58.) Erwacht und Entlassen (Nadia)
Erschrocken riss ich meine Augen auf und wieso auch immer fühlte ich mich großartig, die Bauchschmerzen waren weg. Ich blickte mich um und nahm eine Krankenhaustür war. Als ich mich weiter umschaute, nahm ich ein Zimmer war. Und ich war alleine. Seufzend ließ ich mich zurück in das Kissen fallen und legte meine Hand auf meinem Bauch.
Ich drückte den Notfallknopf am Bett und es dauerte nicht lange bis eine Schwester rein kam.
"Was kann ich dir bringen, Süße?" Fragte die kleine Chinesin mich.
"Den behandelten Arzt." Antwortete ich müde und ließ mich wieder nach hinten sinken.
"Ich hole Miss Knowles." Sagte sie und ging wieder.
Ich schnappte mir die Wasserflasche vom Nachtschrank und trank einen gewaltigen Schluck.
Wenig später betrat Tara mein Zimmer. Ich setzte die Flasche ab und schraubte den Deckel drauf.
"Hey." Bemerkte sie.
"Hey." Gab ich zurück. "Wieso bin ich hier?"
Ich schluckte und umfasste die Flasche. Tara machte die Tür hinter sich zu und setzte sich zu mich aufs Bett.
"Diese Stahl-Tusse hat dir in den Bauch getreten, du hattest Bauchschmerzen... Gemma hat dich vor zwei Tagen in deinem Bett gefunden. Du hast sehr viel Blut verloren."
"B-blut?" Stammelte ich.
"Nadia, es gab Komplikationen während deiner Schwangerschaft."
"Ich hatte eine Fehlgeburt? Schwangerschaft!?" Fragte ich und brach in Tränen aus.
Tara schüttelte ihren Kopf. "Das grenzt an ein Wunder. Wir konnten dich und das Kind retten."
Ich weinte nur noch mehr. Nein, nicht jetzt. Ich wollte kein Kind. Nicht jetzt. Nicht so.
"Ich will es nicht." Weinte ich. "Ich will es nicht."
"Was ist mit dem Vater des Kindes. Du musst es ihm sagen..."
"Ich will das Kind nicht!"
Tara blickte zu Tür und stand auf, als Gemma reinstürzte.
"Was hast du getan?" Fragte Gemma.
"Ihr gesagt, was passiert ist." Antwortete Tara. Gemma stellte sich neben mich und zog meinem Kopf zu ihrer Brust.
Ich schlurchzte wild und war kurz davor zu hyperventilieren.
"Ich will das Kind nicht!" Wimmerte ich immer wieder.
"Süße..." Meinte Gemma. "Ich hab den allen erzählt, dass du krank bist. Magen und Darm. Keiner soll dich besuchen. Lee spielt mit. Aber wenn du noch einmal sagst, dass du das Kind nicht willst, ruf ich Juice an."
"Ich will das Kind aber wirklich nicht. Was kann ich dem Kind schon bieten. Ich habe keinen Job und sein oder ihr Daddy setzt tagtäglich sein Leben aufs Spiel."
"Abel wächst auch so auf. Abel ist zu früh gekommen, hat einen Herzfehler und einen offenen Magen. Seine Mutter ist eine Drogennutte und sein Vater VP dieses Clubs. Juice wird ein guter Vater sein und du eine gute Mutter. Dein Kind wird gesund zur Welt kommen und die besten Eltern haben, die sich jedes Kind wünscht." Redete Gemma auf mich ein. "Ich ruf Juice an."
"Nein. Ich sag es ihm selber. Heute noch... Sollte Abel nicht entlassen werden?"
"Erst morgen."
"Du willst gehen?" Fragte Tara.
"Ja und das heute." Nickte ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Ich will die Party doch nicht verpassen."
"Du musst eigentlich noch eine Woche..."
"Ich entlasse mich selber. Auf meine Verantwortung."
"Du bringst dich und das Baby in Gefahr." Sagte Tara.
"Es ist noch ein Embryo." Sagte ich und riss die Decke von mir herunter. "Die Entlassungspapiere. Wenigstens nur für heute."
"Wenn dem Baby irgendwas passiert..."
"Bring mich doch um." Murrte ich.
"Ich hol die Papiere." Sagte Tara und verschwand nach draußen.
"Du bist lebensmüde. Du riskierst dein Leben und das deines Kindes."
"Wenn ich noch länger hier bleibe, dann ja. Ich brauch mein Bett. Meine Umgebung. Und nicht das deprimierende Krankenhaus." Ich rutschte aus dem Bett und zog die Krankenhausuniform richtig. Ich schnappte mir die Tasche mit meinen Klamotten und verschwand ins angrenzende Bad.
Mit leichten Bauchschmerzen schlüpfte ich in frische Klamotten und als ich wieder raustrat, stand Tara schon wieder da.
"Du bist sicher, was du da tust." Sagte sie und hielt mir die Papiere hin.
Ich nickte und unterschrieb die.
"Komm morgen noch mal wegen einer Untersuchung vorbei. Eigentlich darf ich dich nicht gehen lassen... Hier hast du Medikamente die dem Kind nicht schaden, dann deinen Mutterpass."
