22 Ja, ich will

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Die Rückfahrt verlief ohne Probleme, die Straßen waren geräumt, und südlich des Olymp lag kein Schnee mehr. Der Himmel blieb grau, und es war nach wie vor kalt, aber nicht mehr so frostig wie im Norden. Manos rief in Agios Andreas an und bat seine Mutter und Dimi, für alle zu kochen. Als die Gruppe ankam, wurden sie mit einem kräftigen Eintopf empfangen. Eine junge, schwarzhaarige Frau, die niemand zuvor gesehen hatte, hantierte wie selbstverständlich in der Küche.

„Darf ich Euch Ioanna vorstellen? Sie hat den Laden gegenüber von unserem gepachtet," sagte Dimi lächelnd.

„Schon wieder einer mit dem Glücks-Heiligenschein," dachte Phil. Für ihn war klar: Ioanna war Dimis Flamme.

„Was verschlägt Dich nach Agios Andreas?" fragte Nikos.

„Ich war mal am Wochenende mit ein paar Freunden hier. Wir hatten von Eurem Laden gehört und waren neugierig. Ich wollte mich selbstständig machen, ich mache Silberschmuck. Als Dimi erzählte, dass der Laden zu haben ist, billig obendrein, hab ich nicht lange überlegt. Ich hoffe, dass ein paar von Euren Kunden auch zu mir kommen."

Phil konnte seine Neugier kaum zügeln:

„Ist denn eine Wohnung bei dem Laden dabei? Oder wo wohnst Du?"

„Nein, nur der Laden und eine winzige Werkstatt. Dimi hat mir angeboten, ich kann erst mal bei ihm wohnen, dann kann ich meine Wohnung in Athen kündigen und muss nicht jeden Tag fahren. Sag mal, wie heißt der Junge mit den langen Armen?"

„Das ist Georgios, der Bruder von Sophia. Wieso?"

„Ich dachte, ich hätte ihn irgendwo schon mal gesehen."

Basilis schnappte sich Dimi und ging mit ihm vor die Tür.

„Wie vorsichtig müssen wir sein, wenn Ioanna da ist? Sorry, dass ich so direkt frage, aber Du verstehst schon."

„Ja, klar. Ich bin nicht objektiv. Wir kennen uns seit drei Monaten, aber sie wohnt hier erst seit Weihnachten. Ich bin total verliebt, also, wie gesagt: nicht objektiv. Ich vertraue ihr, aber Euer Maßstab muss ein anderer sein. Ich habe ihr nichts gesagt. Für sie sind wir einfach Freunde. Sie hat mal erzählt, dass sie an der Uni politisch aktiv war, aber Genaues weiß ich nicht."

„Tut mir leid, dass man so misstrauisch sein muss, aber ich schätze, wir bleiben erst mal bei Deiner Geschichte."

Das gab er so an alle anderen weiter, als Ioanna einmal für kurze Zeit verschwunden war.

„Habt Ihr eigentlich die Uptones-Hemden dabei?" fragte Anna.

„Klar," antwortete Killer. „Mole hatte die Idee. Er meinte, kann ja sein, dass wir mal auftreten können, als Akustik-Band."

„Das ist gut, Killer. Zieht sie morgen an. Ihr sollt ja spielen."

Sie verabredeten, sich für die Silvesterparty richtig fein zu machen, was Tom und Martin in eine Krise stürzte, denn sie hatten keinen Anzug dabei. Die Salamis-Griechen versprachen, ihnen und Panos, der so etwas nicht besaß, eine Auswahl angemessener Kleidungsstücke mitzubringen.

Basilis, der inzwischen mehrmals mit Michalis telefoniert und einige Programmänderungen für die Party vereinbart hatte, bat Tom und Sophia zum vertraulichen Gespräch.

„Wir wollen morgen Abend allen die Gelegenheit geben, ihre Verlobung öffentlich zu machen. Was ist mit Euch?"

„Ich dachte, wir zählen nicht," nörgelte Sophia.

„Natürlich zählt Ihr. Schließlich seid Ihr länger zusammen als alle anderen."

Tom und Sophia sahen sich lange an. Basilis beobachtete interessiert ihre telepathische Unterhaltung.

Die richtigen Leute Band 4: Das Ende der AngstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt