr heute einfach die falsche Uhrzeit genannt. Diesmal würden sie nicht zu spät kommen. Er hörte wie die Dusche anging und weitere 30 Minuten vergingen, in denen er gähnend auf dem Sofa verbrachte und Fernseh sah, bis Madam sich endlich aus dem Bad begab. Zu seiner Überraschung trug sie das Trikot seiner Mannschaft und eine Capi mit dem selben Logo. „Das ist jetzt nicht dein ernst?" Fragte er. Unschlüssig was er davon halten sollte. Naia lachte aber. „Was denn. Das ziehen wir alle an! Damit ihr uns keine Schande macht." Er lachte gekünstelt auf. „Ich weiß ja nicht wer hier wem eine Schande ist." Sie trat zu ihm um leicht nach ihm zu schlagen und er hob einfach den Arm und fing den Schlag ab. „Na los. Iss endlich. Wir sind spät dran." Kurz huschten seine Augen zur Uhr. Er sollte das immer machen. Sie lagen perfekt in der Zeit. Naias Augen verengten sich als sie das sah. „Du bist ganz schön ruhig, dafür das ich spät dran bin." Arran wollte wirklich lügen, doch da tauchte ein Grinsen auf. „Wer weiß. Iss jetzt." Einen Moment zögerte sie noch dann öffnete sich ihr Mund und ihre Augen wurden riesig und sie schlug ihn noch einmal. „Burro! Du hast mir die falsche Uhrzeit gesagt!" Erkannte sie genervt, ehe sie abdrehte und zum Kühlschrank ging. Er musste sich das hämische Grinsen verkneifen, als sie nach der Milchpackung griff, nur um sie leer vorzufinden. „Das gibts doch nicht! Idioto, Burro rojo! Vollpfosten!" Sie warf ihm den Karton einfach entgegen. „Räum das gefälligst auf. Wenn Nana das sieht. Du Kind. Nino!" Schimpfte sie pausenlos, während Arran sich einfach Tod lachte. Naia regte sich so lange auf, das sie trotz der halben extra Stunde tatsächlich 5 Minuten zu spät kam und den ganzen Weg über warf sie ihm wütende Blicke zu. „Da seit ihr ja endlich!" Rief Oli laut, die Hände in die Taille gestemmt. „Hey für unsere Verhältnisse sind wir doch mal richtig pünktlich oder nicht?" Er warf kurz ein Grinsen zu Naia, die ihm einfach die kalte Schulter zeigte. „Was hast du gemacht? Sie aus dem Bett gezerrt?" Fragte Jacob laut und die ganze Gruppe begann zu lachen. Sie waren längst alle da. Naias Mädchen, die auch alle die Capis und Trikots trugen. Die Mannschaft. Sie waren vollständig. Fast. Arrans Blick glitt über die Menge und er endete bei Jacob, der finster dreinblickte. „Hab versucht ihn anzurufen. Er geht nicht dran." Es war ein Nicken und eine seltsame Stille, ehe Oli – ihr Trainer – in die Hände klatschte. „Na los. Hilft nichts. Ab in die Kabine. Mädels. Ich verlass mich auf euch." Naia und der Rest vollzogen den Soldatengruß. „Ay ay. Wir rocken das!" Rief Kiki laut. „Dir viel Glück Arran!" Sie strahlte ihn an und er geschmeichelt zurück. Er würde lügen, wenn er sagte, das er die Aufmerksamkeit von Ella, Kiki und Cas nicht genoss. „Hey Naia. Du drückst dem Weltbesten-Torwart doch auch die Daumen oder?" Sagte Jacob voller Überzeugung und legte einen Arm um sie und Naia grinste. „Dann solltest du diesmal aber mehr Tore halten als beim letzten Turnier." Sie grinsten sich zu und es war Cas die aufblickte. „Wer wird denn jetzt der rechte Verteidiger?" Blicke fielen auf Olivier. Er sah kurz über die Menge. „Emilio. Deine Chance. So jetzt aber Abmarsch!" Die Gruppe trennte sich. Während die Mädels ihre Plätze auf der Tribüne suchten, verschwand die Mannschaft in der Umkleide. Die Stimmung war angespannt. Nicht nur weil sie sich mental auf das Turnier vorbereiteten, sondern auch weil jemand fehlte. Rico. Sie waren mit ihm aufgewachsen und jetzt zog er sich Stück für Stück zurück und es ließ einen hilflos zurück. Hilflosigkeit. Arran erlebte sie wieder und wieder und sie quälte in mit jedem mal ein Stückchen mehr. Jacob schlug ihm auf die Schulter. „Na los. Wollen wir unsere Fans mal nicht enttäuschen." Marc lachte bitter auf. „Unsere? Du meinst Arrans. Er hat einen ganzen Fanclub." Jacob tippte Marc gegen die Stirn. „Noch. Aber wenn wir heute richtig glänzen, werden sie ihn schneller vergessen, als er Tschüss sagen kann. Immerhin bin ich als Captain um einiges cooler." „Tja aber dir fehlt das sexy rote Haar mein Freund." Warf Arran ein und die Jungs lachten. Wurden etwas lockerer. Langsam rückte Rico aus ihren Gedanken fort. „Du bist eindeutig zu versteift darauf, Rotschopf. Aussehen ist nicht alles." Die Mannschaft begann zu lachen. „Jacob. Das sagen nur Loser." Oli klatschte in die Hände und schon war die Aufmerksamkeit wieder bei ihm. „Gut jetzt. Zur Taktik. Habt ihr alle die Zettel gelesen..."

Sein roter Himmel - Su Cielo RojoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt