Mit allen Ecken und Kanten (Snucius)

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Vor drei Wochen, stürzte Lucius Malfoy unangekündigt in die Privaträume von Severus Snape und küsste ihn. Er war wohl ziemlich überrascht, als der Tränkemeister den plötzlichen Kuss erwiderte.
Sie redeten bis in die Nacht hinein, wobei das Familienoberhaupt Severus erzählte, dass ihm ein Jahr vor der großen Schlacht die Gefühle für den schwarzhaarigen bewusst geworden waren.
Der Zufall bei dem ganzen; Severus wurde zu dem Zeitpunkt auch einiges klar.
Er war in den Blonden verliebt und wollte ihn nie wieder missen.
Seitdem waren sie ein Paar und lebten im Malfoy Manor.

Eines Abends, saßen sie zusammengekuschelt am Sofa des Kaminzimmers bei prasselndem Feuer und genossen die Stille, während beide in ihren Büchern vertieft lasen. 
Nach einer Weile legte Severus sein Buch zur Seite und räusperte sich leicht.

Verwundert schaute Lucius über den Buchrand, und legte dieses weg, als sein Partner ihn gequält und flehend ansah.
Er zog den dunkelhaarigen auf seinen Schoß und Severus schmiegte sich sofort an ihn.
Lucius sah besorgt auf den Mann in seinen Armen und legte seinen Kopf auf den des anderen ab.

“Du, Lucius?” flüsterte Severus unsicher.
“Ja, Sev?”
“Ich, also ich mag-, ach vergiss es.” stotterte der ehemalige Professor.
Severus hatte nach dem finalen Kampf seine Stelle als Lehrer in Hogwarts aufgegeben und arbeitete nun als renommierter Tränkemeister und Heiler im St.Mungos.

Dank Harry Potter, wurden er und der Blonde freigesprochen und Lucius arbeitete nun wieder im Ministerium.
Auch die Spannung zwischen dem Paar und dem jungen Mann wurde mit einer Aussprache weggewischt.

“Hey Schatz, egal was es ist, du kannst mir alles sagen. Ich bin da, für immer.” riss ihn Lucius aus seinen Gedanken.

Angesprochener nickte nur schwach und entzog sich mit einem Ruck der liebevollen Umarmung seines Freundes.
Zittrig stand er auf und drehte sich um.

“Ich, ich zeige es dir, dann ist es besser zu verstehen, denke ich. Bin gleich wieder da.”, flüsterte er über seine Schulter danach ging er in Richtung Schlafzimmer.

Geduldig wartete Lucius, fragte sich, was seinen Severus so verunsicherte und auf welches Geständnis er alles andere als verständnisvoll reagieren würde. Doch er kam auf keinen Entschluss.

Egal was den Tränkemeister zu quälen schien, er würde ihn immer lieben.
Nach zehn Minuten, kam Severus wieder ins Zimmer und Lucius verschlug es die Sprache.

Der Heiler trug ein dunkelblaues Abendkleid, welches schulterfrei war und bis knapp über den Boden ging.
Dazu noch flache Stöckelschuhe, in nachtschwarz.

Die schulterlangen Haare hatte er zu einem Pony zusammengebunden und auf seinen Lippen war kaum sichtbar, Lippenstift aufgetragen.

Wunderschön.

„Ich…also mir gefällt es Frauenkleider zu tragen.“ Stotterte Severus leise.

Verunsichert sah Severus den Aristokraten eine Zeitlang an.
Dieser war von dem Anblick vor ihm, zusehends überwältigt, als dass er hätte sprechen können.

Schließlich räusperte sich Lucius doch und blickte seinem Freund, mit ausdrucksloser Miene, tief in die Augen.

In den schwarzen Seelenspiegel hatten sich Tränen gebildet, welche nun unaufhörlich, jedoch nicht weniger still die blassen Wangen herunterflossen.
In seinem Inneren wütete ein ganzer Tornado aus Gefühlen.
Es war ein ganzes Schlachtfeld aus Emotionen, doch Angst und Unsicherheit dominierten definitiv.

Dazu kam ein kleines Fünkchen Hoffnung.
Wortlos breitete Lucius die Arme aus. Ein stummes Anliegen, zu ihm zu kommen.

Zögernd trat Severus näher und quiekte überrascht auf, als sich die starken Arme um seine Hüfte schlangen und er ohne Vorwarnung auf den Schoß seines Partners gezogen wurde.

Unsicher, was er jetzt tun sollte, lehnte er leicht an Lucius‘ Schulter. Fest wurde er an diese gedrückt und heißer Atem striff sein Ohr.

„Du siehst wunderschön aus Baby“ flüsterte Lucius in dieses und küsste liebevoll sein Ohrläppchen.

„Und du hast wirklich nichts dagegen, dass ich gerne Frauenkleider trage?“ fragte Severus leise und drängte sich näher an den blonden Zauberer.

„Natürlich habe nichts dagegen, du siehst wundervoll aus.
Das Kleid solltest du öfters anziehen.
Dunkelblau steht dir.“ Zwinkerte Lucius und küsste sanft die blasse Stirn.

„Außerdem liebe ich dich, egal was du gerne trägst. Ich liebe dich mit allen Ecken und Kanten“ fügt er noch raunend hinzu und zog Severus mit ins Schlafzimmer.

„Ich liebe dich auch. …Mit allen Ecken und Kanten.“ Murmelte der Heiler an die Brust vor ihm, als sie es sich im Bett gemütlich gemacht hatten.
„Na hoffentlich.“ Meinte Lucius sarkastisch und bekam dafür einen leichten Rippentriller.

„Ich liebe dich, du Idiot.“ Sagte Severus und kuschelte sich näher an diesen.
Lucius schüttelte belustigt den Kopf und strich über den vernarbten Rücken, bis dessen Besitzer friedlich einschlief.

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