8 Für immer ex

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„Aufstehen! Besuch für Euch!"

Tom und Nikos waren sofort hellwach.

„Was ist los, Sandy?"

„Basilis ist da, er will mit Euch sprechen."

Hastig zogen sie sich an. Basilis wartete am Küchentisch. Die Uhr zeigte 8.

„Basilis, ist das nötig? Kannst Du uns nicht mal ausschlafen lassen?"

„Ausschlafen kannst Du, wenn Du wieder in Deutschland bist. Männer, ich wollte Euch bitten, mich zu begleiten. Der Alte Mann kann nicht aus dem Haus, und ich möchte Thomas nicht allein gegenübersitzen."

Das konnten sie verstehen. Sie verschlangen zwei Marmeladenbrote und statteten dem Bad einen Blitzbesuch ab. Nikos lud sie großzügig in den Bel Air ein: für drei Mann war Basilis' Motorrad etwas zu klein.

Herr Tsikos gab ihnen den Schlüssel für die Hoftür, denn Basilis meinte, es sei angebracht, das Gespräch mit dem Briten nicht vor aller Augen auf der Dachterrasse zu führen. Unter dem Aprikosenbäumchen waren sie ungestört.

Ohne zunächst die Geschehnisse des vergangenen Tages zu erwähnen, zeigte Basilis dem Engländer zwei der Zeichnungen.

„Ihr habt recht, das sind die Pläne für die neue Waffe. Und die habt Ihr also verändert und dann verkauft? Darf ich wissen, an wen?"

„An Libyen."

„Libyen? Gaddafi? Es gibt einen englischen Offizier, der das an Gaddafi geben wollte? Gut, dass Du mich angerufen hast. Wenn Du mir die kompletten Papiere und den Namen gibst, bekommt Ihr Geld. Wahrscheinlich nicht so viel, wie Euch die Libyer gegeben haben, aber ein paar Nullen werden schon dran sein. Ich verspreche Euch, dass Euer Mann außen vor bleibt, aber den Soldaten müssen wir aus dem Verkehr ziehen."

„Thomas, das war noch nicht alles. Am Montag bekommt unser Mann schon wieder Material. Wir vermuten, dass es etwas mit Chemiewaffen zu tun hat. Er trifft sich mit dem Soldaten, und Sie könnten ihn dann festnehmen. Ich nehme doch an, unter diesen Umständen werden Sie ihn verhaften wollen?"

Tom schaltete sich ein:

„Es ist ein Ort in London. Wir möchten, dass Sie den Soldaten und unseren Mann festnehmen, aber getrennt wegbringen. Sie bekommen natürlich die Unterlagen zurück, aber das Geld, das er kriegt, darf unser Mann behalten, es ist ja kein Staatseigentum. Der Soldat muss denken, dass er auch verhaftet wurde, aber Sie verzichten darauf, ihn zu befragen. Lassen Sie ihn bitte einfach gehen."

Der Geheimdienstoffizier räumte im Geist bereits das Büro seines Vorgesetzten um. Der würde zum Jahresende in Pension gehen, und er würde sein Zimmer beziehen. Ganz sicher.

„Ich verspreche es. Euer Mann kann das Geld behalten, und wir werden ihn vergessen, sobald er aus dem Auto steigt. Ich gebe Euch mein Wort. Und jetzt mal Butter bei die Fische."

Basilis erklärte ihm ihren Plan. Er hörte mit wachsender Spannung zu.

„Und das habt Ihr Euch gestern Abend mal eben so bei einem Ouzo ausgedacht? Für sowas sitzen bei uns zwölf Leute drei Tage lang herum."

„Genau genommen ist das unserem Mann in London ganz allein eingefallen, während er mit dem Soldaten verhandelte."

„Fehlt mir nur noch der Name."

„Fehlt uns noch eine Zahl mit ein paar Nullen," warf Nikos ein.

„Vier Nullen, in Pfund."

„Colonel Steltzner in Sandhurst."

„Steltzner also, der alte Querulant. Frage mich allerdings, wie der an solches Material herankommt, der sitzt doch auf einem völlig toten Gleis."

„Genau deswegen wollen wir, dass unser Mann zum Schein verhaftet wird. Wir glauben auch, dass Steltzner nicht allein handelt. Da muss es Leute im Hintergrund geben, und die dürfen nicht auf die Idee kommen, dass unser Mann ihn ans Messer geliefert hat," sagte Tom.

Die richtigen Leute Band 4: Das Ende der AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt