5.) Mom (Nadia)

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5.) Mutter (Nadia)

Es ging ganz schnell. Ich bezahlte den Taxifahrer, checkte ein und saß bereits in meinen kleinen aber feinen Hotelzimmer, mit meinem Doppelbett, Fernseher, Telefon, WiFi und Badezimmer.
Ich saß frischgeduscht auf meinem Bett und telefonierte mit Mama.
Ich hatte ihr das sofort mit meinem Yenko erzählt.
"Ich sag dir der macht nicht mehr lange." Meinte Mama.
"Ich weiß." Gab ich zurück. "Die Werkstatt in der ich war... Ich glaube die gehört diesem MC an."
"Wie heißt die Werkstatt?" Fragte Mama hellhörig.
"Teller-Morrow."
Mama schwieg für eine Weile, was mich ziemlich misstrauisch machte.
"Süße, die gehört den Sons. Wieso ausgerechnet die?" Fragte sie mich fassungslos.
"Ich bin liegen geblieben und da kam wie der Zufall es will, Gemma vorbei. Sie hat zwei ihrer Jungs angerufen. Die haben mich abgeschleppt. Was hätte ich machen sollen? Woher soll ich wissen das Gemma mit den Sons zu tun hat?"
"Gemma." Wiederholte Mama. "Stämmt die immer noch ihre Hände in die Hüften."
"Ja." Grinste ich. "Du hörst dich begeistert an."
Sarkasmus lässt grüßen!
"Du solltest dich so gut es geht von den anderen Sons fern halten."
"Wie du siehst, hat das gut geklappt." Entgegnete ich grummelnd. "War Gemma eigentlich immer so angsteinflößend selbstbewusst?"
"Ja, daran hat sich auch nichts geändert. Hat sie irgendwas bemerkt?"
"Sie hat mich komisch angeguckt. Aber da keiner wusste, dass du schwanger warst, denke ich nicht."
"Okay." Sagte Mama erleichtert. "Aber sobald Gemma klar wird, das ihr das Auto bekannt vor kommt, weiß sie es..."
"Oder Filip kommt ihr zuvor."
"Oder die anderen." Seufzte Mama. "Wie lange dauert das mit dem Auto?"
"Juice meinte zwei bis drei Tage. Er wird sich das Auto morgen bei seiner Schicht als erster durchnehmen."
"Juice? Wer ist Juice? Gehört er auch zu den Sons?"
"Das Tattoo auf seinen Arm sagt ja. Aber er ist ein ganz netter."
"Finger weg von den Sons. Die vögeln doch mit jeder rum. Und bist du einmal drinnen, dann kommst du da nicht mehr raus."
"Ich bin nur eine Woche hier, Ma. Da werde ich schon nicht abstürzen. Keine Panik." Beruhigte ich sie.
"Okay, okay." Gab sie zurück. "Wann willst du mit Filip reden?"
"Ich hab ihn heute nicht gesehen."
"Warst du im Clubhaus?" Fragte Ma.
"Nein. Ich denke nicht das ich dort als einfache Zivilistin rein darf."
"Bist du zu Fuß zum Motel?"
"Juice hat mir ein Taxi bestellt." Antwortete ich.
"Dieser Juice... Ist der Hispanic, oder warum erwähnst du ihn so oft? Wie du immer seinen Namen sagst. Ich kann mir vorstellen, dass du jedes Mal grinsen tust."
"Das hat nichts damit zu tun das er Hispanic ist, Ma." Sagte ich genervt und verdrehte die Augen. "Er ist einfach nett und witzig."
"Du und Hispanics. Genau dein Beuteschema. Er gehört zu den Sons. Wer weiß wo er überall schon seinen Penis gehabt hat. Die Sons sitzen bei Partys nicht in der Ecke, trinken Tee und reden über Sport."
"Das ist mir auch klar." Murmelte ich. "Okay. Können wir auflegen?"
"Wieso?" Fragte Mama streng.
"Ich will mich noch ein wenig in Charming umsehen."
"Ja. Bleib fern von den Bikern."
"Ich habe es kapiert." Entgegnete ich leicht genervt. "Liebe dich."
"Ich dich auch. Halt mich auf den laufenden."
Damit war das Gespräch auch schon wieder beendet. Ich legte mein Handy bei Seite und zog mir frische Klamotten an. Dann packte ich meine Handtasche zusammen und ging ein wenig durch die Straßen von Charming.
    Da sich unterwegs schnell mein Magen meldete und der Zufall es mal gut mit mir meinte, ging ich gerade an ein Diner vorbei.
Erleichtert seufzte ich und setzte mich an einem Tisch im Diner. Die Bedienung war sehr nett und hatte sich sofort um mich gekümmert. Ich bestellte mir ein großes Wasser und ein Burgermenu mit Fritten.
     Während Stairway To Heaven von Led Zeppelin leise aus den Boxen dröhnte wartete ich geduldig auf mein Essen.
Automatisch fasste meine Hand in meine hintere Hosentasche um das Foto von Dad und mir herauszuholen. Doch es war nicht da. Vermutlich lag es irgendwo im Hotel herum, als ich mir eilig die Hotpants ausgezogen hatte.
Ich setzte mich wieder entspannt hin und sah zu wie mein Essen zu meinem Tisch gebracht wurde.

[1] Lean On Me [SOA] ✔️. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt