Kapitel 10

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Conner 'Con' Chester
by MusicalGirl200

Langsam zweifelte ich wirklich an meinem Verstand. Seit über einer Woche hatte ich nicht nur das Gefühl mich würde jemand beobachten, sondern hatte auch seltsame Träume. Fast jede Nacht hatten diese Träume mit John zu tun und zum Teil auch mit Juliet. Letztens hatte John mich im Traum auch geküsst.

Wieso träumte ich so etwas? Ich stand doch gar nicht auf Männer. Und dennoch schafften es diese Träume, dass ich immer wieder an John dachte. Was stimmte nicht mit mir? Aber jetzt wollte ich nicht weiter daran denken. Denn heute Abend war endlich das Date mit Rosie. Erst Essen und dann Kino war der Plan.

Mit Juliet lief es nach wie vor etwas, naja kompliziert. Ständig schwärmte sie von John und hatte sich scheinbar mit ihm auch bereits zweimal getroffen und er sei ja so ein Gentleman gewesen. Angeblich kam es noch nicht einmal zu einem Kuss, oder mehr. Das war gut und ich hoffte, dass es auch so blieb.

Zum einen, weil ich Juliet vor einem gebrochenen Herzen beschützen wollte und zum anderen wusste ich eigentlich nicht, warum es mich störte. Wenn John ein Gentleman war und gut zu meiner kleinen Schwester sollte ich mich doch eigentlich freuen, oder? Warum tat ich es dann nicht? Irgendetwas stimmte echt nicht mit mir.

Doch jetzt fokussierte ich mich nur darauf, dass Rosie und ich heute Abend miteinander ausgehen würden. Als wir uns davor im College sahen, wirkte sie schon richtig aufgeregt und das war wirklich süß. Ich hoffte auch sehr, dass unser Date gut lief, da ich Rosie wirklich gerne mochte.

Zum Mittagessen kam Juliet bei mir vorbei und natürlich sprach sie wieder über John. Es war als gäbe es inzwischen kein anderes Thema mehr. Der Kerl tauchte aus dem nichts auf und wurde zum Gesprächsthema Nummer eins. „John möchte so gerne mal was zusammen mit uns beiden unternehmen. Warum sagst du ständig nein zu mir?", fragte mich meine kleine Schwester.

Ich seufzte aus, während ich das Geschirr vom Essen weg brachte. „Ich traue ihm einfach nicht. Ich habe da ein ungutes Gefühl", erklärte ich ihr und Juliet verdrehte die Augen. „So ein Blödsinn. John ist ein guter Kerl. Und du sollst dich nicht immer so anstellen", beschwerte sich meine kleine Schwester theatralisch.

Als wir mit dem Abwasch fertig waren, schnappte sie sich ihre Sachen und machte sich ans Gehen. „Du kannst ja deine Meinung über John nochmal überdenken. Ich für meinen Teil hoffe, dass du klug entscheidest. Vielleicht hilft dir dabei ja das Date mit Rosie. Genieß es großer Bruder und schreib mir dann wie es war", verabschiedete sie sich bei mir und gab mir einen Wangenkuss, ehe sie ging.

Dann machte ich mich auch schon für das Date fertig. Ich zog mich etwas schick an, aber auch nicht zu übertrieben. Ich schlüpfte in meine Jacke und schnappte mir meinen Autoschlüssel, um mich zu Rosies Apartment aufzumachen. Die Fahrt dauerte nur zwanzig Minuten und dann klingelte ich auch schon an ihrer Wohnungstür.

Es dauerte einen Moment, ehe sie mir auch schon mit einem schüchternen Lächeln aufmachte. Wow, sie sah wunderschön aus in ihrem braunen Kleid. Ihr dunkelbraunes, kurzes Haar hatte sie auf eine Seite gesteckt und sie trug nur wenig Make-Up, so dass sie ganz natürlich wirkte. „Hey, du siehst wunderschön aus Rosie", machte ich ihr ein Kompliment und ihre Wangen färbten sich rot.

Ich konnte nicht anders, als ein wenig darüber zu schmunzeln. „Danke, du siehst aber auch gut aus", entgegnete sie und ich bot ihr meinen Arm an, wo sie sich sofort einhakte und ich führte sie die Treppen nach unten, aus dem Gebäude hinaus und zu meinem Auto. Wie ein Gentleman hielt ich ihr die Beifahrertür auf, ehe ich selbst einstieg und los fuhr.

Während der Fahrt sprachen wir etwas über die Uni. Ich wollte, dass Rosie sich keinen Druck machte und alles ganz entspannt ablief. Im Moment fehlten mir die Schmetterlinge im Bauch, aber vielleicht kam das ja noch, wenn das Date so richtig lief?

Etwas später saßen wir im Restaurant an dem Tisch, den ich extra für uns reserviert hatte. Ich hatte mich extra für ein Steakhaus entschieden, weil ich wusste, wie gerne Rosie diese mochte. Und damit hatte ich ins Schwarze getroffen und sie wirkte sehr glücklich. So sollte es ja auch bei einem Date sein.

Wir begannen uns ganz zwanglos zu unterhalten, über alle möglichen Dinge. Ich erzählte ihr nochmal von dem Besuch meiner Eltern und sie mir ebenso von ihren. In der Hinsicht waren wir beide uns sehr ähnlich. Unsere Familie würde immer einen wichtigen Platz in unserem Herzen haben.

Wir lächelten uns immer wieder an und ich sah Rosie an, wie sie sich immer mehr entspannte und aus sich herauskam. Sie war wirklich eine tolle und wunderschöne Frau. Jeder Mann könnte stolz sein sie an seiner Seite zu wissen. Allerdings fühlte sich das zwischen uns immer noch wie eine Freundschaft an.

Ich wusste nicht, ob sie das auch fühlte. Vielleicht war aber auch gerade das, das Richtige für eine Beziehung. Freundschaft war immerhin eine gute Basis. Es könnte sich also immer noch etwas entwickeln. Wir hatten ja Zeit. Wir konnten es also langsam angehen.

Bloody Soulmates - The Bite Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt