21.) Die Box (Nadia)
Ich sah zu wie Dad auf seiner Harley die Auffahrt unseres Hauses verließ. Er fuhr zwischen meinem Yenko und Mamas Familienvan auf die Straße und war keine Sekunden mit dem dröhnenden Ding aus der Straße verschwunden.
Ich beschloss Mama noch Zeit für sich zu geben. Es war ein Fehler Dad einfach mit hier zubringen, aber es ging nicht anders.
Ich ging in die Küche und trank mein Bier weg, ehe ich mich daran machte die Küche aufzuräumen.
Als ich die Pizza in Alufolie einwickelte um sie in den Kühlschrank zu verstauen, fuhr ich leicht zusammen, als Mama hinter der Tür auftauchte.
"Tut mir leid." Sagte sie.
"Schon okay." Gab ich zurück.
"Nein, alles tut mir leid."
"Was meinst du?" Fragte ich und machte die Tür des Kühlschranks zu. Mama hielt eine Box in der Hand, die sie mir in die Hände drückte.
"Hass mich, aber hass mich nicht." Sagte sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und ließ mich wieder in der Küche stehen. Perplex, verwirrt, durcheinander, blickte ich auf die Box herunter und ging mit einem weiteren Bier in mein Zimmer.
Ich schmiss die Taschen von meinem King-Size-Bett und setzte mich mit der Box auf meinem Schoß auf mein Bett. Bevor ich die Box aufmachte, schnappte ich mir das Bier und öffnete es mit den Zähnen. Den Deckel schmiss ich auf mein Nachttisch. Ich setzte mich in den Schneidersitz und klemmte das Bier zwischen meinen Beinen. Dann öffnete ich die Box und nahm einen dicken Stapel geschlossener Briefe hervor.
Mit meiner Kinderschrift stand dort die Adresse von uns und von meinem Vater.
Ich war schockiert. Das waren die Briefe an meinem Vater. Unberührt. Mama hatte sie doch unterschlagen.
Ich konnte gerade gar nichts. Nicht weinen, nicht lachen oder sonst was. Ich starrte einfach nur den Stapel Briefe an.
Sie waren für Dad. Die wollte ich nicht öffnen. Wieso sollte ich auch. Ich wühlte noch weiter in den Box herum. Neben den Briefen fand ich auch noch Geburtstagskarten ab meinen 14 Geburtstag aufwärts. In jeder Karte waren immer 100$. Und die waren von Dad. Wieso hatte er die nicht erwähnt. Selbst zu meinem 20 letztes Jahr war eine Karte dabei. Und da waren 200 Dollar drinnen. Fuck. Ich packte alles wieder in die Box, machte die zu. Dann schob ich die Box auf den Boden und ließ mich zurück ins Bett fallen. Nochmals fuck.
Als mein Handy aufklingelte fuhr ich zusammen. Ich zog das Handy aus meiner hinteren Hosentasche und blickte auf den Bildschirm. Unbekannte Nummer von der ich eine Nachricht bekam.Unbekannt: Hoffe du bist gut zu Hause angekommen? J.
Verwirrt blickte ich auf den Bildschirm. J? Juice? Nein. Woher hatte er meine Nummer? War es mal überhaupt Juice?
Ich: Kommt darauf an wer du bist?
Unbekannt: Hm, wer bin ich wohl? Warte bist du überhaupt Nadia?
Ich: Ja!
Unbekannt: Dann bin ich's- Juice :)
Ich: Du hättest doch Juice anstatt J schreiben können.
Unbekannt: Angewohnheit. ^_^
Es war wirklich niedlich, das Juice Smileys benutzte. Echt niedlich. Ich speicherte seine Handynummer ein, damit dieses unbekannt endlich verschwand.
Ich: woher hast du meine Nummer?
Juice: hab die im Kopf behalten, als ich dich geortet habe.
Ich: Aah!
Ich drehte mich im Bett auf meinem Bauch und wartete bis Juice mir zurück geschrieben hatte.
Juice: Jepp. Seit ihr jetzt gut angekommen?
Ich: Ja. Lebendig und müde.
Juice: das ist gut. Weißt du wo dein alter jetzt ist?
Ich: in irgendeinem Hotel. Er ist sofort abgehauen, als Mom aufgetaucht ist.
Juice: Oh, Shit. Wie hat sie reagiert?
Ich: Ausgeflippt wegen der Verletzung. Und Filip hatte sie vollkommen ignoriert.
Juice: Oh, man. In deiner Haut will ich ehrlich nicht stecken. -_-
Ich: glaub mir. Ich will jetzt nicht mal in meiner Haut stecken was das betrifft.
Juice: wie wäre es mit einer virtuellen Umarmung?
Ich musste leise lachen. Mensch Juice. Der Typ brachte mich sogar zum Lachen, auch wenn wir vier Stunden voneinander entfernt waren.
Ich: immer her damit :)
Juice: weißt du welchen Smileys man als Umarmungssmiley benutzen kann?
Ich: Nein :D
Juice: hm. Dann denken wir einfach, das wir uns umarmen.
Ich: oder so :)
Juice: was habt ihr heute noch gemacht?
Ich: Dad und ich haben Pizza gebacken und uns unterhalten. Dann kam Mom.
Juice: So. Jetzt bestell ich mir eine Pizza.
Ich: Mach das (:
Juice: ^_^
Ich: was hast du so gemacht?
Juice: musste weiter arbeiten und Autos abschleppen. Das übliche.
Ich: schon was neues von diesen Typen?
Juice: ich weiß nicht ob ich dir das sagen darf. Aber wir sind weiter gekommen.
Ich: bevor du Ärger bekommst. Dann behalt es lieber für dich.
Juice: okay mach ich. Du, Clay braucht mich. Hoffentlich kannst du dich bald wieder hier blicken lassen ):
Ich: wenn Clay dich ruft, dann hör darauf. Ja, ich will irgendwie auch wieder zurück nach Charming ):
Damit war auch diese Konversation auch schon wieder beendet. Ich machte die Tastensperre rein und legte mein Handy neben mir auf dem Bett. Wieso auch immer war ich so müde, das ich mit meinen Straßenklamotten in meinem Bett einschlief.
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[1] Lean On Me [SOA] ✔️.
FanfictionLean On Me hält sich an die erste Staffel von Sons of Anarchy und dreht sich um Nadia Kramer, die sich eines Tages auf den Weg nach Charming eine kleine Stadt in Nord Kalifornien begibt, um ihren richtigen Vater kennenzulernen. Als sie in Charming a...