Mäx
Es war Mittwochnachmittag und ich stand vor einem Regal im IKEA und betrachtete den Zettel von Elli, wo sie mir alles aufgelistet hatte, was ich ihrer Meinung nach in meiner Küche brauchte. Mit der Hälfte davon wusste ich tatsächlich nichts anzufangen.
Töpfe, Pfannen und Kochlöffel konnte ich aus allen Utensilien heraus erkennen. Aber was bitte war ein Stabmixer? Reichte nicht ein normaler Mixer? Und für welche Küchenwaage sollte ich mich entscheiden? Hier gab es gefühlt hunderte davon.
"Kann ich Ihnen behilflich sein?" Eine Frau mittleren Alters sah mich fragend an. Vermutlich wirkte ich sehr verloren in dieser Abteilung des Geschäftes.
"Sie könnten meine Rettung sein", lautete meine ehrliche Antwort, woraufhin die Frau schmunzelte. "Eine Freundin von mir will, dass ich das alles besorge." Ich reichte der Dame den Zettel. "Und ohne Ihre Hilfe stehe ich vielleicht wirklich noch stundenlang hier."
Die Frau lachte. "Ich helfe gerne. Wie ich sehe, haben Sie schon ein paar Kochtöpfe in den Einkaufswagen gelegt. Aber wollen Sie nicht lieber Töpfe in verschiedenen Größen kaufen? Manchmal braucht man auch kleinere Töpfe. Ich hätte hier ein Set im Angebot." Ich folgte der Dame wie ein braver Hund und so klapperten wir jeden Punkt auf Ellis Liste ab. In weniger als einer halben Stunde war mein Einkaufswagen voll und ich fix und fertig.
"Ich kann Ihnen nicht genug danken!" Mit diesen Worten verabschiedete ich mich von der Mitarbeiterin. Für sie musste ich heute wohl das Highlight ihres Tages gewesen sein. Ich konnte nur hoffen, dass ihr so etwas öfter passierte, und ich nicht der einzige Mann war, der keine Ahnung vom Kochen und Küchengeräten hatte.
Als ich alles in meinem Kofferraum verstaut hatte, und genügend Geld für ein ganzes Jahr hier gelassen hatte, brachte ich noch schnell den Einkaufswagen zurück und fuhr dann mit meinem Auto in ein Einkaufszentrum. Da ich heute Zeit hatte, wollte ich ein paar Geschenke für Weihnachten kaufen. Meine Mutter wünschte sich Schmuck, das wusste ich. Jedes Jahr zu Weihnachten bekam sie welchen von mir, ich kannte ihren Geschmack schon sehr gut. Früher hatte sie mir immer ihre Lieblingsstücke gezeigt, und ich hatte sie ihr dann jährlich zu Weihnachten geschenkt.
Als ich in dem Schmuckladen war sah ich schon von Weitem eine silberne Kette, die meiner Mum bestimmt gefallen würde. Es war ein Vollmond zu sehen, der einen glitzernden Sichelmond in sich trug. Ich überlegte nicht lange, sondern nahm die Kette gleich an mich. So war es mir immer am liebsten, wenn ich die Geschenke gleich fand und dann so schnell wie möglich wieder aus dem Geschäft verschwinden konnte. Shoppen war nicht unbedingt das, was ich in meiner Freizeit gerne unternahm. Ich eilte Richtung Kassa, als mir plötzlich ein funkelndes violettes Armband ins Gesichtsfeld sprang. Es sah fast haargenau so aus wie das von Elli, nur, dass es andere Farben waren und das Muster nicht genau das gleiche war. Ohne lange darüber nachzudenken, nahm ich auch das Armband mit, einfach weil es mich in diesem Moment so sehr an Elli erinnerte.
Als ich bezahlt hatte, schaute ich, dass ich rasch nach Hause kam. Der viele Trubel in Einkaufszentren war mir nach einiger Zeit echt zu viel. Aus den Lautsprechern drang Weihnachtsmusik und ich sah, wie einige Männer schon den Weihnachtsschmuck aufhingen. Lange dauerte es nicht mehr, und dann war schon der erste Advent. Nun gut, jetzt wo ich darüber nachdachte, war er sogar schon das kommende Wochenende.
Zuhause angekommen, nahm ich das Kochtopfset und ging in meine Wohnung. Dort kramte ich aus der hintersten Ecke einer Lade zwei große Einkaufstaschen. Mit denen eilte ich zurück zu meinem Hyundai und packte alles was ich gekauft hatte ein. Erst als ich wieder vor meiner Haustür stand, wurde mir klar, dass ich das alles auch noch gründlich waschen sollte. Eine Abendbeschäftigung hatte ich also auch schon.
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Visible Miracle | ✔
RomanceIhr Kuss war zuerst zögerlich, doch dann presste sie ihren schlanken Körper gegen meinen. Diese Frau machte mich jetzt schon wahnsinnig, dabei hatte ich ihren Namen schon wieder vergessen. Im Moment ließ sie mich sowieso alles vergessen. Meine Hände...