𝐾𝑎𝑝𝑖𝑡𝑒𝑙 18

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Markus PoV:
Am nächsten Morgen war ich bereits früher an der Schule, um den anderen aus dem Weg zu gehen. Was heißt den anderen, eher gesagt Ruby. Ich hatte sie zwar geküsst und es auch genossen, aber irgendwie hatte ich Angst davor, was jetzt passieren würde.

In Gedanken versunken starrte ich auf mein Blatt und versuchte meine Aufgaben zu lösen. Es war bereits die dritte Stunde und Ruby war noch nicht aufgetaucht. Ich machte mir so langsam Sorgen und hoffte, dass es ihr gut ging.

„Markus", riss mich mein Lehrer aus den Gedanken. „Entschuldigung. Was war ihre Frage?", fragte ich peinlich berührt. „Ob es dir gut geht und ob du die Aufgabe verstehst", lachte er. „Bin nur etwas erschöpft und kann mich deswegen schlecht konzentrieren", murmelte ich. Der Lehrer nickte und ging dann zurück nach vorne.

„Bro? Alles klar?", fragte Maxi. „Jaja", sagte ich. „Ist das mit Ruby und dir jetzt was festes", fragte er plötzlich. „Wovon sprichst du?" „Ich weiß doch, was ihr da gestern gemacht habt", neckte er mich. „Weiß echt nicht", meinte ich und zuckte mit den Schultern. „Ihr solltet mal reden", schlug Maxi vor. Ich nickte ihm zu und wollte mich dann auf meine Aufgaben konzentrieren, aber Lilly hatte da andere Pläne.

„Du und Ruby also, so so", provozierte sie. Erst wollte ich gar nicht drauf eingehen, aber sie provozierte immer weiter. „Die arme. Spielst du mit ihren Gefühlen auch so?" oder eine andere Frage „Kann sie besser küssen als ich".
„Kannst du mal still sein?", fragte ich noch nett. „Warum? Die Wahrheit tut manchmal weh oder nervt einen", kam es von ihr. Das schlimme war, dass sie mit dem Satz nicht mal unrecht hatte.

Ich versuchte sie für den Rest des Tages zu ignorieren, was gar nicht mal so einfach war.

Nach der Schule ging ich also so schnell wie möglich zu meinem Motorrad und fuhr weg.

Ob ich Ruby schreiben sollte? Keine andere Frage als diese schwirrte mir im Kopf herum. Ich meine immer hin fand ich sie echt toll und hatte in der letzten Zeit nur an sie gedacht, aber irgendwie hatte ich Angst, dass mein 'schwach' werden wieder alles zerstört hatte.

Ich hatte Angst, dass das mit uns nicht passte und sie und ich dann gar keinen Kontakt oder so mehr hatten. Ich weiß, total lost. Außerdem wusste ich nicht mal, ob sie mich ebenfalls küssen wollte oder ob ich sie damit einfach nur total überrumpelt hatte.

Letztendlich kam ich zu dem Entschluss mich doch noch zu melden.

Chat:

Markus: Hey, ich wollte mich mal erkundigen, wie es dir geht

Ruby: Ganz gut.

Markus: Bist du denn krank oder ist irgendwas passiert?

Ruby: Nichts passiert, alles gut :)

Markus: Dann gehts ja

Ruby: Jap :)

Danach schrieben wir nicht mehr. Irgendwas fühlte sich nicht richtig an, als hätte sie gelogen. Das kurze ‚Gespräch' war auch irgendwie weird gewesen. Ob ich es vielleicht nicht doch lieber gelassen hätte? Ist ja auch egal.

Der Gedanke allerdings, dass doch etwas passiert sei hingegen ließ mich nicht los. Es war bereits nach 23:00 Uhr und eigentlich hatte ich gleich vor schlafen zu gehen, aber irgendwas hielt mich davon ab. „Och fuck", jammerte ich und sprang auf. Leise schlich ich durch den Flur und verließ dann das Haus.

Mein Motorrad schob ich noch ein Stück und stieg dann auf. Was macht die Olle nur mit mir? Schnell fuhr ich zu ihrem Haus und schrieb ihr dann.