"Wie weit bin ich?" Fragte ich.
"Zweite Schwangerschaftswoche. Steht alles im Pass. Ich geb dir morgen noch ein paar Broschüren für dich mit."
"Danke." Sagte ich und nahm die Sachen entgegen. Gemma schnappte sich diese und stopfte die in meine Reisetasche.
"Es ist immer noch eine blöde Idee." Meinte Tara.
"Da stimm ich dir zu." Meinte Gemma.
"Ich will aber einfach nur hier raus." Sagte ich leicht zickig und schnappte mir die Reisetasche, dann verließ ich das Zimmer und suchte nach dem Ausgang.
"Nadia?" Fragte Jax verwirrt und ich blieb wie angewurzelt stehen.
"Ging es dir so schlecht?"
"Ja. Aber ich bin in Ordnung. Nur was falsches gegessen. Womöglich Lee's Kuchen und dann das Bier. Dann hat mir vermutlich auch noch die Sache mit dem ATF zugesetzt." Antwortete ich. "Aber ich darf gehen."
"Gut. Juice dreht schon durch. Lee hat ihn nicht reingelassen. Wieso hat Gemma nicht gesagt, dass du hier bist."
"Sie wollte nicht für Panik..." Ich hielt inne weil mir schlecht wurde. Aber ich behielt das Wasser in meinem Magen.
"Fahr zu Juice, sag ihm dir geht es wieder besser."
"Hatte ich auch vor. Und ich muss eh mit Dad reden." Murmelte ich und ließ Jax stehen. Ich wollte es nicht mehr für mich behalten. Ich werde das erzählen das Juice und ich ein Paar sind. Und das ich jetzt auch noch ein Kind von ihm erwarte. Shit. Ich hoffe Dad lässt ihm am Leben.
Ich wartete in der leichten Abenddämmerung auf Gemma die mich nach Hause brachte.
Ich meinte das ich später zum Clubhaus kommen würde und sie ließ mich alleine. Lee war anscheinend auf der Arbeit... Okay sie war es. Denn die Wohnung war leer und ich stellte mich gleich vor den riesigen Flurspiegel und zog mein Shirt hoch. Nur ein blauer Fleck und kein Bauch. Vermutlich dauerte es noch eine Weile. Ich hatte so gut es geht keine Ahnung von Schwangerschaften.
Bevor ich zum Clubhaus fuhr sprang ich unter die Dusche und zog mir wieder frischere Klamotten an. Ich blickte auf mein gemachtes Bett. Ich konnte mich erinnern, das ich eine Mülltüte unterlegt hatte, weil ich dachte das ich mal so richtig schlimm die Periode kriegen würde. So fühlte es sich an und so sah es auch in meinem Slip aus. Aber das ich Schwanger war, war schon krass.
"So, dann lernst du mal deinen Vater kennen. Und Grandpop." Sagte ich zu meinem Bauch und kam mir blöd vor.
Ich schnappte mir meine Handtasche und fuhr zum Clubhaus.
"Nadia!" Bemerkte Dad und kam auf mich zu gelaufen.
"Geh weg, du warst krank." Rief Tig und lief weg.
"Nur was falsches gegessen!" Rief ich zurück.
Gemma blickte mich allwissend an. Ich sie warnend, als Dad mich umarmte. Ich erwiderte die Umarmung.
Juice der in der Werkstatt stand seine Hände an nem Tuch sauber machte, horchte auf. Als er mich sah, blickte er zum Clubhaus. Dann wieder zu mir.
Wir sollten uns treffen. Im Clubhaus.
Er ging vor und verschwand im Clubhaus, während Dad mich ausquetschte.
"Mir geht es gut. Mit geht es gut, Dad." Beruhigte ich ihn und verschwand Richtung Clubhaus.
"Wir müssen das Feiern. Holen wir einfach dein Geburtstag nach. Das ist ja nicht so gelaufen, wie wir dachten."
Er legte ein Arm um mich herum, als ich zum Clubhaus ging. Mir wurde leicht übel und bemerkte, dass ich kein Alkohol trinken darf.
"Oh. Okay. Dann kriegst du Wasser."
Ich lachte leise und folgte Dad nach drinnen.
"Juicy. Bier für jeden. Wasser für die Kleine."
"Geht's dir wieder besser?" Fragte Juice besorgt.
"Nur was falsches gegessen. Bin wieder okay."
"Sie war im Krankenhaus." Meinte Dad.
"Was? Shit. So schlimm?"
Ich nickte. "Aber ich bin wieder okay. Muss nur meine Ernährung umstellen."
"Gott sei dank." Sagte Juice erleichtert.
"Dann hol die Biere." Sagte Dad ungeduldig.
Juice nickte und tat sich schwer damit mich nicht vor Dad zu umarmen. Widerwillig drehte er sich um und verschwand zu dem Kühlschrank.
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[1] Lean On Me [SOA] ✔️.
FanfictionLean On Me hält sich an die erste Staffel von Sons of Anarchy und dreht sich um Nadia Kramer, die sich eines Tages auf den Weg nach Charming eine kleine Stadt in Nord Kalifornien begibt, um ihren richtigen Vater kennenzulernen. Als sie in Charming a...