Kapitel 40

220 6 0
                                    

Nun sitzen Jimin und ich 2 Stunden später in dem Flugzeug. Wir beide haben unsere Handys ausgemacht, da auch Jimin gerade nicht damit umgehen könnte, wenn einer der anderen Jungs ihn auf alles ansprechen würde. So können wir zwar keine Musik hören, aber wir unterhalten uns gut. Wir reden über die Dinge, die uns schon lange auf dem Herzen liegen. Ich erfahre, dass Jimin große Probleme mit Kritik hat. Er nimmt Verbesserungsvorschläge gerne an, aber nur solange sie ihn nicht in einem unangemessenen Rahmen kritisieren. Also zum Beispiel bei unserem neuen Hauptsong, habe ich ihm vorgeschlagen noch eine Oktave höher zu singen und ihn gefragt ob er das schaffen würde. Das hatte er dann getan und wir haben uns die Aufnahmen angehört. Diesen Vorschlag fand er gut, allerdings gab es mal einen Part, den er übernehmen sollte doch dann an Jungkook gegeben wurde, da sich dieser dort wohl besser anhören würde und die Töne besser treffe. Das hatte Jimin verletzt. Ich kann das gut verstehen. Mir geht es immerhin nicht anders. Ich erfahre auch, dass Jimin angst hatte nicht mehr gut genug zu sein. Auch diesen Punkt teilte ich mit ihm. Immerhin wusste ich durch die Twitterkommentare und Beiträge, dass viele der Fans das auch so sehen. Dass ich nicht genug leiste und nicht gut genug bin. Doch das hier ist mein Traum. Ich kann meinen Traum ausleben, also muss ich auch alles dafür geben.
Nachdem wir wieder zurück in Seoul sind und Jimin in den Dorm gefahren wurde, bin ich mit dem Staff zum Entertainment gefahren um dort in mein Genius Lab zu gehen. Mein Handy habe ich in meiner Tasche gelassen und nicht mehr angefasst. Ich sitze nun wieder seit Stunden hier und bin unzufrieden mit dem Song. Ich merke eine Frustration und Verzweiflung in mir aufkeimen. Ich sehe mich in meinem Studio um und sehe einen Augenbrauenrasierer, den ich hier habe, weil ich ab und zu mal an meinen Augenbrauen arbeite. Ich nehme ihn in die Hand und betrachte ihn genauer. Erst jetzt fällt  mir auf wie scharf er wirklich war. Ich drehe ihn zwischen meinen Fingern. Dann setze ich die scharfe Kante an meinem Daumen an und drücke diesen etwas drauf. Direkt schneidet sich das Metal durch meine Haut. Ich nehme den Rasierer wieder weg und sehe nun schon fast faszinierend auf meinen Daumen. Dann ziehe ich meinen Ärmel etwas hoch und lege das Metal an meinem Unterarm an. Ich sehe zu wie das Metal meine Haut langsam spaltet und ich zische leise auf durch den aufkommenden Schmerz. Und dieser Schmerz katapultiert mich zurück in die Gegenwart. Ich lasse den Rasierer direkt wieder fallen und sehe erschrocken auf meinen Arm ehe ich mich schnell nach einem Tuch umsehe. Schnell finde ich eins und drücke es auf die Wunde auf meinem Arm. Diese hat natürlich angefangen zu bluten. Ich bin über mich selbst so erschrocken, dass ich kaum wahrnehme, welches Gefühl der Freiheit in mir entfacht wurde durch den Schmerz. Langsam nehme ich diese Leichtigkeit war und schließe die Augen um es etwas zu genießen und einbisschen frei von meinen kreisenden Gedanken zu sein. Ich weiß zwar dass es falsch ist, aber es erfüllt mich mit einem kleinen Hauch an Freude, welche ich schon lange nicht mehr verspüren konnte.

Will I be able to do it? [TaeGi]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt