18.) Fuck 'n Shit (Nadia)
Ich nickte und ging nach hinten zu meinem Übergangszimmer.
Ich packte schnell meine Sachen zusammen. Und ich wollte hier eigentlich gar nicht mehr weg. Wieso auch immer. Ich fand es trotz schwierigem Anfang eigentlich ganz toll hier.
Und einige werde ich jetzt schon vermissen. Vor allen irgendwie Juice.
Und der kam wie gerufen.
"Fährst ja dann doch früher." Meinte er und lehnte lässig an meiner Zimmertür. Ich blickte zu ihm und murmelte: "Da kann man nichts machen."
"Das ist doch irgendwie Scheiße." Fluchte Juice herum.
"Es geht eben nicht anders, aber ja. Ich wäre noch gerne hier geblieben. Aber solange ihr das nicht mit diesen bescheuerten ich-verehre-nur-weißes-Blut-Typen geklärt habt, ist es besser so."
Juice nickte. "Aber dich aus Charming zu verbannen, bringt auch nichts. Da haben wir kein Auge auf dich."
"Normalerweise kann ich mich auch alleine wehren." Sagte ich und zog den Reißverschluss der Reisetasche zu. "Und deshalb werde ich mir in Oaktown gleich eine Knarre besorgen."
Juice konnte sich kein belustigtes Lachen verkneifen.
"Registriert und jederzeit Zurückverfolgbar. Dann kannst du dich gleich auch vor einem Cophaus stellen und mit Küchenmessern um dich werfen."
"Besorgen heißt nicht immer gleich kaufen." Lachte ich. "Ich hab da meine Kontakte."
Juice nickte und blickte wieder ernst.
"Danke, das du übrigens den Yenko wieder zum Laufen gebracht hast."
"Ist mein Job." Sagte er und zuckte mit den Schultern.
Gerade war er noch lustig drauf und jetzt hatte ich das Gefühl, dass er gleich auf eine Beerdigung musste.
"Alles okay?" Fragte ich und blickte ihn an. Doch Juice wich meinen Blick aus. "Ich hasse Abschiede, das ist es nur." Murmelte er.
"Geht mir genauso." Stimmte ich zu.
"Dann bin ich wieder alleine. Du bist die einzige, die mich nicht die ganze Zeit runter macht und du bedankst dich wenigstens bei mir, wenn ich was für dich getan habe. Für die anderen ist das selbstverständlich, dass ich das mache. Ein einfaches Dankeschön wäre manchmal bei denen schon zu viel verlangt."
Und meine Arme glitten durch Juice Arme hindurch. Er war erst überrascht, aber erwiderte dann die Umarmung. Er legte seine Arme um meinen Nacken und zog mich näher an seine Brust heran, sodass ich seinen schnellen und aufgeregten Herzschlag lauschen konnte.
"Das mit heute Morgen tut mir leid." Sagte Juice.
"Das du mich umgerannt hast?" Fragte ich und blickte in der Umarmung zu ihm hoch. Ich stützte mein Kinn auf seine angespannte Brust und er schaute mich mit gerötetem Wangen an. "Ja, das auch." Meinte er mit komischen Unterton.
"Aaaah, du meinst die Ständer-Sache." Grinste ich.
Juice presste die Lippen aufeinander und nickte.
"Dafür brauchst du dich ehrlich gesagt, gar nicht entschuldigen. Ist doch vollkommen natürlich." Sagte ich.
"Okay." Meinte er.
Und für eine kurze Weile wurde es komisch zwischen uns. Ich ging einen Schritt zurück, hatte aber immer noch meine Arme um Juice Rücken gelegt und er seine um meinen Nacken.
Sein Gesicht nähert sich wie in Slowmotion meinem. Ich konnte seinen süßen und warmen Atem auf meinem Gesicht spüren. Leicht öffnete ich meinem Mund, starrte auf seine Lippen und dann in seine dunklen Augen und er starrte in meine. Sein Atem ging schneller und meiner darauf auch.
Ich stellte mich leicht auf die Zehenspitzen.
Ganz leicht berührten sich unsere Lippen und es machte mich jetzt schon wahnsinnig im positiven Sinne, gerade als ich meine Lippen auf seine pressen wollte, um dieses leichte Lippen berühren zu beenden, rief jemand nach mir.
Juice drückte mich grummelnd von sich weg und verschwand in seinem Zimmer nebenan.
Die Tür knallte zu und ich fuhr zusammen.
Genauso grummelnd biss ich mir auf die Zunge.
"Nadia!" Hörte ich Dad wieder nach mir rufen.
"Was?" Fragte ich gereizt. Wiederholte das "Was" aber dann noch mal netter.
"Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?" Fragte Dad und blieb vor mir stehen.
"Alles okay." Gab ich zurück.
"Können wir fahren?" Fragte Dad und ging ins Zimmer. Er schnappte sich meine Reisetasche und meine Handtasche und meinte, dass er die Sachen in den Yenko schmeißen würde.
Ich erwiderte nur ein Okay.
Ich wollte noch mal zu Juice und mich richtig von ihm verabschieden. Das war gerade zwar kompliziert, aber auch irgendwie toll. Ich hätte Juice fast geküsst und so einfach ließ ich ihn auch nicht davon kommen. Er wollte es ja auch, bis mein Dad nach mir gebellt hatte.
Ich klopfte an Juice Zimmertür an und wenige Sekunden später ging die Tür auf.
Juice schaute mich verblüfft an. "Musst du nicht los?" Fragte er.
"Nach dem hier..." Sagte ich, fasste Juice im Nacken, zog ihn zu mich runter und presste meine Lippen einfach auf seine. Ich hätte damit gerechnet, dass er mich weggeschubst, doch er schlang seine Arme um meine Hüfte, zog mich näher an sich heran und öffnete zuerst seinen Mund.
Unsere Zungen trugen ein wildes Spiel aus und müsste ich nicht weg, dann hätte ich Juice auf das Bett geschubst und wäre über ihn hergefallen, weil er so gut küssen konnte und er einfach so heiß war.
Unsere Lippen bewegten sich perfekt Synchron übereinander und er schmeckte so gut.
Total in Ekstase rieb ich meine Hüfte gegen seine, was nicht ohne Folgen blieb. Juice stöhnte auf, biss mir auf die Unterlippe und ganz langsam konnte ich an meiner Hüfte etwas Hartes spüren.
Das ihn dieser Kuss so erregt, machte mich genauso an.
Ich bekam diesen begehrte Zerren in meinem Unterleib. Und dieses Pochen.
Wenn es am schönsten ist, sollte man bekanntlich aufhören. Also musste ich dieses heiße Spiel beenden, bevor ich Juice wirklich noch die Klamotten vom Leib reißen werde.
Ich drückte Juice an seiner Brust zurück, er ließ darauf hin von mir ab und blickte außer Atem auf mich herunter.
"Fuck!" Keuchte er und grinste.
Ich war auch ein wenig außer Puste und musste ebenfalls grinsen. "Shit." Entgegnete ich ebenfalls im positiven Sinne.
"Ich glaub ich geh dann mal." Sagte ich stammelnd und atmete tief durch, um wieder klar im Kopf zu werden.
Juice nickte. "J-ja bevor Chibs hier wieder auftaucht..."
"Ja und wenn er das sieht." Kicherte ich und blickte auf die große Beule in Juices Jeanshose.
Er sagte nichts, sondern grinste nur noch breiter.
Zum Abschied drückte ich Juice noch einen Kuss auf den Mund und sah zu, dass ich nach draußen kam. Dad stand schon an meinem Yenko gelehnt, die anderen waren auch draußen. Gemma kam als erste zu mir und zog mich in eine Umarmung.
"Mach's gut Schätzchen." Sagte Gemma und drückte mir einen Kuss auf die Wange.
Auch Jax und Tig umarmten mich, gefolgt von Half-Sack und Clay. Opie und sein Dad Piney gaben mir die Hand.
Dad würde mit seiner Harley vorfahren und ich mit meinem Yenko hinter her. Hoffentlich würde Mom nachher nicht so ein Aufstand machen. Vielleicht würde sie auch gar nicht zu Hause sein, wenn Dad dort mit mir reinschneite.
Ich bedankte mich noch mal bei den anderen und sagte Tschüss, während mein Vater auf mich auf seiner dröhnenden Harley wartete. Ich ließ den Motor aufheulen und fuhr Dad hinterher. Als ich in dem Rückspiegel schaute, sah Juice aus dem Clubhaus kam, mit den Händen in den Taschen sich neben Gemma stellte und uns hinter her schaute.
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[1] Lean On Me [SOA] ✔️.
FanfictionLean On Me hält sich an die erste Staffel von Sons of Anarchy und dreht sich um Nadia Kramer, die sich eines Tages auf den Weg nach Charming eine kleine Stadt in Nord Kalifornien begibt, um ihren richtigen Vater kennenzulernen. Als sie in Charming a...