Chat:
Markus: Komm mal bitte leise vor die Tür
Ruby: Bitte was?

Markus: Mach einfach

Ruby: Moment

Innerhalb einer Minute öffnete sie die Tür. „Was machst du hier", fragte sie verwirrt. „Ich wollte nach dir sehen", gab ich leise zu. „Warum das denn, ich habe doch gesagt, dass alles okay ist", flüsterte sie. „Hab ich dir aber nicht geglaubt", lachte ich leise. Sie lächelte mich an und sah mit ihren wunderschönen Augen direkt in meine. Ich musterte sie und dann fiel mir ihr Handgelenk ins Auge.

Es war blau und grün. Das Hämaton ging einmal um ihr ganzes Handgelenk. Als sie merkte, dass ich es gesehen hatte legte sie ihren Arm hinter ihren Rücken. „Ich sollte dann mal wieder reingehen, danke fürs kommen", murmelte sie schnell und drehte sich dann um. „Stehen geblieben", meinte ich und hielt sie vorsichtig fest. „Du solltest jetzt wirklich gehen", kam es von ihr. „Ich sehe das doch? So blöd bin ich auch nicht. Erzähl mir doch bitte, was passiert ist", sagte ich.

„Es ist nichts passiert, ich habe mich gestoßen", erklärte sie. „Und ich bin der heilige Geist", meinte ich ironisch. „Cormac hat's meinen Vater gesteckt, okay? Bist du jetzt zufrieden", fragte sie und sah mich den Tränen nahe an.

„Den mach ich fertig", meinte ich aggressiv. „Lass gut sein, er wusste das von meinem Vater nicht wirklich", erklärte sie. „Und ich nehme mal an, dass das dann die Reaktion deines Vaters war", murmelte ich. Sie nickte und drehte sich dann weg. „Komm schon her", meinte ich und schloss sie in meine Arme.

Dann weinte sie und hörte sie laut Schluchzen. „Du machst meine Klamotten dreckig, du drei Käse hoch", lachte ich. Sie guckte mich daraufhin trotzig an und fing an meinen armen Pulli als Taschentuch zu benutzen. „Du bist widerlich", lachte ich. „Jetzt aber mal ehrlich, dass kann nicht so weiter gehen", meinte ich und schon sie etwas weg, damit ich sie ansehen konnte.

Sie nickte verheult zu mir. „Ich möchte einfach wieder zu meiner Mama", flüsterte sie. „Ich weiß, ich weiß", wiederholte ich mich und strich ihr dabei die Tränen aus dem Gesicht. „Danke", flüsterte sie und lächelte. Ich lächelte sie an und streichelte ihr durchs Haar. „Kommst du morgen wieder", fragte ich vorsichtig. „Klar, muss immer hin das scheiß Projekt mit Lilly nach der Schule machen", seufzte sie.

„Du hattest echt Pech bei der Einteilung", lachte ich. „Das ist überhaupt nicht lustig", kam es von ihr, woraufhin sie mir in die Hüfte boxte. „Ich gehe dann mal schlafen, immer hin muss ich morgen viel ertragen", lachte sie. „Ich fahre dann nach Hause", murmelte ich und lächelte sie an.

Die Verabschiedung..
Keiner von uns beiden wusste wirklich, wie er mit dem anderen in dem Moment umgehen sollte. Ich meine immer hin hatten wir uns gestern noch geküsst und danach hatten wir nicht mal ein Wort gewechselt. Also nahm ich sie einfach in den Arm und fuhr dann nach Hause.

Zu Hause angekommen, schlich ich zurück in mein Zimmer und ging schnell Zähne putzen, sowie mich umziehen. Danach warf ich mich erschöpft ins Bett und schlief kurz darauf hin ein.

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Das Kapitel ist etwas kürzer als sonst, dennoch wollte ich mal wieder etwas Hochlanden.

Danke euch allen fürs lesen!

𝒜𝓁𝓁𝑒𝓈 𝓌𝒶𝓈 𝓂𝒾𝓇 𝓌𝒾𝒸𝒽𝓉𝒾𝑔 𝒾𝓈𝓉 // Markus DWK x ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt