Wir, Zusammen (Lucarryus)

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Lucius wachte gerade auf und blinzelte gegen die Decke. Der warme Körper in seinen Armen so willkommen wie auch selbstverständlich.
Severus war sehr kuschelbedürftig, was Lucius zum schmelzen süß fand. Denn es passte nicht zum Jüngeren.

Jeder erwartete eine kalte Maske und unfairen Kern, doch sein Gefährte war das komplette Gegenteil.
Er liebte Umarmungen und schlief gerne mal vor dem Kamin auf der Couch ein. Der Tränkemeister- .

Auf einmal durchzuckte den Aristokrat ein solcher brennender Schmerz, dass er wegzuckte.
Severus, welcher davon wach geworden war, blickte nun besorgt zu diesem hinauf.

„Was ist los, Luc?" fragte er.

Lucius schluckte und schüttelte den Kopf, als er den Schmerz erkannte. Es waren Schläge.
„Sev Baby, ich habe doch die Gefährtenmale." Severus nickte und legte sein Kinn auf der trainierten Brust ab.
„Ich du weißt ja, dass ich dadurch alle negativen Gefühle spüre."

Severus nickte und strich ohne zu zögern die Tränen weg, welche dem Blonden die Wangen hinunter rannen und nicht seine eigenen waren.

„Ich spüre unseren zweiten Gefährten. Und er erleidet gerade unsagbare Schmerzen."
Er wollte Severus nicht mehr erzählen, damit sich dieser nicht allzu große Sorgen machte.
Erneut durchzuckte ihn das Gefühl von Schlägen. Diesmal aber mit einem Gürtel, wie Lucius schätzte.

Einige Minute ging das so weiter, als es abrupt endete. Sein ganzer Körper entspannte sich und die Schmerzen verschwanden.
Vorsichtig blickte Severus auf.

„Was ist passiert?" Fragte er leise.
Lucius schüttelte verwirrt den Kopf.
„Keine Ahnung. Es hat plötzlich gestoppt. Und anscheinend hat sich unser Gefährte geheilt."

Severus stutze. Er kannte einen ganz speziellen Jungen, mit dem er mehr oder weniger Frieden geschlossen hatte, welcher ihm von seinen einzigartigen Heilfähigkeiten erzählt hatte und bei seinen Verwandten wohnte.

Er hatte sie damals als ‚sehr streng' beschrieben. Severus hatte ihm damals nicht geglaubt.
Harry war schon immer dünner und kleiner, als seine Mitschüler und nun hatte der Lehrer eins und eins zusammen gezählt.

„Ich weiß, wer uns fehlt, aber bitte sei nicht wütend. Er weiß es wahrscheinlich nicht."
Verdutzt blickte Lucius ihn an.

„Wer glaubst du ist es? Bei Salazar, Sev! Rede nicht um den heißen Brei herum."
Severus grinste und strich für einen Moment über den Bauch des Aristokraten, ehe er antwortete.

„Es ist Harry. Ich- Wir haben uns ja mehr oder weniger angefreundet und naja... Er hat mir erzählt, dass Dumbledore ihn jede Ferien zurück zu seinen Verwandte schickte. Die sind anscheinend sehr streng. Ich glaube, -sie schlagen ihn."

Severus schluckte und sah seinen Gefährten an. Dieser war mit einem Ruck auf den Beinen und zog sich eilig an.
Besorgt über das Verhalten seines Freundes schlug Severus die Decke zurück.

„Luc, wo gehst du hin?" fragte er alarmiert.
Der Aristokrat hatte sich gerade seinen Umhang umgelegt und kam zu ihm zurück.
Sanft strich er über die schwarzen Haare und drückte den Tränkemeister wieder in die Polster.
Seine Gesichtszüge entspannten sich kurz, als er sich zu Severus hinunter beugte und ihm einen beruhigenden Kuss gab.

„Alles ist gut, ich werde nur Harry holen. Er sollte nicht länger als nötig leiden."
Traurig lächelte er und ging zur Tür.
Severus nickte und kuschelte sich besorgt in die Kissen.

