7 Daves Tag

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Kurz vor 6 trafen sich Killer und Dave am Eingang der Kaserne in Sandhurst. Sie füllten ihre Besucherscheine aus und lehnten eine Begleitung dankend ab. Sie kannten ja den Weg.

„Was machst Du eigentlich, wenn dieser Colonel nicht „Danke" sagt, und „Tschüss"?"

„Ich habe das mit Basilis besprochen. Ich werde zum Schein darauf eingehen, wenn er eine neue Forderung stellt, aber er meinte, ich sollte mich zieren. Er hat einen Plan, wie wir Steltzner loswerden können, übrigens auch, wenn er sich an die Abmachung hält. Tom ist in Athen, sie haben das besprochen."

„Wie wollen die das denn machen?"

„Keine Ahnung, aber wenn Basilis sagt, sie schaffen das, dann glaube ich ihm."

„Dave, schön Euch zu sehen. Setzt Euch doch bitte."

Oberst Steltzner war die Freundlichkeit in Person. Er bot ihnen sogar einen Whisky an, den sie ablehnten.

„Ich soll Ihnen diesen Orden geben, Herr Oberst."

Dave überreichte ihm das Kästchen, der Oberst sah hinein und schien zufrieden.

„Schade, dass ich den nicht tragen kann. Ich danke Dir, Dave, und natürlich auch Deiner Gruppe. Hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht. Umso besser, denn das, was ich Euch als nächstes mitgebe, müsste sehr bald nach Libyen kommen."

Also doch! Dave hatte von vornherein damit gerechnet. Je besser eine Erpressung klappt, desto größer das Risiko, dass man es wieder versucht. Er war vorbereitet.

„Herr Oberst, die Vereinbarung war, die Sache ist erledigt, wenn Sie die Bestätigung bekommen. Ich habe meinen Teil erfüllt, nun erfüllen Sie bitte Ihren."

„Wir können jetzt eine Stunde diskutieren, Dave, aber am Ende wirst Du es machen, weil Du gar keine andere Wahl hast."

Killer war nervös. Der Oberst wirkte auf ihn bedrohlich. Er bewunderte Daves Ruhe. Hatte er das wirklich im Griff?

„Herr Oberst, ich werde für Sie nicht noch einmal meine Zukunft aufs Spiel setzen. Komm, wir gehen."

Sie erhoben sich und gingen zur Tür.

„Setzt Euch hin," zischte der Oberst, „sofort!"

Sie drehten sich um und sahen in die Mündung einer Pistole. Killer war übel. Dave dachte an Tom, an Bernd und seine Waffe, und an Martin und seine Analysen. Der Oberst würde nicht am hellichten Tag in der Kaserne zwei Leute erschießen.

„Herr Oberst, machen Sie sich nicht lächerlich. Stecken Sie die Pistole ein. Vielleicht sollten wir doch einen Whisky trinken."

Colonel Steltzner ärgerte sich. Schon wieder hatte dieser Junge aus Newcastle ihm den Wind aus den Segeln genommen. Er legte die Pistole in die Schublade und schenkte drei Gläser ein.

„Eis?"

„Sind wir Barbaren? Einen Schuss Wasser, bitte."

Gehorsam schüttete der Soldat ein wenig Wasser in den Johnny Walker Black Label. Sie nippten an dem Getränk.

„Wir machen das jetzt so, Herr Oberst. Sie sagen uns, was wir transportieren sollen, und wir sagen Ihnen, was das kostet."

„Also, das letzte zuerst. Ihr bekommt, wie beim letzten Mal, Euer Geld von den Libyern..."

„Ich rede nicht von dem Geld, das unsere Organisation bekommt. Ich rede von dem Geld, das wir bekommen, und zwar, bevor wir einen Finger krumm machen, dass das klar ist."

„Ihr Ganoven. Gar kein Geld bekommt Ihr von mir."

„Dann danke für den Whisky. Komm, es hat keinen Zweck."

Die richtigen Leute Band 4: Das Ende der AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt