Wenclair

Kapitel 39

Nachdem Enid und ich einen Ausflug gemacht haben, ist sie etwas besser drauf. Sie wirkt nicht mehr so verklemmt und nimmt aktiver an den Vorbereitungen teil. Alles läuft gut, die Schüler trainieren alle, Tyler wird uns helfen und alle eine zögerfreie Loyalität. Aber ich vergesse nicht, dass sich Xavier in die negative Richtung verändert hat und auch nicht die mysteriöse Schulleiterin.

Die Zeit vergeht wie im Flug und es wird wärmer. Und als Enid dann an einem Donnerstag sagt: ,,Nur noch morgen, dann sind endlich Sommerferien“,bekomme ich leichte Angst. Was, wenn die Schüler all das Training vergessen? Oder ob sie dann alle einzeln angegriffen und getötet werden? Heben wir überhaupt eine Chance?
Zweifel und Sorgen vergraben mich unter ihren eiskalten Klauen. Und nur Enid vermag es, mich von ihnen zu lösen. ,,Hey, Wednesday. Wir schaffen das! Bianca hat alles geklärt, okay? Sie werden in den Ferien trainieren und auf sich aufpassen, ja? Niemand ist allein. Und jetzt komm. Ein Spaziergang wird dir nicht schaden. Wie werden nach Eugene sehen, er braucht sicher Hilfe mit den Bienen.“ ,,In Ordnung.“ Aber die Angst um alles hier ist immernoch da. Wird sie immer sein, bis es zum Kampf kommt. Ich weiß es.

Auf dem Weg zu Eugene komme ich mir ständig beobachtet vor und es fühlt sich so an, als würden Feuerameisen auf meiner Haut krabbeln und mich hin und wieder beißen. Ständig blicke ich zurück. Dann wird mein Fuß plötzlich aufgehalten, ein Ruck zuckt durch meinen Körper und ehe ich mich versehe, falle ich. ,,Vorsicht!“ ruft Enid und fängt mich. ,,Hab ich dich gerettet?“ fragt sie halb besorgt und halb spöttisch. Würde ich dieses Mädchen nicht lieben, würde ich mit servierter Stimme sagen ,,Ich finde es eher beleidigend, dass du denkst, ich breche mir etwas, wenn ich einfach nur falle.“ Stattdessen entgegne ich ebenso belustigt wie sie: ,,Oh ja. Vielen Dank, Muss Sinclair. Ich hätte mir bei diesem kleinen Sturz das Bein brechen können!“ Enid kichert. Es ist das erste Mal seit einigen Wochen, dass sie das tut. Ihr lachen steckt an, ich muss lächeln.

,,Komm, wir müssen weiter.“ sagt Enid dann. Bald kommen wir bei Eugene an, er ist wohlauf, und helfen ihm bei der Arbeit. Enid ist etwas ängstlich, arbeitet aber trotzdem fleißig. Es macht mich stolz und ich habe keine Ahnung, wieso.