Kapitel 43

338 27 2
                                    

Zusammenfassend war das Training mehr als anstrengend. Mehrmals sind wir auf Bäume geklettert und haben einen Teil der Gruppe von oben angegriffen. Während manche eher ängstlich sind, fühlen sich andere wie zu Hause da oben im Geäst. Enid und ich haben uns vorgenommen, zukünftig auch am Training von Bianca und den anderen teilzunehmen, schließlich müssen auch wir bereit sein.

Zum Glück können wir die Herbstferien hier verbringen, so können wir jeden Tag trainieren und gleichzeitig die Direktorin beschatten.

Es ist hart, täglich zu trainieren. Bianca hat es nur alle zwei Tage angesetzt, aber dadurch verschwenden wir zu viel Zeit. Und auch, wenn uns dann schließlich nach den Ferien die Muskeln brennen, so haben wir die Zeit genutzt. Die Direktorin ist in der zweiten Woche wieder zu ihrer Armee verschwunden, eine Gruppe Schüler hat sie nach Norden fahren gesehen. Wir haben weiter trainiert, jeden Tag härter. Die Schüler bauen steinharte Muskeln auf und sind fest entschlossen. Durch gemeinsames Training kommen die Schüler aller Altersklassen zusammen und es entstehen nicht nur Trainings- sondern auch Lerngruppen. Die großen helfen den kleinen und es entstehen neue Freundschaften. Und auch, wenn ich es nicht so richtig verstehe, es macht mich stolz. Diese Schule ist enger zusammengeschweißt als vorher. Und wie Enid immer aus irgendwelchen Filmen zitiert: ,,Zusammenarbeit ist der Schüssel zum Erfolg“.

Die Herbstferien vergehen, die Direktorin kommt zurück. Inzwischen ist es schon wieder Freitag Mittag. Es wird kühler draußen und auch die Zahlen der Morde steigen. 583 sind es 1½ Monate nach der letzten Meldung. Ich muss schon fast lachen, als ich lese, dass der Mörder noch nicht gefasst ist. Wie soll man auch diesen Mörder fassen...

,,Okay. Wednesday,“ Enid gesellt sich zu mir. Sie hatte bis gerade eben noch ein kurzes Training mit ein paar Wölfen und ich saß allein am Tisch, ,,wir haben noch ein paar Wochen, laut deinen Visionen und Xaviers Bild. Also, nur noch wenig Zeit, die rasend schnell vergeht. Morgen ist mein Geburtstag und ich will irgendetwas machen. Etwas, was uns beide von all dem hier ablenkt. Hast du eine Idee für uns?“ Ich ziehe einen meiner Mundwinkel belustigt nach oben. Natürlich wusste ich das. Ich kann doch nicht den Geburtstag meiner Liebsten vergessen. Sie wird 17. ,,Ich habe mir gedacht, dass du morgen eine Party feiern willst,“ sage ich mir ironischer Stimme. Sie kichert. ,,Ja, dachte ich auch. Aber dann habe ich mich umentschieden. Ich will was mit dir machen. Nur mit dir.“ ,,Hmm... Ich denke mir was aus. Ich werde dich nicht enttäuschen.“ ,,Das könntest du niemals. Danke. Ich liebe dich.“ Sie küsst mir die Wange, dann geht sie wieder. Meine Grübeleien über dem Stapel an Wöchentlichen Zeitungen werden durch Enids Wunsch verschoben. Was könnte ich tun, um Enid einen wunderschönen Geburtstag zu bescheren? Ideen um Ideen sammeln sich in meinem Kopf, einige besser als andere. Es bringt nichts.

Ich gehe gegen Nachmittag ins Zimmer und schreibe an Vipers Geschichte weiter. Drei Kapitel schreibe ich, ohne an Enids Geburtstag zu denken. Doch dann kommt mir der Gedanke. Genau! Wieso bin ich da nicht früher drauf gekommen? Ich ziehe mich schnell um, dann laufe ich nach Jericho und kaufe schnell die beste Überraschung für Enids Geburtstag morgen.

Am Abend bin ich wieder da und verstauen die Überraschung sicher. Ich grinse zu Enid, die schon im Bett liegt. Es war ein anstrengender Tag für uns beide und sie wollte früher schlafen gehen.

Ich lege mich zu ihr und während ich schlafe, kommt mir auch die Idee, wo wir morgen hinfahren werden. Enid Sinclair, das wird der beste Tag deines Lebens...



WenclairWo Geschichten leben. Entdecke jetzt