Lucius verabschiedete sich und war im Karminzimmer verschwunden.
Dort flohte er nach London und apparierte zu Harrys Aufenthaltsort.

Im Ligusterweg angekommen sah er sich unwohl um. Jedes Haus sah gleich aus und auch die Vorgärten hatten keinen lebhaften Hauch.
Nur ein Haus unterschied sich von den anderen Gebäuden.
Die Fenster waren mit starken Holzbretter und Gitterstäben versehen und das Kellerfenster war mit Blut verziert.

Sofort eilte Lucius zum Haus und stieß die Tür ohne zu Zögern auf.
Direkt im Flur erwischte er Vernon Dursley, der gerade versuchte sich seine blutigen Hände an seinem T-Shirt abzuwischen.

Augenblicklich traf diesen ein Stupor und Lucius rannte schon regelrecht die Treppe in den ersten Stock hinauf.
Die letzte Tür war überseht mit Schlössern, welche aber alle geöffnet waren.
Leise schritt er darauf zu und öffnete die Tür, welche mit einem protestierenden Knarzen ihren Wiederstand aufgab.

Im Inneren fand er eine knochige, vom Mondlicht beleuchtete Gestalt die auf zerrissenen und schmutzigen Laken lag.
Sofort eilte Lucius auf ihn zu und zog sich einen Mantel aus, in den er Harry augenblicklich einwickelte.

Dieser bekam von der ganze Tortur nichts mit, erst als der Malfoy-Snape mit ihm apperierte, wachte er aufgrund seines empfindlichen Magens auf.

„Mister- Mister Malfoy?" flüsterte er leise und ließ den Blonden ruckartig hinunterblicken.
„Hallo Harry" begrüßte er ihn leise und lächelte ihn leicht an.
Dieser blickte ihn verwirrt an und sah sich auf dessen Armen um.

„Wo- Wo sind wir hier? Das ist nicht der Ligusterweg oder Malfoy Manor." Stellte der 17-Jährige schüchtern fest.
Der Aristokrat schüttelte leicht, immer noch lächelnd, den Kopf.
„Du hast vollkommen recht. Wir sind hier auf Snape Manor.
Komm, ich bringe dich erstmal rein, es wird langsam kalt und wir wollen doch nicht, dass du gleich eine Erkältung bekommst."

Harry nickte überrascht ehe er erschöpft auf Lucius' Armen einschlief.

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„...geht's ihm?" ...schwacher Zusta..."

Ihm war schwindelig, er verstand nur die Hälfte des Gesagten um ihn herum und sein Körper war zu schwach um seine Augenlieder selbständig zu heben.
Leise stöhnte er und sofort bemerkte er, wie eine kühle Hand auf seiner Stirn seine Temperatur fühlte.
Erleichtert lehnte er sich dagegen und schlug mit Mühe die Augen auf.

Severus Snape saß an seinem Bett und schaute besorgt zu, wie Lucius vor dem Bett Löcher in den Boden rannte.
„Lucius Schatz, beruhige dich bitte. Du weckst ihn noch auf."

„Zu spät" kam es leise von Harry und er musste leicht lächeln als er den überraschten Ausdruck auf dem sonst so, stoischen Gesicht sah.
Dies brachte auch Severus zum lächeln und sah zu Lucius.

Dieser fing an zu erklären, warum er hier war und was es mit dem Gefährtenmal zu tun hatte. Am Ende seines Monologs strahlte Harry und setzte sich mit Hilfe von dem Tränkemeister auf.

Der blonde Slytherin kam zu ihnen und der Jüngste gab beiden einen atemberaubenden Kuss.
Nachdem sie sich gelöst hatten, versorgten sie den Schüler mit seinen Medikamenten, bei welchen dieser das Gesicht zu einer angeekelten Grimasse verzerrte.

Lucius lachte nur und Severus brachte ihn ins Bett. Zusammen kuschelten sie sich aneinander.

Das Leben war schön.

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