𝗞𝗮𝗽𝗶𝘁𝗲𝗹 𝟮𝟱

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Ruby PoV:

Als ich am Morgen nach dem Streit und dem Eisessen aufwachte, wusste ich gar nicht, wie ich mich fühlen sollte. Einerseits war ich glücklich, dass Maxi und ich uns so gut verstanden, andererseits war ich aber auch traurig, weil ich mit Markus Streit hatte.

Ich kramte irgendwas zum anziehen aus meinem Schrank und sah dabei aus, wie der größte Penner. Lange, große Jogginghose und einen Oversized Pulli. Danach schminkte ich mich und putzte meine Zähne.

„Guten Morgen", begrüßte ich meinen Papa und Alina. „Morgen, liebes! Dein Frühstück steht in der Küche", meinte Alina und lächelte freundlich. „Du hast dir ja was schönes zum anziehen ausgesucht", meckerte mein Papa.

„Tut mir leid, mir ist heute einfach nicht so nach was ordentlicherem", murmelte ich und packte mein Frühstück. „Schon gut, manchmal möchte ich am liebsten auch nur so raus", schmunzelte er. „Danke für dein Verständnis", sagte ich und ging zur Haustür.

„Soll ich dich fahren?", fragte Alina mich. „Ich möchte keine Umstände machen", erklärte ich. „Du machst doch keine Umstände! Komm, Spring rein", kam es von ihr. „Danke dir, ist wirklich lieb", murmelte ich und setzte mich ins Auto. „Nicht der Rede wert", meinte sie und fuhr los.

„Bedrückt dich immer noch der Junge", erkundigte sie sich. „So ziemlich", grummelte ich. „Du musst ihn ja ziemlich gern haben", stellte sie fest. „Ich glaube irgendwie schon", meine Stimme brach leicht, als mir wieder bewusst wurde, dass ich ihn sehr gerne hatte.

Schnell blickte ich aus dem Fenster und versuchte meine Aufmerksamkeit auf etwas anderes zu lenken. „Du solltest mit ihm reden, wenn du ihn so sehr magst", explizierte sie. „Du hast ja recht, aber ich glaube nicht, dass er mit mir reden möchte", gab ich zu. Innerlich setzte mir dieser Gedanke großen Schmerz zu.

Es tat so weh. Ich mochte ihn, sehr sogar. Er mich aber nicht. Ich war der Grund für all seine Probleme in letzter Zeit und das wollte ich nicht sein, ich wollte, dass es ihm gut geht und er glücklich sein konnte.

Ich konnte ihm all das nicht geben. Nichts davon. War er jemals glücklich mit mir gewesen? Wir waren nicht einmal zusammen, dennoch dachte ich, dass wir uns ziemlich nahe standen.

„Wenn er nicht mit dir reden möchte, ist er doof. Dann erkennt er nämlich nicht, was du für ein tolles Mädchen bist und wie viel du für ihn empfindest", flüsterte sie liebevoll. „Du bist wirklich ein toller Mensch, danke dir für alles. Ohne dich hätte ich es bei Papa keinen Tag überlebt", lachte ich und sie tat es mir gleich.

„Da sind wir, bis später", meinte sie. „Bis später", sagte ich und stieg aus. Ich winkte ihr noch kurz und ging dann ins Gebäude. „Na, guten Morgen", begrüßte Maxi mich und zog mich in eine Umarmung. „Morgen", murmelte ich etwas unsicher.

Ich hatte eigentlich nichts gegen Umarmungen, aber diese fühlte sich anders an. Irgendwie wollte ich ihn nicht auf diese Art umarmen, es fühlte sich falsch an.

„Ist alles okay", hauchte er. „Ja, alles gut", murmelte ich. Er umarmte mich immer noch und so langsam wurde es weird. Ich konnte Markus aus dem Augenwinkel an seinem Spind sehen. Er blickte genau dann auch in unsere Richtung und ich blickte schnell auf den Boden.

„Tut mir leid, ich brauche kurz einen Moment", meinte ich und rannte mit Tränen in den Augen in die Schul-Toilette. Ich war einfach so überfordert mit meinen Gefühlen. Ich wollte nicht mehr hier in Grünwald sein, ich wollte nach Hause. Zu meiner Mama. Nach Hause zu meiner besten Freundin.

Ich schloss mich in einer der Toilettenkabinen ein, in der Hoffnung, dass niemand reinkommen würde. Ich wollte einfach allein sein. Ich wollte nicht in die Klasse. Nicht zu Maxi und Markus an den Tisch. Ich wollte einfach nur allein sein.

𝒜𝓁𝓁𝑒𝓈 𝓌𝒶𝓈 𝓂𝒾𝓇 𝓌𝒾𝒸𝒽𝓉𝒾𝑔 𝒾𝓈𝓉 // Markus DWK x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt