I've got you (Snarry, Muggle AU)

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Ich hab endlich meine Schreibblockade gebrochen!!!
Das Bild und der Song oben haben mich durch das ganze Abenteuer geleitet ;)

TW: Häusliche Gewalt

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„Sev! Ich habe doch einfach nur Angst um dich! Versteh das doch bitte.“

Schon wieder stritten sie sich. Eigentlich war Harry ja nicht wütend auf seinen Geliebten, aber er machte sich Sorgen.
Schon seit geraumer Zeit, versuchte eine zwielichtige Gruppe seinen Severus in irgendwelche Machenschaften mit hineinzuziehen.

Zwar hatten sie genug Geld für etliche Gerichtsverhandlungen, doch er wollte es einfach nicht dazu kommen lassen.
„Harry! Ich weiß was ich tue, ich bin 27! Und so sehr ich es schätze, wie du mich beschützen willst, lass mich meine Fehler machen.“

Frustriert warf Harry sie Hände in die Höhe und bemerkte noch rechtzeitig, wie Severus krampfhaft die Augen schloss und weg zuckte.
Als der Schwarzhaarige realisierte, was er getan hatte, zuckten seine Augen panisch nach oben.

„Harry, ich…-“ Seine Stimme war dünn, als er ihm in das satte Grün blickte.
„achtest du wirklich, ich würde dich schlagen?!“ Der Horror in seiner Stimme war klar wie die Nacht.
Schritt für Schritt wich der ehemalige Schüler zurück und stolperte die Treppe hinunter ins Wohnzimmer.

Severus blieb wie paralysiert im Gang stehen. Seine Gedanken kreisten.
Was hatte er nur getan?!
Er hatte es sich doch abgewöhnt, warum kam es gerade wieder?

Während Severus oben einem Flashback nach dem anderen bekam, verzweifelte Harry unten.
Er hatte sich auf die Couch geschmissen und weint all seine Verzweiflung heraus.
Severus hatte doch nicht ernsthaft gedacht, dass er ihm jemals etwas antun könnte. Von Schlägen gar nicht erst zu reden.

Erst Stunden später, als sich Harry versichert hatte, das der Tränkemeister schon eingeschlafen war, legte er sich zu diesem.
Mitten in der Nacht wurde Harry von einem spitzen Schrei geweckt und schreckte sofort auf.
Kerzengerade saß er im Bett und blickte sich um.

Ein wenig vor dem Türrahmen kauerte Severus und schützte seinen Kopf mit den Händen.
Immer wieder hörte Harry leise, flehende Worte.
„Bitte nicht, Mutter! Er hat nichts getan. Das war alles ich! Bitte lass ihn in Ruhe! NEEEEIN“

Der Schrei hallte durchs gesamte Haus und erschütterte Harrys Herz bis hinter die Mauern.
„Severus?" fragte er leise.
Er wollte nach diesem Flashback nicht erschrecken oder ihm gar das Gefühl geben seine Mutter zu sein.

Der Schwarzhaarige zuckte zusammen und blickte nach hinten. „Harry… ‘s tut mir leid-„
Severus schlang die Arme um sich und wiegte sich verloren hin und her.
„Severus, Baby. Es ist alles gut. Darf ich dich umarmen?“
Ohne ihm zu antworten, fiel er in seinen Arme und weinte. Und Harry ließ ihn.

Lange füllten Schluchzer und entschuldigende Worte die Luft, als Severus sich nur langsam beruhigte.
Erst als alle Tränen vergossen waren, fing er an zu erzählen.

„Ich bin in einer Familie aufgewachsen, die, sagen wir mal, sehr streng war.
Mein Bruder und ich, wurden von unserer Mutter gehasst. Unser Vater hingegen liebte uns wie seine eigenen Kinder.
Mein Geschwister war Genderfluid, deswegen wechsle ich manchmal zwischen den Pronomen.“

Der Schwarzhaarige lächelte traurig.
„Ich liebte meine Schwester und sie mich. Deswegen beschützten wir uns immer gegenseitig.
Je nachdem wie schlimm es war, nahm ich die Schuld entgegen. Ich wollte nicht, dass er leiden musste. Und eines Tages, da waren wir bei unserer Mutter und sie beschuldigte meinen Bruder, einen ihrer Kunden vergrault zu haben. Natürlich stimmte das ganze nicht, aber ich wusste, dass mein Bruder auf eine Party gehen wollte und so schritt ich ein.“

Er atmete zittrig aus und vergrub sein Gesicht in Harrys Schulter.
„Unserer Mutter war das völlig egal und so bestrafte sie uns beide. Schlimmer als sonst. Dabei- dabei tötete sie ihn. Ich konnte mir es nie verziehen. Kann es immer noch nicht. Als ich meinem Vater erzählte was sie getan hatte, bei Salazar, ich kann sein Gesicht noch vor mir sehen. So viel Schmerz. Er- Er fiel vor mir auf die Knie, hatte seine Arme um mich geschlungen und so weinten wir uns aus.“.

Severus schluckte und lehnte sich stumm in den festen Griff Harrys.
Nach einer Weile begann der Kleinere zu sprechen.

„Sev, es tut mir so leid, was euch angetan worden ist. Ich will nur damit sagen, dass das alles vorbei ist. Ich würde dich niemals schlagen oder sonst wie verletzen.
Ich bin nur besorgt um dich. Bitte geh dort nicht hin.“

Severus schüttelte den Kopf.
„Du hast recht. Es war ne dumme Idee dort hingehen zu wollen. Es tut mir leid.“
Beruhigend küssten sie sich und ließen sich nach hinten fallen.
Mit dem Kopf auf Severus' Brust gelegt, erfreuten sie sich dem Frieden zwischen ihnen.

„Wie hieß er?“ fragte Harry.
Severus brummte verwirrt.
„Na, wie hieß deine Schwester.“
Der Tränkemeister lächelte glücklich.
„Er hieß Rain. Sie hat sich den Namen ausgesucht, weil er am neutralsten klang. Ich kann mich noch gut erinnern, mein Vater wollte gleich ne riesen Party schmeißen, weil er sich so gefreut hat.“

Leise kicherte er und drückte Harry an sich.
„Danke, dass ich dir das erzählen durfte. Ich habe es über die Jahre verdrängt, aber jetzt, ist die Last verschwunden. Danke Harry.“

„Alles für dich Baby. Ich liebe dich. Versuch noch etwas zu schlafen. Morgen ist eh Samstag, da kann ich dir dein Lieblingsfrühstück machen und du kannst ausschlafen.“
Wie aufs Stichwort gähnte der ältere und gab ihm einen Kuss auf die Stirn.
„Du bist wirklich ein Schatz" murmelte er, ehe er ins Land der Träume fiel.

„Ich liebe dich auch.“ Flüsterte er liebevoll.

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