Kapitel 36

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Elli

Später am Abend, als wir zusammen alles aufräumten und die Couch wieder an ihren ursprünglichen Platz zurückschoben, berührte mich Mäx am Arm. Vermutlich wäre es nur eine sanfte Geste gewesen, wäre da nicht dieses plötzliche Kribbeln in meinem Bauch aufgetaucht. Tausende Schmetterlinge schwirrten aufgeregt in meinem Bauch herum, und schossen alle in meine Mitte. Ich liebte dieses Gefühl. Und ich liebte es, dass ich das alles mit Mäx erleben durfte.

Ich hatte ihm vor gut einer halben Stunde über Arnold erzählt. Es hatte mich einiges an Überwindung gekostet, doch nun fühlte ich mich einfach nur befreit. Zwar hatte ich Mäx nicht gesagt, dass ich Angst hatte, mit ihm zu schlafen, weil ich mich davor fürchtete, seine Berührungen plötzlich als ekelig zu empfinden. Aber irgendetwas ließ mich annehmen, dass dies nicht der Fall sein würde. Denn mit Mäx fühlte sich alles von Grund auf anders an. Besser. Schöner.

Wir schauten uns an, suchten forschend den Blick des anderen. Ein weiteres Mal versank ich in seinen wunderschönen blauen Augen. Vermutlich würde es mir noch millionenmal passieren, doch das machte nichts. Denn wenn ich mich in seinen Augen verlor, dann stand die Welt still.

Augen sollten das Tor zur Seele sein. Mit ziemlicher Sicherheit lag Wahres darin, denn ich konnte so viele Empfindungen und Emotionen aus Mäx herauslesen. Mit nur einem einzigen Blick in seine hellblauen Saphire. Er betrachtete mich, und ich sah so viel Wärme und Sehnsucht darin, dass mein Herz schmolz.

Sein tiefer Blick in mein braunes Augenpaar ließ mein Herz unaufhaltsam schnell klopfen. Seine Pupillen waren geweitet.

Mein Mund fühlte sich staubtrocken an, weswegen ich ihn mit meiner Zunge leicht befeuchtete. Mäx verfolgte dieses Geschehen mit seinen Augen, bis er wieder in die meinen schaute.

Seine weichen Lippen trafen auf meine. Zuerst war der Kuss sanft und einfach nur romantisch. Doch irgendwann beschleunigten wir das Tempo. Aus einer kleinen brennenden Flamme wurde plötzlich ein Feuerwerk. Unsere Lippen lieferten sich einen leidenschaftlichen Tanz, den niemand von uns unterbrechen wollte. Je länger wir vor dem Sofa standen und uns küssten, desto größer wurde mein Verlangen nach ihm.

Meine Hände schoben sich automatisch unter Mäx T-Shirt. Ich streichelte über seinen Unterbauch und konnte die Härchen auf seiner Haut fühlen. Unsere Lippen kamen nicht mehr voneinander los, und unsere Atmung beschleunigte sich. Er schmeckte so gut. Er roch so gut.

Mäx biss mir leicht auf die Lippen, was mir ein leises Keuchen entlockte. Ich fühlte mich bei ihm so begehrenswert. So wertvoll und einzigartig.

Zwischen meinen Beinen bahnte sich ein wohliges Gefühl an, als Mäx mit seiner Zunge meinen Mund eroberte. Ich hatte noch nie in meinem Leben mit meiner Zunge geküsst, doch es war ein fantastisches Gefühl. Ich zog ihn noch näher an mich, und presste mein Becken gegen seines.

Ich vertraue Mäx.

Atemlos entfernten sich Mäx Lippen von den meinen, nur um Sekunden später meinen Hals zu streifen. Er machte mich verrückt! Ich konnte absolut keinen klaren Gedanken mehr fassen!

"Willst du ins Zimmer gehen?", fragte Mäx heiser. "Wenn nicht, ist es auch okay", schob er noch schnell hinterher. "Ich meine, wir müssen heute gar nichts tun. Wir haben Zeit."

Doch mein Kopf hatte bereits den Autopiloten eingeschalten, weswegen ich schon längst nickte. "Lass uns in dein Schlafzimmer gehen", antwortete ich daher atemlos.

Visible Miracle | ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt