44.) Mom trifft Juice (Nadia)
"Wir sollten uns wirklich eine Wohnung in Charming suchen." Sagte Lee, als wir durch Oakland fuhren. Seit einer Woche waren wir wieder hier. Da Mom mir immer noch aus dem Weg ging- sie war jetzt sauer auf mich, weil ich einfach abgehauen bin- schlief ich vorübergehend bei Lee.
Ich nickte nur.
"War das ein Ja?" Fragte Lee erstaunt.
"Ja, es ist ein ja." Sagte ich und blickte an der roten Ampel auf meinem Handy, während Lee mit dem Motor herumspielte.
"Juice?"
"Dad. Lily ging es immer schlechter. Also ist er länger in Frisco geblieben, oder ist es noch. Ich weiß es nicht, wann er zurück kommt. Er meinte das er seine Frau von mir erzählen will. Aber bisher kam immer nur der eine Anruf, wo er sagte das er länger in Frisco bleibt."
Ich seufzte.
"Das wird schon." Meinte Lee aufmunternd. "Was ist eigentlich mit Juice und dir?"
"Dunno." Sagte ich schulterzuckend.
"Ihr beiden benehmt euch wie ein Paar. Habt ihr noch nicht darüber geredet?"
"Nein."
"Dann würde ich es tun. Hat er denn schon gesagt, dass er dich liebt oder so?"
"Ja." Nickte ich.
"Und du hast wie reagiert?"
"Hab ihm geküsst. Und bisher habe ich das noch nicht erwidert."
"Aber du bist dir sicher, dass du ihn liebst?"
"Yeah. Du weißt, dass ich mit diesen drei Worten meine Probleme habe."
"Ja. Sag es ihm einfach, wenn du es für richtig hältst." Sagte Lee und bog rechts ab.
"Warte, fahren wir nach Hause? Zu mir?" Fragte ich und spannte mich an. "Lee!"
"Deine Mom ist nicht da. Hab nur eine Überraschung für dich." Grinste sie geheimnisvoll.
Misstrauisch blickte ich meine beste Freundin an.
"Ich hasse Überraschungen!" Rief ich entsetzt und angewidert hervor.
"Ich weiß und es ist mir egal." Lachte Lee.
Ein breites Grinsen breitete sich auf meinem Gesicht aus, als ich auf die mir bekannte Harley blickte und der dazugehörigen Person, die locker flockig auf dieser saß und mit dem Handy in der Hand rumspielte.
Ich sprang aus dem rollenden Auto, lief hinten herum um nicht umgefahren zu werden und stürmte direkt auf Juice.
Er steckte lachend sein Handy weg und fing mich auf, als ich ihm in die Arme sprang.
"Was machst du denn hier?" Fragte ich und drückte ihn mehrere Küsse auf den Mund.
Juice ließ mich runter und meinte: "Lee meinte das du mich vermisst."
"Lüge." Sagte ich mit rotem Kopf.
"Tzz." Schnaubte Juice Divenhaft und legte einen Arm um meine Hüfte. Lee warf mir die Autoschlüssel zu und verabschiedete sich von uns.
"Na dann komm." Sagte ich schnappte mir Juice' Hand und zog ihm ins Haus. Kaum war die Haustür zugeknallt und die Autoschlüssel beiseite gelegt, hob Juice mich hoch, warf mich über seine Schulter.
"Wo ist dein Zimmer?" Fragte Juice.
"Ich hab Sturmfrei, wir können auch ins Wohnzimmer." Entgegnete ich und trommelte auf seinem Hintern herum.
Wenige Sekunden später, schmiss Juice sich mit mir auf die riesige Ledercouch.
Ich zog ihn sofort in einem leidenschaftlichen Kuss, den Juice erwiderte.
"Willst du nachher mit nach Charming zurück?" Fragte Juice mich. Ich hatte mich an ihm herangekuschelt, fuhr über das Tattoo unter seiner rechten Brust. Juice spielte mit meinen Haaren herum- wickelte sie um seinen Zeigefinger und ließ sie auf meine Schulter zurückfallen.
"Du bleibst nicht lange?" Fragte ich enttäuscht.
"Ich würde gerne, aber ich muss arbeiten. Clay hat mir sowieso schon den Arsch aufgerissen, wegen dir. Gott sei dank nur wegen der Sache mit Nevada, dass ich dich mitgenommen habe."
"Der alte Opa soll sich nicht so einkacken." Murrte ich.
"Hab ich auch gedacht." Stimmte Juice zu. "Wir können doch auch nichts dafür, dass es zwischen uns so abläuft, wie es eben abläuft."
"Hm." Murmelte ich und drückte ihm einen Kuss auf die Brustwarze.
"Hat Lee mit dir geredet?" Fragte Juice nach einer Minute schweigen.
"Über was?" Fragte ich und hob meinem Kopf an. Ich blickte direkt in Juice dunklen Augen und er zu mir.
"Darüber Oakland hinter euch zu lassen und nach Charming zu gehen."
"Ja, gerade im Auto. Ich wäre dabei."
"Das ist toll." Grinste Juice zufrieden. "In der Nähe vom Clubhaus ist ein Apartment frei. Drei Zimmer. Billig. Da könnt ihr beiden doch einziehen... Lee hat schon nen Termin für die Besichtigung gemacht."
"Ihr plant doch alles hinter meinem Rücken oder?" Fragte ich.
"Nur das, glaub mir." Grinste Juice unschuldig. Dann blickte er wieder ernst. "Redet deine Mom immer noch nicht mit dir?"
"Nee. Sie ist sauer auf mich, weil ich wieder nach Charming bin..." Juice seufzte.
"Ich werde es ihr sagen."
"Was?"
"Alles. Das mit dem College, das ich nach Charming gehe... Für immer."
"Ja, das solltest du." Stimmte Juice zu.
"Ich sollte meine wenigen Sachen packen. Ich kann die ja in meinem Zimmer im Clubhaus unterstellen..."
"Ich helf dir." Sagte Juice und stand mit mir von der Couch auf. Ich schnappte mir meine Klamotten und schlüpfte in die hinein. Juice tat es mir gleich.
"Hast du eigentlich meinen Leopardenstring gesehen. Ich war sicher, dass ich ihm im Handschuhfach..."
"Der ist mir ins Klo gefallen." Antwortete Juice unschuldig.
"Was machst du mit meiner Unterwäsche?" Fragte ich und blickte ihn verwirrt an.
"Wollte den behalten. Als Andenken."
"Du bist ein Idiot." Sagte ich grinsend. "Ich hoffe der hat das Klo nicht verstopft."
Juice zuckte unschuldig mit den Schultern und ich drückte ihm einen Kuss auf die Stirn.
"Dann hilf mir jetzt."
Wir beide gingen nach oben in mein chaotisches Zimmer und Juice lachte, als er die pinke Mini-Harley sah.
"Dad hat mir die zum 13ten geschenkt." Sagte ich. "Die muss mit."
"Ja. Die muss mit."
Aus dem Keller holte ich schnell Kisten, in der ich meine Klamotten packte und mein Elektronikzeugs, geschweige meine wenige DVDs in die Kisten. Die Möbel ließ ich einfach hier. Letzendlich waren meine Regale her und mein Kleiderschrank. Auch das Badezimmer sah bis auf die Handtücher leer aus.
Juice brachte gerade die Harley nach unten um die in meinem Yenko zuverstauen, als ich Mama sauer schreien hörte.
"Was zur Hölle ist hier los!?"
"Fuck." Fluchte ich und stürmte die Treppen nach unten.
Mama stand mit einer kleinen Baretta an der geöffneten Tür und Zielte auf Juice, der sich an der kleinen Harley klammerte.
"Mom, pack die Waffe weg!" Schrie ich. Mama blickte verwirrt zu mir und ließ die Waffe sinken.
"Was soll das, Nadia?" Fragte sie mich und blickte mich enttäuscht an.
"Ich geh nach Charming..." Murmelte ich.
"Du gehst hier aufs College? Ist das dein Ernst alles wegzuschmeißen, nur wegen Charming?"
"Ich bin aus dem College draußen. Mama. Ich bin rausgeflogen. Das schon seit Wochen!"
"Was!? Wieso hast du mir das nicht gesagt!"
"Ich wusste nicht wie."
"Prima. Dann teilst du mir das mit, wenn du abhauen willst."
"Ich hätte gewartet, bis du wieder gekommen wärst, Mom."
"Schön." Sagte sie ironisch. "Ich kann verstehen, dass du die Zeit mit Filip nachholen willst. Aber für immer nach Charming zu gehen..."
"Lee kommt mit mir mit oder sie kommt nach. Ich habe Dad, Juice. Ich bin nicht alleine."
Ich zeigte auf Juice und Mom blickte zu ihm.
"Gehörst du zu SAMCRO?"
Klar das die ihm die Frage stellt, er hatte seine Kutte nicht an.
"Ja, Ma'am." Nickte Juice.
Mom schnaubte nur, nahm die Waffe runter und machte Platz für Juice, der mit der Harley das Haus verließ.
"Du kommst da nicht mehr raus." Bemerkte Mama. "Du bist jetzt eine Gefangene von SAMCRO."
"Es tut mir leid, Ma."
Ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange und folgte Juice nach draußen.
"Ich hab alles. Lass uns fahren." Sagte ich zu Juice.
"Jetzt schon?" Fragte er perplex.
Ich nickte. "Ich will hier einfach nur weg." Schluckte ich.
Juice nickte nur. "Ich weiß. Ist ein schlechter Zeitpunkt, aber ich wollte dich schon vorhin deswegen ansprechen..."
"Ja, schieß los." Sagte ich.
"Was ist das eigentlich mit uns... Ich meine, wir haben sehr sehr sehr sehr sehr guten Sex, wir verstehen uns gut und ich hab dir ja auch schon gesagt, was ich für dich empfinde. Sind wir zusammen oder so was?" Stammelte Juice.
"Ja..." Nickte ich. "Sind wir."
Ich drückte Juice einen Kuss auf den Mund und dieser seufzte erleichtert.
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[1] Lean On Me [SOA] ✔️.
FanfictionLean On Me hält sich an die erste Staffel von Sons of Anarchy und dreht sich um Nadia Kramer, die sich eines Tages auf den Weg nach Charming eine kleine Stadt in Nord Kalifornien begibt, um ihren richtigen Vater kennenzulernen. Als sie in Charming a...