Kapitel 50

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Doch als ich meine Augen öffne, steht der Hyde vor mir, aber er schwankt und als ich sehe warum, erstarre ich: Eine handbreite Klinge ragt 20cm aus seinem Bauch und Blut fließt heraus. Ich trete einen Schritt zurück und falle fast über den ersten Leichnam, da fällt der tote Körper nach vorne und ich blicke in Enids schreckgeweitete Augen. ,,Tu mir das nie wieder an! Du kannst nicht einfach sterben!“ schluchzt sie. Ich umarme sie dankbar und liebevoll, und als sie erwidert, möchte ich, dass der Moment nie wieder endet. ,,Ich danke dir.“ Sie antwortet nicht darauf, sagt stattdessen: ,,Du machst dir Sorgen um mich, aber ich muss dich dann retten...“ ,,Es tut mir leid. Ich wollte das nicht.“ sage ich mir belegter Stimme. Ich hätte sie fast verloren. Für immer. ,,Wednesday... Die Hydes haben uns zurückgedrängt, wie sind direkt vor den Toren und machen verluste.“ ,,Wie viele?“ ,,Bis jetzt sind es schon vier...“ ,,Und bei den Hydes?“ ,,Mit diesen hier,“ sie zeigt auf die beiden toten Gestalten, ,,22. Aber sie sind trotzdem in der Überzahl und viel wilder. Wir brauchen einen starken Führer und ich weiß, jeder Nevermoreschüler würde dir in diesem Kampf bedingungslos folgen. Du musst rauskommen. Und dann sehen wir uns besser...“ ,,Ich komme mit, los geht's.“ Ich nehme meine Säbel und wir gehen nach draußen. Doch dort bietet sich uns ein Schlachtfeld.

Schmerzensschreie, Klagelaute und Kriegsrufe werden fast übertönt von dem tiefen Gebrüll der vielen Hydes. Eine unbändige Wut erfasst mich, als ich einen Unterstufenschüler fallen sehe. Ich stürme voran, ramme dem Hyde, der den Schüler getötet hat, einen Säbel in die Brust und hechte weiter, töte einen weiteren Hyde. Als die ersten Schüler sehen, dass man sie mit Schnelligkeit ganz einfach überlisten kann, brüllen sie einen gemeinsamen Schlachtruf und kämpfen mit neuer Energie. Allmählich wendet sich das Blatt, wir formatieren und neu und greifen die Hydes mit gebundener Stärke an.

Ich zerfetze einen Hyde, töte einen anderen, dann eile ich einer Mittelstufenschülerin zur Hilfe und wir besiegen zwei Ungetüme gleichzeitig.
Dann explodiert ein ungeheurer Schmerz in meiner Brust und ich liege auf dem Rücken. Ich stöhne vor Schmerz und stehe langsam auf. In diesem Teil des Waldes kämpfen nur wenige miteinander.

Als ich mich aufrichte, brennt mein Brustkorb, aber ich schaue nicht hin. Es wird schon nicht zu schlimm sein.
Aus dem Laub erhebt sich eine Frau mittleren Alters, mit dunkelblonden, leicht gelockten Haaren und grauen, geweiteten Augen. Sie sieht jemandem ähnlich, den ich kenne, aber ich weiß nicht, wer. Schmerz trübt meine Gedanken zu sehr. ,,Wer bist du?“ Auf meine Frage hin lacht sie nur. ,,Du stellst hier keine Fragen, Addams. Nicht so kurz vor deinem Tod! Lass mich dir stattdessen eine... gute-Nacht-Geschichte erzählen.“ Sie kichert bösartig wegen ihres dunklen Witzes. Ich stehe da. Greift sie mich an, töte ich sie. Solange darf sie reden. ,,Ich hatte Mal eine Familie, weißt du? Einen wunderbaren Mann und ein Kind, einen Sohn, um genau zu sein. Doch als Hyde hat man kein Recht darauf, eine Familie zu gründen. Man verjagte mich und erzählte sich, ich sei tot.“ ,,Wie hieß deine Familie? Dein Mann?“ ,,Du müsstest ihn eigentlich kennen, nicht? Immerhin hattet ihr letztes Jahr einige... Meinungsverschiedenheiten-“ ,,WIE HEIẞT ER?“ ,,DONOVAN,“ Ich weiß es, bevor sie zu Ende spricht, ,,GALPIN!“ Sie ist Tylers Mutter. Diejenige, die für tot gehalten wurde. ,,Du hast die Schule gewarnt, aber ihr seid nur ein Haufen Schüler. Ich habe eine wahre Armee. Und jetzt: Sieh dich um, Addams.“ Ich wage einen Blick über die Schulter und kann in vielen Metern Entfernung erkennen, wie ein Junge von einem Hyde niedergedrückt wird. Verzweifelt hebt er seine Waffe, doch der Hyde sxhlitzt ihm die Brust auf und Blut spritzt durch die Luft. Der Junge ist in seinen letzten Minuten des Lebens. ,,Deine Leute fallen um dich herum, sie wehren sich verzweifelt, aber sie haben keine Chance. Sie-“

Wolfsgeheul ertönt aus dem Wald, dann brechen sämtliche Werwölfe aus Nevermore durch das Gebüsch und eilen den Schülern zu Hilfe. ,,Die Werwölfe haben nun ein Drittel deiner Hydes besiegt, irgendwo liegen sie nun im Wald und verrotten. Und wir werden auch die anderen besiegen, wir sind stark und kämpfen bis zum letzten Atemzug!“ ,,Du denkst wirklich, dass du mich besiegen kannst, oder? Nun, lass dir eines gesagt sein: Ich bin die Meisterin der Hydes, ich befehlige sie und wenn ihr sie alle tötet, versammele ich neue von ihnen und dann würde ich euch überrenen!“ Mit diesen Worten wächst sie auf unmenschliche Größe heran, ihre Augen werden so groß wie Tennisbälle und ihre Arme enden in langen, gebogenen Krallen. Sie ist mehr als doppelt so groß wie ein normaler Hyde.

Es braucht nur wenige Sekunden, da springt sie mich mit einem lauten Brüllen an und zerfetzt meinen Oberkörper. Ich schreie laut auf, dann schleudert sie mich gegen einen Felsen. Ich sehe noch, wie sie auf mich zukommt, den Arm zum tödlichen Schlaf gehoben, dann wird alles schwarz um mich.

WenclairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt